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Die dunklen Wasser von Aberdeen: Roman (German Edition)

Die dunklen Wasser von Aberdeen: Roman (German Edition)

Titel: Die dunklen Wasser von Aberdeen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stuart MacBride
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vergewaltigt hatten. Eher unwahrscheinlich, dass einer von ihnen vierjährige Jungen entführen, töten und missbrauchen würde, aber Logan schickte dennoch zwei Streifenwagen hin, um auf Nummer Sicher zu gehen.
    Ein Suchteam nach dem anderen kam und erstattete Bericht – allesamt negativ. Insch hatte inzwischen die Hoffnung aufgegeben, Jamie McCreath im Wintergarten zu finden, und stattdessen alle verfügbaren Kräfte angewiesen, den Park zu durchkämmen.
    Ein vertrauter Name sprang Logan ins Auge, und er hielt inne. Douglas MacDuff. Desperate Doug. Er gehörte nicht zu den registrierten Sexualstraftätern, doch er stand auf der Liste, weil er zu den Verdächtigen in mehreren zwanzig Jahre alten Vergewaltigungsfällen zählte. Die übrigen Namen kamen Logan nur bekannt vor, weil er die Prozedur erst letzte Woche durchgeführt hatte, auf der Suche nach den möglichen Entführern von David Reid und Peter Lumley.
    Ein Zwicken zwischen den Augen kündigte Kopfschmerzen an. Das kam davon, wenn man stundenlang über den verdammten Laptop gebeugt in der eiskalten Zugluft saß. Und das Ergebnis? Gleich null. Es fiel ihm schwer zu glauben, dass heute erst Mittwoch war. Er war heute den elften Tag wieder im Dienst. Elf Tage ohne Pause. So viel zum Thema Dienstzeitverordnung. Stöhnend massierte er sich die Nasenwurzel, um die stärker werdenden Schmerzen zu vertreiben.
    Als er die Augen wieder aufschlug, blickte er auf einen weiteren vertrauten Namen: Martin Strichen, Howesbank Avenue 25. Der Mann, der einen schleimigen Rechtsverdreher mit einem einzigen Schlag zu Boden strecken konnte. Und Sandy die Schlange besaß die Unverschämtheit zu behaupten, die Polizei sei schuld am Freispruch für Gerald Cleaver … Ein kleines Lächeln huschte über Logans Gesicht, als er die Szene ein weiteres Mal vor seinem inneren Auge ablaufen ließ. Zack! Mitten auf die Nase.
    Insch blickte von dem Bericht der schlotternden Polizistin auf. »Was gibt’s denn da zu lachen?«, fragte er Logan. Seine Miene machte deutlich, dass in seinen Augen dazu keinerlei Anlass bestand.
    »Verzeihung, Sir. Ich habe mich nur gerade daran erinnert, wie Sandy die Schlange zu seiner gebrochenen Nase gekommen ist.«
    Der verärgerte Ausdruck wich von Inschs Gesicht. Vielleicht gab es ja doch einen Grund zum Lächeln. »Zack!«, sagte er und ließ eine dicke Faust in die andere Handfläche klatschen. »Ich hab die Szene jetzt auf Video. Und ich lass sie mir noch auf CD brennen, damit ich sie mir als Bildschirmschoner auf den Computer laden kann. Zack …«
    Logan grinste und wandte sich wieder dem Laptop-Monitor zu. Es waren noch reichlich Namen auf der Liste, die er durchgehen musste. Zehn Minuten später stand er vor dem großformatigen laminierten Stadtplan von Aberdeen, der an der hinteren Wand der mobilen Soko-Zentrale hing. Sie hatten ihn mit roten und blauen Punkten versehen, genau wie den im Präsidium: rot für die Orte, wo die Kinder entführt worden waren, blau für die Fundorte der Leichen. Jetzt prangte auch im Duthie Park ein roter Punkt.
    »Und?«, fragte Insch, nachdem Logan volle fünf Minuten regungslos vor dem Plan gestanden hatte.
    »Hmm? Ach, ich habe bloß darüber nachgedacht, ob die Parks vielleicht ein verbindendes Element sein könnten. Wir haben Peter Lumley im Seaton Park gefunden, Jamie McCreath wurde im Duthie Park entführt …« Logan griff nach einem blauen Textmarker und tippte sich damit an die Zähne.
    »Und?« Inschs Stimme verriet Ungeduld.
    »David Reid passt nicht dazu.«
    Mit bedrohlich grollendem Unterton fragte Insch Logan, was er da eigentlich fasele.
    »Na ja …« Logan tippte mit dem Stift auf den Stadtplan. »David Reid wurde bei den Spielplätzen unten am Strand entführt, und seine Leiche wurde am Flussufer in Bridge of Don abgeladen. Nichts mit Parks.«
    »Das haben wir doch alles schon durchexerziert!« Insch sah ihn finster an.
    »Ja, aber da hatten wir es nur mit zwei verschwundenen Kindern zu tun. Vielleicht nicht genug, um ein Muster zu erkennen …«
    Die Tür flog auf, ein kalter Luftschwall wehte herein und brachte Constable Watson mit sich. Sie schloss die Tür geräuschvoll hinter sich und trampelte auf der Stelle, womit sie einen Mini-Schneesturm auf dem Linoleum auslöste. »Puh, ist das schweinekalt da draußen!«, stieß sie hervor. Ihre Nase sah aus wie eine Kirsche, ihre Wangen wie zwei Äpfel, und ihre Lippen glichen zwei dünnen Streifen roher Leber.
    Inschs finsterer Blick schwenkte kurz von

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