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Die effektive Fuehrungspersoenlichkeit

Titel: Die effektive Fuehrungspersoenlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen R. Covey
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mir nicht zustimmst, hast du automatisch Unrecht, einfach weil ich sicher bin, selbst im Recht zu sein.«
    Was geschieht nun, wenn wir Menschen mit anderen Meinungen nicht respektieren, sondern einfach ins Unrecht setzen? Sie versuchen, sich zu schützen, und die beste Abwehr gegen weitere Verletzungen liegt darin, uns ein Etikett zu verpassen, uns so lange hinter geistige und emotionale Gitter zu verbannen, bis wir unsere Schuld bis auf den »letzten Heller« abbezahlt haben. Die meisten derartigen Probleme mit der Glaubhaftigkeit von Standpunkten können gelöst werden, sobald zumindest einer der Beteiligten erkennt, dass es sich im Grunde um ein Wahrnehmungsproblem handelt.
    |83| Einstellungen und Verhaltensweisen
    Es gibt bestimmte Einstellungen und Verhaltensweisen, die wesentlich zu einer gelungenen Kommunikation beitragen.
    Einstellungen
Ich unterstelle dir keine schlechte Absicht und zweifle weder an deiner Aufrichtigkeit noch an deiner Vernunft.
Unsere Beziehung ist mir wichtig, und ich möchte unsere unterschiedlichen Auffassungen klären. Hilf mir, die Angelegenheit aus deiner Perspektive zu sehen.
Ich bin offen für andere Sichtweisen und bereit, mich zu ändern.
    Verhaltensweisen
Höre zu, um zu verstehen.
Rede, um verstanden zu werden.
Beginne einen Dialog entweder mit einem gemeinsamen Bezugspunkt oder mit einem Punkt, an dem Übereinstimmung herrscht, und taste dich dann langsam in die Bereiche vor, in denen die Meinungen auseinandergehen.
    Diese sechs Einstellungen und Verhaltensweisen ermöglichen es, für beinahe jedes Problem der Wahrnehmung in der Kommunikation eine Lösung zu finden.
    Häufig ändern Menschen, die diese Zusammenhänge verstanden haben, ihren Sprachstil. »So ist es« wird ersetzt durch »So sehe ich es«. Anstatt zu sagen: »Das ist klar«, heißt es: »Meiner Meinung nach …« oder: »Ich sehe die Sache so …«. Damit teilt der Sprecher mit, dass er seine Gesprächspartner ernst nimmt. Er vermittelt ihnen: »Es ist mir wichtig, dass wir uns verstehen. Ebenso wie meine Ansichten und Gefühle verdienen es deine, gehört und verstanden zu werden.«
    Meinungsverschiedenheiten können mit diesem neuen Sprachstil etwa folgendermaßen kommentiert werden. »Schön, du siehst die Sache anders. Ich möchte begreifen, wie du sie siehst.« Wir sagen nicht: »Ich habe Recht, und du nicht«, sondern wir sagen: »Ich sehe das anders. Lass mich nachvollziehen, wie du die Dinge siehst.«
    |84| Sprache und Beziehungen
    Ich werde nie vergessen, wie mich ein Freund einmal um Hilfe bat, weil er in der Beziehung zu seinem heranwachsenden Sohn nicht mehr ein noch aus wusste. »Wenn ich das Zimmer betrete, in dem er liest oder fernsieht, steht er auf und geht hinaus – so schlimm steht es mit uns«, erzählte er.
    Ich schlug ihm vor, zunächst einmal zu versuchen, seinen Sohn zu verstehen, statt sich ausschließlich auf den umgekehrten Weg zu versteifen. Er antwortete: »Ich verstehe ihn durchaus. Er muss aber zuerst einmal lernen, seine Eltern zu respektieren. Er muss begreifen, was wir alles für ihn tun.«
    »Wenn dein Sohn sich wirklich öffnen soll, dann musst du davon ausgehen, dass du ihn nicht verstehst und vielleicht nie ganz verstehen wirst. Du musst ihm klarmachen, dass du das aber gerne möchtest und es versuchen willst.«
    Schließlich erklärte sich der Vater einverstanden, von dieser Annahme auszugehen, da er keinen anderen Ausweg mehr sah. Ich versicherte ihm, er müsse sich auf das Gespräch gut vorbereiten, weil es seine Geduld und Selbstbeherrschung auf eine harte Probe stellen würde.
    Am nächsten Abend gegen zwanzig Uhr setzte sich der Vater zu seinem Sohn und sagte: »Das Verhältnis zwischen uns beiden gefällt mir nicht. Ich möchte gerne wissen, was wir tun können, um es zu verbessern. Vielleicht habe ich mir nicht genug Zeit genommen, um dich wirklich zu verstehen.«
    »Das kann man wohl sagen, dass du das nicht getan hast! Du hast mich noch nie verstanden!«, gab der Sohn hitzig zurück. Innerlich kochte der Vater schon, und er musste seine ganze Willenskraft zusammennehmen, um nicht zurückzugeben: »Undankbarer Bengel! Du glaubst, ich verstehe dich nicht! Ich bin schließlich durch eine harte Schule gegangen. Ich kenne das Leben!« Aber er beherrschte sich und sagte: »Nun, vielleicht habe ich das wirklich nicht. Jetzt jedenfalls möchte ich das gerne. Kannst du mir dabei helfen? Wie war das beispielsweise vergangene Woche, als wir uns über das Auto gestritten haben?

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