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Die dunklen Wasser von Aberdeen: Roman (German Edition)

Die dunklen Wasser von Aberdeen: Roman (German Edition)

Titel: Die dunklen Wasser von Aberdeen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stuart MacBride
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diesen alten Filmklamotten.
    Die Atemmaske war verschwunden, ersetzt durch eine Sauerstoffbrille in Form eines dünnen Plastikschlauchs mit kurzen Kathetern, die in den Nasenlöchern steckten. Die Bügel waren mit Klebeband an den Wangen befestigt, damit die Katheter nicht herausrutschen konnten.
    »Kann ich etwas für Sie tun?«
    Vor ihnen stand eine kleine Frau in einer Schwesternuniform: himmelblaue Hose, kurzärmeliges Oberteil, über der linken Brust eine verkehrt herum aufgehängte Armbanduhr.
    »Wie geht es ihm?«
    Die Schwester musterte Logan mit routiniertem Blick. »Gehören Sie zur Familie?«
    »Nein. Polizei.«
    »Was Sie nicht sagen.«
    »Wie geht es ihm?«
    Sie nahm das Krankenblatt zur Hand, das am Fußende von Roadkills Bett hing, und überflog es. »Tja, er hält sich wesentlich besser, als wir dachten. Die OP ist gut verlaufen. Heute Morgen war er sogar eine Stunde lang bei Bewusstsein.« Sie lächelte. »Das war doch eine ziemliche Überraschung. Ich hätte ja auf Koma getippt. Na ja, man kann nicht immer richtig liegen.«
    Es war das letzte Mal, dass Logan Roadkill lebend sah.
    Es schien DI Steel nicht zu überraschen, dass er nichts aus Desperate Doug herausbekommen hatte. Sie fläzte sich in ihren Sessel, legte die Füße auf den Tisch und blies Rauchringe an die Decke.
    »Wenn ich mir die Frage erlauben darf, Ma’am«, sagte Logan, während er nervös auf dem Stuhl vor ihrem Schreibtisch hin und her rutschte, »wieso sind Sie eigentlich nicht selbst hingefahren, um ihn zu vernehmen?«
    Sie schenkte ihm ein mattes Lächeln und sah ihn durch einen Rauchschleier hindurch an. »Dougie und ich kennen uns schon seit ewigen Zeiten. Damals war ich frisch in Uniform, und er stand in der Blüte seiner Jahre …« Ihr Lächeln verrutschte ein wenig. »Sagen wir einfach nur, wir sind ein bisschen aneinander geraten.«
    »Was sollen wir jetzt mit ihm machen?«
    Sie seufzte und blies eine Lunge voll Rauch wie eine Nebelbank über ihren Schreibtisch. »Wir gehen zum Staatsanwalt und legen ihm unser Beweismaterial vor. Er liest sich alles durch und sagt, es reicht aus für einen Prozess, und wir sagen: Prima. Und dann sagt Dougies Anwalt: Mein Mandant wird in weniger als einem Monat den Löffel abgeben. Und der Staatsanwalt sagt: In dem Fall könnt ihr mich mal. Warum das Geld zum Fenster rauswerfen?« Sie pulte mit einem abgebrochenen Fingernagel in den Zähnen herum, förderte etwas zutage, betrachtete es einen Moment lang und schnippte es weg. »Er wird schon tot sein, ehe die Sache vor Gericht kommt. Schlafende Hunde soll man nicht wecken, und sterbende Dougies sollte man in Ruhe sterben lassen.« Sie hielt inne, als sei ihr plötzlich etwas eingefallen. »Sie haben doch bei seinem Arzt nachgefragt? Er liegt tatsächlich im Sterben, oder? Er hat Sie nicht bloß verarscht?«
    »Ich hab’s überprüft. Er liegt im Sterben.«
    Sie nickte. Im Halbdunkel sah er die glühende Spitze ihrer Zigarette auf und ab wippen. »Armer alter Doug.«
    Irgendwie fiel es Logan schwer, so viel Mitgefühl für den alten Mann aufzubringen, doch er sagte lieber nichts.
    Zurück in seinem Soko-Büro, nahm Logan die Fotos von Geordie Stephenson von der Wand. Das aus dem Leichenschauhaus und auch das von der Lothian and Borders Police. Jetzt, da Desperate Doug MacDuff im Sterben lag, würde niemand je wegen des Mordes an Georgie verurteilt werden. Aber der Mann hatte keine Frau, keine Kinder, keine Geschwister. Niemanden, der ihn begraben wollte. Kein Mensch würde Malk the Knifes Mann fürs Grobe vermissen. Niemand außer Malk the Knife. Und was sollte der Dougie schon antun? Der Alte würde sowieso in einem Monat tot sein. Und es würde ein qualvolles Sterben sein, das hatte der Arzt gesagt. Malkie könnte lediglich seine Leidenszeit abkürzen, und das wusste Doug. Vielleicht hatte er deswegen nur gelacht, als Logan von Vergeltung gesprochen hatte. So oder so, es spielte keine Rolle mehr.
    Er stopfte alles, was mit Geordie Stephensons Tod zu tun hatte, in den Aktenordner, einschließlich seines Berichts über die gestrige Keilerei. Es war noch ein wenig Papierkram zu erledigen, um alles sauber abzuschließen, aber ansonsten war der Fall ebenso tot wie Geordie.
    Nachdem er den ganzen Krempel weggeräumt hatte, blieb nur noch das unbekannte Mädchen übrig. Ihr totes Gesicht starrte ihn mit seinen leeren Augen an.
    Ein Fall gelöst, einer noch offen.
    Logan setzte sich hin und arbeitete sich noch einmal durch den Stapel von

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