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Die Eingeschworenen Raubzug

Die Eingeschworenen Raubzug

Titel: Die Eingeschworenen Raubzug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Low Robert
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Schild in Position, der mit einem Wirbelmuster dekoriert war. Dann klopfte er mit seinem Schwert zwei Mal leicht gegen den Rand.
    Einar, der ebenfalls seinen Umhang abgeworfen hatte, zog die Waffe und nahm seinen zerfurchten und eingedellten Schild von der Schulter. Die beiden umschlichen sich, vorsichtig, halb geduckt.
    Ein kurzes Aufblitzen, der Klang von Metall, dann gingen sie wieder auseinander. Doch jetzt verwandelte Einar sich in einen wahren Orkan und hackte ganze Stücke aus dem schönen neuen Schild seines Gegners. Starkad wich zurück, bückte sich und zielte auf Einars Beine, doch dieser sprang im allerletzten Moment zurück.
    Angriff folgte auf Angriff, bis beide Männer schwer atmeten und es klar wurde, dass Starkad der kräftigere und bessere Kämpfer von beiden war. Doch sein Schild war fast zerschlagen und ich hatte immer noch Hoffnung, bis Starkad – und alle waren sich einig, dass es eine überaus geschickte Finte war – das breite Heft seines Schwerts hinter Einars Schild hakte, es seitwärts bog und mit einer glatten Bewegung gleichzeitig nach unten hieb.
    Einar war nicht dumm und sprang zurück, aber die Klinge durchschnitt die Lederschlaufen und er musste den nutzlosen Schild wegwerfen. Aus seiner verletzten Hand quoll Blut. Starkad grinste wie ein Wolf.
    Er kam näher. Einar wich noch weiter zurück, doch
dann warf er sich plötzlich nach vorn, drückte mit der Klinge von innen gegen Starkads Schwert und zwang es zur Seite. Daraufhin warf er sich gegen Starkads Schild. Er holte mit dem Kopf aus, stieß ihn nach vorn wie einen Rammbock und hätte Starkads Nasenbein zerschmettert, wenn dessen Helm kein Nasenstück gehabt hätte.
    Starkad fiel nach hinten. Benommen blieb er liegen. Mir war klar, er war verloren.
    Doch im nächsten Moment rollte er sich herum und Einars Klinge, die ihm den Todesstoß versetzen wollte, schlitzte ihm nur das Bein vom Knie bis zum Stiefel auf, sodass Starkad vor Schmerzen brüllte. Er trat mit den Beinen um sich und Einar stolperte und fiel. Es gab eine wilde Balgerei, die keiner gewinnen konnte.
    In diesem Moment begannen sich die Reihen von Starkads Männern aufzulösen. Wir hörten Gebrüll und erst dachten wir, sie würden uns nun doch noch heimtückisch überfallen. Doch dann sahen wir, wie Speere geworfen wurden. Die Männer, die das Gebrüll ausstießen, trugen keine Helme, keine Rüstungen, doch sie hatten die Fäuste voller Messer und leichter Wurfspeere, und es waren viele, sie kamen aus dem Nebel, der sich gerade auflöste, und sie rannten von hinten direkt in Starkads Krieger hinein. Die Bewohner von Koksalmi waren erwacht.
    Einar und Starkad ließen voneinander ab, keuchend starrten sie sich an. Starkad fluchte, das Schwert in der ausgestreckten Hand, bei jeder Bewegung quoll Blut aus seiner Stiefelspitze.
    »Wir sind noch nicht fertig«, japste er.
    Einar erkannte die Lage. Er sprang auf, warf sich den Umhang um und erteilte Befehle. Die Eingeschworenen zogen sich vom Kampfplatz zurück und überließen es
Starkad, sich den Dorfbewohnern entgegenzuwerfen. Ich nahm Hild beim Arm und gleichzeitig schoss es mir durch den Kopf, dass Einar recht hatte. Er hatte wohl immer noch ein paar Götter auf seiner Seite und der Schicksalsfaden, den die Nornen für ihn spannen, war wohl noch nicht an sein Ende gelangt.
    »Hier entlang«, sagte Hild und wies zu dem Gebüsch, das sie vorher erwähnt hatte. Sie musste es vorhergesehen haben – denn die Dorfbewohner hatten Männer an die Flanken geschickt. Sie tauchten auf meiner linken Seite auf, Hild führte uns aber nach rechts, ins Unterholz. Als jedoch Skapti mit dem Mönch an der Leine angetrampelt kam, blieb ich stehen.
    Zwei Männer aus dem Dorf schleuderten Speere nach ihm. Ich erstarrte. Skapti war getroffen. Der Speer war hinten in seinen Hals eingedrungen und kam zu seinem Mund wieder heraus. Er blieb stehen und fasste danach, dann versuchte er, nach hinten zu greifen, um ihn herauszuziehen, aber das gelang ihm nicht. Schwarzes Blut spritzte aus seinem Mund und er sah mich mit erstauntem Gesicht an, ehe er zusammenbrach.
    Ich wollte zu ihm hinrennen, aber Hild hielt mich mit aller Kraft zurück. Ich sah, wie Martin das Ende seiner Leine aus Skaptis zuckender Hand riss. Wir sahen uns mit einem langen, hasserfüllten Blick an, dann machte er sich aus dem Staub.
    Wie betäubt stolperte ich hinter Hild den Abhang hinunter. Skapti war tot.
    In wilder Panik rannten wir über loses Geröll und erreichten völlig

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