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Die Ehre der Königin

Die Ehre der Königin

Titel: Die Ehre der Königin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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runzelte angespannt die Stirn.
    »Das … das weiß ich nicht. Niemand außer Ihnen kann das wissen, fürchte ich. Oder den Frauen.«
    »Genau.« Yanakov nahm einen langen Zug Brandy, dann stellte er das Glas mit einer sehr präzisen Bewegung auf den Tisch zurück. »Niemand kann das wissen – aber die Büchse der Pandora ist bereits geöffnet worden.
    Nur einen Ritz breit bisher, doch mit der Unterzeichnung des Vertrages binden wir uns an einen militärischen und wirtschaftlichen Verbündeten, der Frauen als vollkommen gleichberechtigt mit Männern behandelt, und dann müssen wir es erlernen. Alle von uns, ob Mann oder Frau, denn wenn im Leben eines sicher ist, dann daß man die Wahrheit nicht zur Unwahrheit machen kann, nur weil sie schmerzlich ist. Was auch immer uns widerfährt, wo Haven und Masada im Spiel sind, der Vertrag mit Manticore wird uns zerstören, Admiral Courvosier. Ich weiß nicht, ob selbst der Protector dies in der ganzen Tragweite begreift. Vielleicht. Er ist auf einer anderen Welt erzogen worden und sieht diesen Vertrag auch als Angelpunkt, um den Hebel anzusetzen, damit wir Ihre Wahrheit akzeptieren. Nein – ich meine nicht Ihre Wahrheit, ich meine die Wahrheit.«
    Wieder lachte er auf, dieses Mal ein wenig befreit, und spielte mit dem Brandyschwenker.
    »Ich hatte gedacht, dieses Gespräch würde viel schwieriger ausfallen«, sagte er.
    »Wollen Sie damit sagen, es sei nicht schwierig gewesen?« fragte Courvosier trocken, und Yanakov lachte wieder.
    »Oh, es war schwierig, Admiral, es war in der Tat schwierig. Aber ich hatte befürchtet, es würde erheblich schlimmer sein.« Der Grayson holte tief Luft und setzte sich gerade hin. Als er wieder zu sprechen begann, war sein Ton wesentlich knapper. »Wie auch immer, Sie kennen nun die Gründe, warum wir so und nicht anders reagiert haben. Ich habe dem Protector versprochen, daß ich meine eigenen Vorurteile und die meiner Offiziere und Männer überwinden würde, und ich nehme meine Pflichten gegenüber dem Protector so ernst wie Sie die Ihren gegenüber Ihrer Königin. Ich schwöre, daß wir uns bemühen werden, doch behalten Sie bitte im Kopf, daß ich mehr Erfahrung besitze und eine bessere Ausbildung genossen habe als die meisten meiner Offiziere. Wir leben nicht so lange wie Sie – vielleicht erlangen Ihre Leute Weisheit, wenn sie noch jung genug sind, um etwas damit anzufangen?«
    »Nicht wirklich.« Courvosier war über sich selbst überrascht, weil er plötzlich leise auflachte. »Wissen, ja, aber Weisheit erfordert schon ein wenig mehr Mühe, nicht wahr?«
    »Ja, allerdings. Doch sie kommt, selbst zu starrsinnigen, konservativen Leuten wie meinen. Seien Sie mit uns so geduldig, wie Sie nur können – und bitte teilen Sie Captain Harrington bei ihrer Rückkehr mit, daß ich mich geehrt fühlen würde, sie zum Abendessen zu empfangen.«
    »Mit einem ›Beschützer‹?« fragte Courvosier freundlich neckend.
    Yanakov lächelte. »Mit oder ohne, ganz wie sie es wünscht. Ich schulde ihr eine persönliche Entschuldigung, und ich nehme an, daß ich meinen Offizieren am ehesten beibringen kann, sie angemessen zu behandeln, wenn ich mit gutem Beispiel vorangehe.«
     

9.
    Hinter dem Bullauge brannte der K4-Stern namens Endicott, und der Planet Masada sonnte sich in seinem Licht. Endicott war wesentlich kälter als der F6-Schmelzofen im Zentrum des Jelzin-Systems, doch andererseits durchmaß Masadas Bahn auch nur ein Viertel der von Grayson.
    Captain Yu saß mit verschränkten Armen und auf die Brust gesenktem Kopf da. Finster betrachtete er den Planeten und dessen Sonne und wünschte sich, seine Regierung hätte für diesen Einsatz jemand anderen ausgewählt. Verdeckte Operationen lehnte er aus Prinzip ab, und die Vorgesetzten, die ihm mitteilten, wie der Plan funktionieren sollte, hatten entweder die engstirnige Unschlüssigkeit der Masadaner bei weitem unterschätzt oder ihn belogen.
    Er neigte dazu, ersteres anzunehmen, doch man konnte sich dessen niemals wirklich sicher sein. Nicht in der Volksrepublik.
    Die Galaxis sah nur die riesige Sphäre, die Haven sich erobert hatte. Niemand wußte, wie zerbrechlich die Wirtschaft der Republik in Wirklichkeit war oder wie sehr diese Zerbrechlichkeit forderte, daß Haven weiter eroberte.
    Oder wie berechnend, zynisch und manipulativ die Führer der VRH unter dem Druck dieser Notwendigkeit selbst gegenüber ihren eigenen Untergebenen geworden waren.
    Yu wußte es. Er besaß mehr Verständnis für

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