Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Eiserne Festung - 7

Die Eiserne Festung - 7

Titel: Die Eiserne Festung - 7 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
Vom Netzwerk:
Ezmelda hat dir noch einen Teller mit Schinkenbroten in dein Arbeitszimmer gestellt. Nur für den Fall, dass der Hunger dich erneut überkommt, nicht wahr.«
    »Und auch einen Humpen Bier?«, fragte er hoffnungsvoll, und seine Augen lachten.
    »Und auch einen Krug kaltes Wasser«, gab sie streng zurück. »Sie und ich waren der Meinung, du hättest vermutlich schon genug Bier bekommen, als du mit Zhaif ›über gewichtige Fragen der Theologie nachgedacht‹ hast!«
    »Ach, wahrscheinlich hattet ihr Recht«, meinte er und streichelte ihr sanft die Wange.
    »Dann los - geh schon!« Mit beiden Händen wedelte sie, als wolle sie ihn verscheuchen. »Und bleib nicht die ganze Nacht auf!«, ermahnte sie ihn noch, während er schon wieder die Treppe hinabstieg.
    Fast zwei Stunden später lehnte sich Hahskans in seinem Sessel zurück und rieb sich müde die Augen. Diese Augen waren eindeutig nicht mehr so jung wie früher. Obwohl Ezmelda Dobyns die Lampenspiegel stets polierte, war Lampenlicht nur ein schwacher Abglanz des Sonnenlichts.
    Außerdem ist es ja nun auch nicht so, als hättest du die sauberste Handschrift der Welt, Tymahn!, tadelte er sich.
    Das stimmte. Glücklicherweise war er schon fast fertig. Jetzt wollte er sich die zu Papier gebrachten Gedanken noch einen oder zwei Tage lang durch den Kopf gehen lassen, bevor er den Text endgültig abschloss. Es gab noch einige Passagen aus der Heiligen Schrift, die er vielleicht einfügen könnte. Allgemein versuchte er ja zu vermeiden, seine Predigten mit allzu vielen Textstellen zu sehr aufzublähen, doch ...
    Abrupt war der Gedanke verschwunden, als ihm von hinten ein schwerer Leinensack über den Kopf gezogen wurde.
    Einen Herzschlag lang war Hahskans vor Entsetzen wie gelähmt ... und das reichte dem Angreifer aus, der sich so lautlos in sein Arbeitszimmer geschlichen hatte, den Sack nun fest zuzuziehen. Hektisch tastete Hahskans um sich, versuchte aufzustehen, als er plötzlich, genau unter dem Rand des Sackes, kalten Stahl an seinem Hals spürte.
    »Einen Laut«, zischte ihm eine Stimme ins Ohr, »einen einzigen Laut, und ich schneide dir hier und jetzt die Kehle durch, verstanden?«
    Hahskans erstarrte und hörte leises Lachen. Es war ein hässlicher, hungriger Laut.
    »So ist's besser«, sagte die Stimme, und nun wusste Hahskans, dass mindestens zwei Personen in sein Arbeitszimmer eingedrungen waren. Denn es war nicht die Stimme des Mannes, der gelacht hatte. »Und jetzt kommst du mit«, fuhr die Stimme fort.
    »Nein.« Hahskans war selbst erstaunt, wie ruhig er dieses eine Wort hatte aussprechen können. »Macht nur und bringt mich um, wenn ihr deswegen hierhergekommen seid!«, fuhr er fort.
    »Wenn du das so haben willst«, sagte die Stimme. »Aber wenn es wirklich das ist, was du willst, dann werden wir auch der Schlampe da oben die Kehle durchschneiden müssen, nicht wahr?«
    Hahskans' Herz setzte aus.
    »Daran hast du nicht gedacht, was?«, höhnte die Stimme. »Jetzt bist du nicht mehr so frech, was, du verdammter Verräter?«
    »Ich bin in meinem Leben vieles gewesen«, gab Hahskans so ruhig zurück, wie er das vermochte, eine Klinge am Hals und in Todesangst um seine Gemahlin, »aber ein Verräter war ich nie.«
    »Und ein Lügner bist du auch, wie ich merke!«, krächzte die Stimme. »Was für eine Überraschung! Aber wie dem auch sei, du kommst mit - und zwar jetzt!« Die Klinge wurde ihm noch fester gegen den Hals gepresst. »Oder etwa nicht?«
    Einen Moment lang schwieg Hahskans noch, und dann rang er sich ein Nicken ab.
    Tymahn Hahskans hatte keine Ahnung, wie lange er schon an den Stuhl gefesselt war.
    Er hatte nur eine sehr grobe Vorstellung davon, wo er sich befinden könnte. Man hatte ihn auf einem Karren hierhergeschafft, verborgen unter der Leinenplane. Die ganze Zeit über hatte Hahskans immer noch den Sack über dem Kopf gehabt. Er glaubte nicht, dass der Karren weit genug gefahren wäre, um die Stadt zu verlassen. Aber sicher war er sich nicht. Er hatte darüber nachgedacht, ob er um Hilfe schreien sollte, obwohl es natürlich unwahrscheinlich war, dass um diese nächtliche Stunde überhaupt noch jemand auf den Straßen unterwegs war, der ihn hätte hören können. Doch seine Entführer hatten ihn geknebelt, nachdem sie ihn gefesselt hatten, und der Mann mit dem Messer, der bislang als Einziger mit ihm geredet hatte, kauerte die ganze Zeit über dicht neben ihm.
    Als sie endlich ihr Ziel erreicht hatten, klirrten metallbeschlagene

Weitere Kostenlose Bücher