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Die Eingeschworenen Raubzug

Die Eingeschworenen Raubzug

Titel: Die Eingeschworenen Raubzug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Low Robert
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warum. Der Mönch wusste von dem großen Schatz und er wusste, dass Hild bei uns war, die den Weg dorthin kannte. Die Götter mochten wissen, wie und wo er mit Gudleifs Söhnen zusammengestoßen war, aber was wir jetzt am wenigsten brauchten, war, dass er Vigfus oder sonst jemandem von unserem Vorhaben erzählte.
    Ich hatte diese Aufgabe mit Begeisterung begrüßt. Wir saßen ohnehin in Holmgard fest. Ehe das Hochwasser nicht zurückging, waren die Flüsse des Rus-Reiches viel zu reißend, und eine Weiterreise war frühestens im Mai,
vielleicht sogar erst im Juni möglich. Unten in Känugard, mindestens achtzehn Tagereisen mit dem Schiff von hier, stieg der Fluss um etwa fünfzehn Fuß an, und wo er sonst eine halbe Meile breit war, dehnte er sich jetzt fünf bis sechs Meilen weit aus.
    In Adleigjuborg war uns zu Ohren gekommen, man habe in Holmgard einen Mönch gesehen, bei dem es sich um unseren handeln könnte, und wir hatten die Ohren gespitzt, denn es hieß, dieser Mönch sei nicht von der Ostkirche, sondern von der römischen. Da die meisten Mönche und Christenpriester in Holmgard Griechen aus Miklagard waren, hielten wir es für möglich, dass es sich um Martin handelte.
    Jetzt waren Einar, ich, mein Vater und Valknut mit Skudi dem Finnen verabredet, auf der kleinen Seite, der Kaufmannsseite der Stadt, am Nordufer des Wolchow. Skudi hatte sich bereiterklärt, uns für eine entsprechende Summe zu diesem Mönch zu führen, wobei wir uns nach Kräften bemühten, wie Händler aus Gotland aufzutreten.
    Einar traute der Sache natürlich nicht, dachte aber, eine größere Anzahl von Männern könnte Verdacht erregen und unseren Mittelsmann verjagen. Auf diesem verregneten Markt allerdings wünschte ich, wir hätten doch mehr Leute mitgenommen. In jeder dieser schwerfälligen, bärtigen Gestalten sah ich einen Schergen von Vigfus, in jedem gegen die Nässe eingefetteten Gesicht einen gedungenen Mörder.
    Valknut fand unseren Finnen, der hier offenbar gar keinen Marktstand hatte, sondern zusammengekauert auf einer Bank hockte. Er trug einen Umhang mit einem mottenzerfressenen Pelzkragen, das schüttere Haar klebte
ihm am Kopf und seine wasserblauen Augen blickten uns abschätzend an.
    »Das ist Skudi«, sagte Valknut und der Mann nickte, als er seinen Namen hörte. Um nicht Finnisch radebrechen zu müssen, versuchte ich es mit Ostnordisch, während mein Vater Westnordisch anbot und Valknut es zu meiner Überraschung mit Griechisch probierte. Mit einem Kauderwelsch aus diesen Sprachen brachten wir es schließlich fertig, einen angemessenen Preis auszuhandeln und den Finnen gleichzeitig zu warnen, dass Einar ihn von den Eiern bis zum Kinn aufschlitzen werde, falls seine Information falsch sei. Einar nahm seinen Geldbeutel aus der Achsel und fischte aus der Sammlung von ganzen, halben und gespaltenen Silbermünzen einige ganze heraus. Der Finne sah sie an, schüttelte den Kopf und setzte dann zu einer langen dreisprachigen Schimpfkanonade an.
    »Sag ihm, mehr bekommt er nicht«, sagte Einar warnend, die Augen gefährlich zu Schlitzen verengt. Aber das war nicht das Problem und ich seufzte. Es war ziemlich kompliziert.
    »Er will keine Srebreniks«, sagte ich. »Er sagt, die enthalten nicht genug Silber.«
    Der Srebrenik war die neue Währung der Rus, sie war in Känugard geprägt und sah genauso aus wie der bevorzugte Dirham aus Serkland, aber der Silberstrom war versiegt und die Münzen der Rus hatten tatsächlich einen niedrigeren Silbergehalt als die arabischen Münzen.
    »Sein eigener Fürst prägt sie doch«, brummte Einar, »und er bezahlt uns damit.«
    »Das ist ihm egal. Er will alte russische Kunas, oder Dirhams aus Serkland. Er würde auch Miliarense aus Byzanz nehmen, wenn du welche hast.«

    »Arschloch«, sagte Valknut und seine Geste mit dem Daumen quer über den Hals war in jeder Sprache zu verstehen.
    Aber Skudi war Geschäftsmann und ich musste ihn bewundern – er war es gewohnt zu feilschen und dabei gelassen zu bleiben. Er zeigte jetzt nur auf Einars silbernen Halsring, den dieser von Jaropolk bekommen hatte, so wie alle Befehlshaber ihn von ihrem Herrn bekamen.
    »Der ist viel mehr wert«, bellte Einar. »Er ist ein gerissenes kleines Schwein, das muss man ihm lassen.«
    Ich überschlug es schnell und schüttelte den Kopf. »Nein, ist er nicht. Sein Silberwert ist eine Griwna der Rus, das sind fünfundzwanzig. Die Kuna ist so viel wert wie hier der Dirham. Er verliert sogar etwas daran, aber er kann

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