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Die Eiserne See - Brook, M: Eiserne See

Die Eiserne See - Brook, M: Eiserne See

Titel: Die Eiserne See - Brook, M: Eiserne See Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meljean Brook
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    »Ich noch am Leben bin?« Er schüttelte den Kopf. »Ich weiß es nicht.«
    Mit gerunzelter Stirn blickte sie zu ihm hoch. Rhys küsste das Stirnrunzeln weg, doch er musste sich eingestehen, dass er es so nicht mehr lange aushalten würde. Und sie schien entschlossen zu sein.
    Also machte er es so, wie die Dame es gern wollte.
    Er rollte herum und stieg aus dem Bett, froh, dass er die Toilette aufgesucht hatte, bevor er eingeschlafen war und jetzt keine Notwendigkeit bestand. Seine Erektion war so hart, dass er seinen Schwanz entweder abgebrochen oder sich selbst ins Gesicht gepinkelt hätte.
    Das Dienstmädchen war bereits da gewesen. Kaffee, Trauben und Melone standen auf dem kleinen Tisch bereit, außerdem Schüsseln mit Joghurt und Honig, Yasmeens bevorzugte Speisen. Die Mannschaft hatte wirklich Glück. Weil sie kurze Strecken flogen und oft genug Zwischenstopps einlegten, konnten sie je nach Bedarf frische Lebensmittel und Vorräte einkaufen. Sie mussten sich nie mit Schiffszwieback begnügen, aus dem sie die Maden entfernen mussten.
    Mit einem Kaffee in der Hand sah sich Rhys nach Mina um. Ihr Blick war irgendwo auf seine Brust oder seinen Bauch gerichtet, und er war begehrlich, so als wollte sie am liebsten ein Stück von ihm abbeißen. Er widerstand dem Drang, nach seinen Hosen und seinem Hemd zu greifen. Wenn es ihr gefiel, sollte sie ruhig schauen.
    Obwohl er wirklich nicht verstehen konnte – genauso wenig, wie er Scarsdale verstehen konnte – , was eine Frau an einem Mann fand, wenn sie ihn ganz nackt sah. Auf dem Market hatten sie ihn rasiert und eingeölt, nachdem er die Pubertät erreicht hatte. Wahrscheinlich aus gutem Grund. Zwanzig Jahre später bestand er im Grunde nur noch aus Haaren. Haarige Brust. Haarige Beine. Und ein Kinn, das fünf Stunden nach dem Rasieren bereits wieder kratzte. Doch selbst wenn die ganzen Haare weg gewesen wären, bestand er nur aus Kanten und harten Muskeln. Raue, schwielige Hände. Sein vorstehender Schwanz in der Unterhose war lächerlich, und nackt war er nichts als ein hässliches Werkzeug. Aber Mina … meine Güte, man musste sie nur anschauen. Selbst da, wo sie dünn war, war sie noch weich und kurvig, und alles an ihr schmiegte sich wunderbar in seine Hände und in seinen Mund.
    Stirnrunzelnd blickte er zu dem Tablett. Es war genug da für zwei, doch er kannte sich gut genug, um zu wissen, dass er im Handumdrehen alles allein verputzt hätte. Und sie ebenfalls. Beim Abendessen hatte sie genüsslich gegessen, und obwohl sie nie um einen Nachschlag bat, ließ sie auch keinen Krümel übrig.
    Er war genauso. Er hatte zu viele Erinnerungen an Teller, die nicht voll gewesen waren, um das zu verschwenden, was man ihm hinstellte. Er klappte einen Stuhl aus. »Komm her und frühstücke mit mir.«
    Sie tat es. Unfähig, eine Mahlzeit auszuschlagen, auch wenn er sie wie einen Seemann herumkommandierte. Sie zog ihren blauen Umhang über das Nachthemd und setzte sich. Als sie ihren Kaffee nahm, sagte sie: »Du musst doch irgendeine Vermutung haben, weshalb du überlebt hast.«
    »Meine Bugs sind anders.«
    Er sagte das, ohne darüber nachzudenken, und wünschte sofort, er hätte es nicht getan. Er würde sie vielleicht in die Flucht schlagen, noch bevor sie gegen Abend den Ivory Market erreichten. Doch bei ihrem scharfen Verstand hatte sie es vielleicht sowieso schon herausgefunden. Sie schien nicht überrascht zu sein. Stattdessen schob sie sich eine Traube in den Mund und hob die Brauen in der Erwartung, dass er weitersprach.
    »Aber ich weiß nicht, ob das der Grund dafür ist. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich gleich danach meinen Arm in einen kochenden Topf getaucht habe. Vielleicht hat das die kranken Bugs vernichtet.« Und es hatte furchtbar wehgetan, beinahe hätte der Schmerz ihn umgebracht. »Ich hatte vielleicht einfach Glück. Was auch immer der Grund dafür sein mag, ich habe nicht vor, mich noch einmal beißen zu lassen.«
    »Aus Tieren werden keine Zombies.«
    Er verzog die Lippen. »Ich bin kein Tier.«
    Auch wenn ein paar behaupten würden, dass er auch nicht zur Gänze ein Mensch war – sogar weniger Mensch als andere Bugger. Verdammt, wenn sie es wüssten, würden ein paar Bugger genauso denken.
    »War nicht so gemeint – nur die Rattenfänger … « Sie errötete ein wenig und presste die Lippen aufeinander. »Die Horde versuchte, sie ebenfalls über den Turm zu kontrollieren. Sie auszuschalten, ihre Bugs zu blockieren. Es gelang ihnen

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