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Die Edda - Die Edda

Titel: Die Edda - Die Edda Kostenlos Bücher Online Lesen
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nachgebildet.
    Der Schluß des Liedes besagt, daß Gudrun sich ertränken will, daß das Schicksal sie aber für eine dritte Ehe aufgespart hat.
    Genzmer
     
    1
    Das Volk weiß von Feindschaft,
wie vormals Beratung
die Männer machten;
die war den meisten schädlich.
Sie schufen Verschwörung,
schlimm war’s für diese
und für die Erben Gjukis,
die man arglistig täuschte.
     
    2
    Reckenlos reifte,
nicht recht war ihr Sterben;
übel tat Atli,
der doch Einsicht hatte:
Schrecken schuf er sich,
er zerschlug seine Stützen;
die Schwäger lud er tückisch,
daß schnell sie kämen.
     
    3
    Klug war die Königin,
sie kannte Vorsicht;
sie hörte die Hinterlist,
was sie heimlich sprachen.
Sie wollte sie warnen;
die weise war hilflos:
man segelte seewärts;
sie selbst mußte bleiben.
     
    4
    Einschnitt sie Runen;
die änderte Wingi,
eh er sie abgab:
ein Unheilschmied war er.
Auszogen also
Atlis Gesandte
hin übern Limafjord,
wo die Helden wohnten.
     
    5
    Sie zeigten sich gastfrei,
sie entzündeten Feuer:
nicht ahnten sie übles,
als die andern gekommen.
Sie nahmen die Gaben,
die der glänzende sandte,
hängten’s an die Säule:
sie sahn nichts dahinter.
     
    6
    Kostbera kam da,
die klug besonnene,

und begrüßte die Gäste;
sie war die Gattin Högnis.
Gütig war auch Glaumwör,
Gunnars Eheweib;
nicht fehlte ihr Sitte:
sie sorgte für die Fremden.
     
    7
    Sie luden auch Högni,
falls er dann lieber käme;
fest stand die Falschheit,
wenn sie Vorsicht übten.
Da verhieß es Gunnar,
wenn Högni wolle;
Högni bejahte das,
was jener beschlösse.
     
    8
    Met brachten Mädchen,
das Mahl war reichlich,
viel Hörner kreisten,
bis kräftig gezecht war.
Das Lager rüsteten,
wie es recht schien, die Gatten.
     
    9
    Klug war Kostbera,
sie war kund der Runen;
die Lautzeichen las sie
am lichten Feuer.
Aber ihr zögerte
die Zunge am Gaumen:
sie waren verworren;
nicht wußte sie die Deutung.
     
    10
    Bald ging mit Bera
zu Bett drauf Högni;
die Höfische träumte,
sie hehlte es nimmer:
die Frau sprach zum Fürsten,
als sie frei war vom Schlafe:
     
    11
    »Von hinnen willst du, Högni;
hör auf den Ratschlag!
Wenige sind runenkund;
reise ein andermal!
Ich riet die Runen,
die geritzt deine Schwester:
nicht hat die edle
dich eingeladen.
     
    12
    Kraus dünkt mich dieses:
ich kann mir nicht denken,
was da war mit der weisen,
daß verworren sie ritzte;
denn es deutete darauf,
als ob drunter wäre
euer beider Ende,
wenn ihr bald kämet:
ein Stab fehlt dem Weibe,
oder am Werk sind andre.«
     
    13 Högni
    »Alle sind argwöhnisch;
meine Art ist es nimmer:
nicht such ich nach solchem,
muß ich Sühne nicht fordern.
Mit glutrotem Golde
begabt uns der König;
Furcht ist mir ferne,
mag Gefahr auch drohen.«
     
    14 Kostbera:
    »Euer Fuß wird straucheln,
wenn zum Fürsten ihr strebet;
gute Gastfreundschaft
gibt es dort nimmer.
Mir träumte, Högni, -
nicht hehlen will ich’s;
es weht euch zuwider,
oder es warnt mich grundlos -:
     
    15
    Dein Bettuch sah ich, Högni,
brennen im Feuer;
durch mein Haus raste
die hohe Lohe.«
     
    16 Högni:
    »Linnenzeug liegt hier,
das ihr leicht verschmerzet;
bald wird es brennen,
da du Bettücher schautest.«
     
    17 Kostbera:
    »Einen Bären sah ich kommen:
er zerbrach die Pfosten;
so schwang er die Pranken,
daß Schrecken uns packte.
Sein Maul faßte manchen,
so daß wir machtlos waren;
ein Gewühl auch wurde,
wahrlich kein kleines.«
     
    18 Högni:
    »Ein Wetter wird wachsen,
wild wird es rasen;
vom Eisbären träumtest du:
das wird Oststurm geben.«
     
    19 Kostbera:
    »Einen Aar sah ich fliegen
durch die offne Halle,
das muß Böses bringen,
mit Blut übergoß er uns.
Nach dem Schrei schien er
mir der Schutzgeist Atlis.«
     
    20 Högni:
    »Schnell werden wir schlachten,
dann schauen Blut wir:
oft meint es Ochsen,
wenn von Aaren man träumte.
Ohne Arg ist Atli,
was immer dir träume.« -

Sie ließen es ruhen;
geredet ward nicht länger.
     
    21
    Aufwachten die Edeln,
ähnlich war der Hergang;
in Angst war Glaumwör:
sie sah Unheil in Träumen.
Der König und die kluge
erklärten sie verschieden.
     
    22 Glaumwör:
    »Einen Galgen sah ich stehen;
du gingest zum Hängen.
Schlangen fraßen dich;
du schienst mir noch lebend.
Der Rater Schicksal kam -
rätst du, was das meinte?
     
    23
    Eine Klinge sah ich blutig
aus dem Kleid dir gezogen;
traurig ist’s, dem Trauten
solchen Traum zu sagen.
Vom Ger sah ich, Gunnar,
dich ganz durchstoßen.
Bös heulten Wölfe
auf beiden Seiten.«
     
    24 Gunnar:
    »Rüden werden

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