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Die Eiserne See - Brook, M: Eiserne See

Die Eiserne See - Brook, M: Eiserne See

Titel: Die Eiserne See - Brook, M: Eiserne See Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meljean Brook
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still.
    Gott! Es fühlte sich gut an, dieses Deck wieder unter seinen Füßen zu haben.
    »Sie haben sie gut gepflegt«, sagte Scarsdale.
    Größtenteils. Ein paar Arbeiten waren schludrig ausgeführt worden, doch die Mannschaft war unterbesetzt gewesen – und jetzt vielleicht noch mehr. Rhys hoffte inbrünstig, dass genug Männer da waren, um sie zurückzusegeln; andernfalls müssten sie noch einmal einen Zwischenstopp beim Ivory Market einlegen.
    Es war noch immer alles ruhig, als er zum Vordeck ging, doch das sollte sich bald ändern. Er zog seinen Revolver und erschoss die Zombies in ihren Käfigen. Nur einer war entkommen, was allerdings nicht bedeutete, dass nur noch einer übrig war. Es dauerte eine Weile, bis ein Bugger von einem Biss eines Zombies getötet wurde, doch nicht die gesamte Mannschaft hatte Naniten. Und sobald ein Bugger starb, wurde er zu einem Zombie. Wenn ein Zombie einem Mann den Kopf abriss, konnte er den Tod natürlich beschleunigen.
    Das Gewehrfeuer verursachte noch mehr Lärm. Unkontrolliertes Fauchen. Füßetrappeln. Fünf oder sechs von ihnen unter Deck. Also hatten sie die Mannschaft dort hinuntergejagt, waren aber wahrscheinlich nicht schlau genug, um den Weg nach oben wiederzufinden.
    Er kehrte zur Schiffsmitte zurück und beugte sich über den Treppenabgang. »Laterne?«
    Scarsdale hatte bereits eine vom Pfosten genommen und das Feuerzeug entzündet. Rhys hielt sich gar nicht erst mit der Treppe auf, sondern sprang direkt durch die Öffnung und landete schwer auf dem nächsten Deck. Nichts rührte sich in dem düsteren Gang oder auf der anderen Seite des Schiffs. Die Kapitänskajüte befand sich achtern. Scarsdale folgte ihm mit der Laterne, doch für die Kajüte brauchte er sie nicht. Sonnenlicht fiel durch das Galeriefenster.
    Die Marine hatte sein Pult und seinen Tisch behalten. Alles andere war neu – und der reinste Saustall. Herrgott. Hunt war ein Schwein. Kleidungsstücke stapelten sich auf den Truhen, und nasse und zerrissene Papiere waren über den ganzen Fußboden verstreut. Er würde das verdammte Bett erst ausräuchern, bevor er sich mit Mina hineinlegen würde.
    Er rief und wartete auf eine Reaktion. Nichts. Er wandte sich wieder zum Gang um.
    Plötzlich splitterte hinter ihm Holz. Er wirbelte mit erhobener Machete herum und erhaschte einen Blick auf Hunt, der, mit irrem Blick und vollkommen nackt, eine Pistole schwang. Scarsdales Donnerbüchse krachte. Hunts Brustkasten gab nach. Er taumelte und stürzte zu Boden.
    »Versteckt sich auf dem verdammten Klo.« Scarsdale schüttelte den Kopf und lud die Waffe neu. »Ich wünschte, ich hätte ihn dort drin getötet.«
    Wenn Scarsdale es nicht getan hätte, hätten es kranke Naniten getan. Rhys betrachtete die Kratzer in Hunts Gesicht, die Fleischfetzen, die man ihm aus dem Arm gerissen hatte. »Hat er sich bereits verwandelt?«
    Hunts Augen klappten auf. Er versuchte sich aufzusetzen. Rhys stürzte aus Scarsdales Schusslinie. Der Bounder schoss erneut und blies Hunt ein Stück seines Schädels weg.
    Während ihm die Ohren klingelten, sah Rhys, wie Hunt zu Boden sank. »Wenn wir noch welchen begegnen, schießt du ihnen gleich beim ersten Mal in den Kopf.«
    Scarsdale grinste. »Aber so habe ich ihn zweimal umgebracht.«
    Wahrscheinlich immer noch nicht so oft, wie es Hunt verdiente. Sie durchsuchten das restliche Deck und stiegen dann ein Deck tiefer. Auf den Tischen vor der Kombüse lag noch immer das Frühstück auf den Zinntellern.
    »Sie hatten es eilig. Ich habe noch nie gesehen, dass ein Seemann sein Brot nicht mitnimmt, um es unterwegs zu essen.« Scarsdale blickte in die Becher. »Oder den letzten Tropfen seines Grogs verkommen lässt. Hör mal, nach dem Geballer ist deine Inspektorin wahrscheinlich schon ganz krank vor Sorge.«
    Seine Inspektorin. »Dann schnell jetzt.«
    Rhys würde später eine bessere Geschichte erzählen als Scarsdale. Dieser stand über die Treppe gebeugt da und schlug zwei Töpfe aneinander, während Rhys die Zombies erschoss, sobald sie auf den unteren Decks auftauchten. Er würde erzählen, dass ihn ein paar Zombies durch die dunklen Gänge verfolgt hätten und ein paar andere aus den Vorratsräumen gesprungen seien. Aber in Wahrheit war der Tag, an dem er verstört auf der Terror herumgerannt war, der Tag gewesen, an dem er sie Dorchester und der Admiralität übergeben hatte. Sowohl die Mannschaft, die im Laderaum eingesperrt war, als auch die Terror selbst verdienten einen besseren

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