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Die Eiserne See - Brook, M: Eiserne See

Die Eiserne See - Brook, M: Eiserne See

Titel: Die Eiserne See - Brook, M: Eiserne See Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meljean Brook
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stützte ihre Arme auf die Reling und blickte hinab. Zwischen der Terror und dem Wrack des Luftschiffs glitt ein Schatten tief durchs Wasser. Ein großer, dunkler Schatten.
    Das Gesicht der Kapitänin erstarrte, ihr Mund klappte auf. Vor Entsetzen, wie Mina erkannte.
    »Kapitän?«, fragte sie mit klopfendem Herzen.
    »Es sollte eigentlich zu warm sein«, murmelte Yasmeen. »Er muss mit der kalten Strömung gekommen sein, die nordwärts an der Küste entlangführt, vielleicht von einem Sturm überrascht … « Sie schüttelte den Kopf. »Ich habe noch nie einen so weit nördlich gesehen.«
    Gütiger Himmel . Die riesigen gepanzerten Seeungeheuer, welche die Horde geschaffen hatte, waren bekannt dafür, in kälteren Gewässern zu leben: die Megalodone im Norden und Süden, die Kraken im Süden. Aber nicht so nah am Äquator.
    Der Schatten nahm Gestalt an, ein zwiebelförmiger Kopf und dicke Tentakeln, ein riesiger, eisenbewehrter Kopffüßer. Die beiden Tentakeln, die er nachzog, waren länger als die Terror .
    »Nein«, flüsterte Mina. Doch Leugnen würde nichts ändern.
    »Sie müssen sich nur ruhig verhalten und weitersegeln«, sagte Yasmeen. Sie blickte an der Reling entlang. »Mr Pessinger, bitte werfen Sie die Maschinen und den Generator an.«
    Für die Kanone, stellte Mina fest. »Können wir die Plattform herunterlassen?«
    Yasmeen nickte zu dem Wrack hin. »Wahrscheinlich haben sie das getan. Während die Maschinen liefen.«
    Doch die Lady Corsair brauchte die Maschinen für die Generatoren, um der Kanone die Schubkraft zu geben. Und der Lärm hatte den Kraken angezogen … der wiederum das Luftschiff zerstört hatte.
    Entsetzt starrte Mina den Ballon der Josephine an. Wie konnte ein Krake ihn nur vom Himmel holen? »Haben sie eine solche Reichweite?«
    »Sie sind zweifelsohne sehr lang. Und wenn er diese Tentakel um eine Ladeplattform schlingt, kann er das ganze Schiff herunterholen.«
    Mit einem Vibrieren sprangen die Maschinen der Lady Corsair an, schnaufend und dröhnend. Der Generator heulte auf. Unten erschien eine flache Gestalt und tauchte dann unter die Terror . Ziemlich schnell.
    »Mr Pessinger, haben Sie einen Schuss?«
    »Nein, Sir. Nicht, ohne die Terror zu treffen.«
    »Scheiße«, fluchte Yasmeen, bevor sie rief: »Mr Pegg, Ms Washbourne, stellen Sie das Schnellfeuergewehr auf! Feuern Sie ins Wasser. Mal sehen, ob wir ihn verjagen können. Der Rest holt die Harpunen!«
    Sie schüttelte den Kopf, während sie die Befehle rief. Als sie Minas Blick sah, bemerkte sie: »Kraken sind keine Zombies, die jedem neuen Geräusch folgen. Sie sind ziemlich fixiert auf Gewohntes.«
    Lärm drang vom Schiff herauf und ließ sie nach unten schauen. Männer stürmten an Deck der Terror . Rhys war unter ihnen und spurtete zur Reling, um über den Rand zu schauen. Er drehte sich um. Mina konnte ihn im Lärm des Luftschiffs nicht hören, doch sie wusste, dass er Befehle brüllte.
    »Sie werden Äxte einsetzen«, sagte Yasmeen und folgte mit dem Finger mehreren Männern, die zu den Geschützstationen rannten. Sie nickte zu den Männern, die in die Takelage kletterten. »Sie setzen die Segel.«
    Und davonsegeln! Die Halteleine der Josephine am Heck der Terror war bereits gekappt worden. Alle waren in Bewegung, bis auf … Minas Herz machte einen Sprung. Ein hellblonder Junge stand mit einer Axt in der Hand auf dem Achterdeck – Andrew.
    Der Bug der Terror kippte seitlich weg. Dicke Tentakel schlangen sich um die Schiffsspitze, direkt unter dem aufragenden Bugspriet und der Galionsfigur, die ihren Kopf zum Himmel reckte. Mit Äxten bewaffnete Männer rannten zum Vordeck und versammelten sich an der Bugspitze. Die Tentakel waren jedoch zu weit unten, um an sie heranzukommen.
    Mina, ganz krank vor Angst, konnte den Blick nicht abwenden. »Können sie ihn töten?«
    »Nicht bei dieser Panzerung. Sie müssen ihn ins Auge treffen. Sie hoffen nur, ihn so zu verletzen, dass er loslässt.«
    »Kann uns ein solcher Schuss gelingen?«
    »Aus diesem Winkel ist es unmöglich oder überhaupt von irgendwo mehr als vier oder fünf Metern über der Wasseroberfläche. Und selbst wenn der Krake in offenes Wasser treibt, gehen die Kanonenschüsse nicht tief genug. Die beste Chance hat man mit den Harpunen.« Sie zeigte zu den Männern, die sich an der Seite der Lady Corsair aufgereiht hatten, jeder von ihnen mit einer Harpune in der Hand. »Sie warten auf eine Gelegenheit.«
    Mina betrachtete ihr Gewehr. Yasmeen wies auf das

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