Die Ehre der MacKenzies (German Edition)
Hände fort. „Ich mache das.“ Es klang heftiger, als sie beabsichtigt hatte. Aber das hier war ihre Show.
„Auch gut“, murmelte er, und sie wusste, dass er verstand. Ihre Show, ihre Kontrolle. Sie war diejenige, die das Sagen hatte, bei jedem einzelnen Schritt. Zane entspannte sich, legte den Kopf zurück und schloss die Augen.
Das erleichterte es ihr etwas – zu wissen, dass er ihr nicht zuschaute. Erst begutachtete sie den Mechanismus der Gürtelschnalle, um mit ihren fahrigen Händen nicht unnötig zu fummeln, dann griff Barrie entschlossen zu, bevor der Mut sie verlassen konnte. Unter der Hose kam eine schwarze Badehose zum Vorschein.
Eine Badehose? Verdutzt starrte Barrie darauf, dann begriff sie. Er war ein SEAL. Die Abkürzung stand für Sea, Air, Land – zu Wasser, zu Lande und in der Luft. Er war in allen drei Elementen zu Hause, konnte schwimmend meilenweite Strecken zurücklegen. Wahrscheinlich war sein Team von der See her nach Benghazi gekommen, da Benghazi einen Hafen hatte. Möglich, dass ein Boot sie abgesetzt hatte, oder aber sie waren draußen auf offenem Meer abgesprungen und Richtung Land geschwommen.
Er riskierte sein Leben, um sie zu retten, und jetzt bot er ihr auch noch seinen Körper an. Etwas in Barrie zog sich zusammen, und eine Welle von Emotionen schwappte über sie. In den letzten vierundzwanzig Stunden hatte Barrie mehr über sich selbst gelernt als in den gesamten fünfundzwanzig Jahren bisher. Durch dieses Erlebnis hatte sie sich gewaltig verändert, sie war dabei zu lernen, mit diesen Veränderungen umzugehen. Während der letzten fünfzehn Jahre hatte sie sich von ihrem Vater in einen Kokon aus Sicherheit und Geborgenheit stecken lassen. Barrie konnte ihm keinen Vorwurf machen, sie hatte diesen Kokon gebraucht. Jetzt hatte das Schicksal sie abrupt aus der Schutzhülle gerissen und sie kopfüber ins Leben gestoßen. Und wie ein Schmetterling, der nicht in seine Puppe zurückkriechen konnte, musste auch sie sich nun dem Neuen, dem Unbekannten stellen.
Barrie ließ die Hände unter den Saum der Badehose gleiten, um sie zusammen mit der Hose an Zanes Beinen herabzuziehen. Er half ihr, indem er sein Becken an hob.
„Nicht ganz ausziehen“, murmelte er mit geschlossenen Augen. „Ich kann immer noch etwas unternehmen, wenn die Hosen halb herunterhängen, aber wenn ich gar nichts anhabe, würde mich das doch etwas irritieren.“ Trotz ihrer Nervosität musste Barrie grinsen. Sein trockener Humor gefiel ihr. Wäre er nicht so beherrscht, könnte man ihn wohl als keck und ziemlich dreist bezeichnen. Ihn plagten nicht die geringsten Selbstzweifel.
Barrie ließ die Hände über seinen Po gleiten und war erstaunt über den angenehmen Schauer, der sie durchfuhr. Sie wünschte, sie hätte den Mut, zu verweilen und sich die Zeit zu nehmen, diese männliche Perfektion ausgiebiger zu genießen. Stattdessen zerrte sie nur an seinen Sachen und zog sie bis zur Mitte der Schenkel hinunter. Verwundert starrte Barrie zum ersten Mal auf die bloßen Lenden eines Mannes. In Büchern hatte sie Beispiele gesehen, aber die Realität war wesentlich beeindruckender. Ihre Hand wurde angezogen wie von einem Magnet.
Vorsichtig berührte sie ihn, streichelte sein hartes Geschlecht mit den Fingerspitzen. Es pulsierte, richtete sich auf, als wolle es ihrer Zärtlichkeit nachfolgen. Er sog scharf den Atem ein. Sie wurde mutiger, umschloss ihn mit ihren Fingern, ließ das warme, sinnliche Gefühl leise seufzend zu. Sie spürte seine Hitze, seine seidige Härte, seinen hämmernden Herzschlag.
Und sie fühlte ihr eigenes Begehren, das sie wie ein reinigender Fluss durchströmte. Ja, so sollte es sein, dachte sie erleichtert. Sie sollten sich mit Freuden vereinigen, nicht aus Wut. Und sie wollte nicht länger warten, sonst würde sie es sich vielleicht doch noch anders überlegen, wenn der Mut sie verließ.
Barrie setzte sich rittlings auf Zane. Nein, da gab es keine Wut mehr auf die Männer, keine Verzweiflung, nur erotisches Vergnügen, warm und süß. Sie umklammerte seine Hüfte mit ihren Knien, umschloss seinen dicken Schaft mit ihren Händen, ließ sich langsam auf ihn sinken.
Die erste Berührung raubte ihr den Atem. Heiß, überraschend. Barrie verharrte in ihren Bewegungen, schluckte, während sie unwillkürlich von ihm abrückte. Zane regte sich nicht, nur sein Atem ging schärfer und schneller. Regungslos lag er zwischen ihren Beinen, die Augen geschlossen, und ließ sie gewähren.
Ihre
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