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Die Eiserne See - Brook, M: Eiserne See

Die Eiserne See - Brook, M: Eiserne See

Titel: Die Eiserne See - Brook, M: Eiserne See Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meljean Brook
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wehzutun.
    Sie hob den Blick von ihrem Gepäck und sagte: »Ich kehre also auf die Lady Corsair zurück?«
    »Ja. Ich bin fertig mit dir.« Sein Blick wanderte über sie und landete auf ihrem Gesicht. Dem Himmel sei Dank, dass sie nichts empfand – sie würde sich nichts anmerken lassen. »Wie du gesagt hast, würde es nichts bringen, die Sache in London fortzusetzen. Also beenden wir sie jetzt.«
    »Verstehe«, brachte sie trotz zugeschnürter Kehle hervor.
    Fertig mit ihr . Nicht gezwungen sein, sich in zwei Wochen wegen etwas zu trennen, gegen das Mina nichts tun konnte, wegen etwas, das nicht einmal der Eiserne Herzog ändern konnte. Einfach … fertig mit ihr.
    Er senkte die Lider und stieß eine Rauchwolke aus, die seine Stimme dumpf und heiser klingen ließ. »Sofern du deine Meinung nicht geändert hast.«
    Sie war so nahe dran gewesen, genau das zu tun, selbst wenn es vielen Menschen, die sie liebte, wehgetan hätte – eine der schwierigsten Entscheidungen in ihrem Leben. Aber das hier war für ihn nicht schwierig gewesen. Er musste nur ein Bedürfnis gegen ein anderes eintauschen, und er war sie los … und er blickte sie an, als wäre es ihm egal, ob sie lebte oder starb.
    Sie kannte also ihre Antwort.
    Unfähig zu sprechen, schüttelte sie den Kopf und nahm ihr Gepäck. Seine schweren Schritte erklangen hinter ihr, als sie die Kajüte verließ. Sie war froh, dass er hinter ihr war. Der Schmerz ließ nicht nach. Doch andere Gefühle kamen jetzt hinzu, überfluteten zerfetzte Ränder, als wäre ihr das Zentrum herausgerissen worden. Und mit einem Blick in ihr Gesicht hätte er es erkannt.
    Mit gesenktem Kopf ging sie vorneweg, vorbei an Scarsdale, auf das Heck zu. Rhys’ Stiefel verstummten auf dem Achterdeck. Er brachte sie nicht einmal zur Plattform. Beobachtete lediglich aus der Distanz, wie sie das Schiff verließ.
    Sie hob den Kopf, als sie schnelle Schritte hinter sich hörte. Nicht schwer genug, um seine zu sein.
    »Mina! Bevins sagt, du … « Andrew verstummte, als er sie ansah. »Mina! Geht es … «
    »Frag nicht.« Sie konnte ihr eigenes heiseres Flüstern kaum hören.
    Obwohl sein Gesicht ganz verschwommen war, konnte sie sein Grinsen erkennen. »Okay, du liederliches Frauenzimmer! Geh zurück nach Hause, wo du hingehörst, hab Babys und sing ein Loblied auf die Ehereform!«
    Mina würgte. Es war weder Lachen noch Schluchzen. Sie stieg auf die Plattform.
    »Stimmt doch! Wir brauchen jemanden wie dich hier nicht. Jedes anständige Weibsstück würde einen Rock tragen … damit die Mannschaft einen Blick darunter wagen könnte, wenn die Plattform hochgezogen wird.«
    Mina zwang sich zu einem Lächeln für diesen gut gemeinten Versuch und schüttelte den Kopf. Das Lächeln hielt nur so lange, wie die Plattform an Deck der Terror war. Lady Corsair nahm sie stirnrunzelnd in Empfang.
    Sie musterte Mina eingehend und seufzte. »Das passiert, wenn man weich wird. Möchten Sie Opium oder Wein?«
    Nicht weich , dachte Mina. Ein gezackter Stein befand sich da, wo ihr Herz gewesen war. Und sie wollte es nicht fühlen. Wollte gar nichts fühlen, den ganzen Heimweg lang.
    »Wein«, sagte sie.
    Rhys sah, wie sie lächelte. Es hatte ihr nichts ausgemacht zu gehen – oder die Erleichterung, in London nicht länger mit ihm zusammen sein zu müssen, war stärker als ihr Bedauern. Die Plattform hob sich. Der Junge drehte sich um, sein Ausdruck war so niedergeschmettert, wie Rhys sich fühlte. Er begegnete Andrews Blick. Rhys erkannte seine Wut und seinen Hass. Ihr Bruder hätte ihn am liebsten dafür getötet, dass er sie vorzeitig weggeschickt hatte.
    Zu spät . Rhys hatte sich bereits selbst getötet, indem er sie weggeschickt hatte.
    Scarsdales Blick folgte der Plattform. »Tut mir verdammt leid, Kapitän.«
    Ihm auch. Und er konnte nicht mit ansehen, wie sie ging. Mit einem Kopfschütteln warf er den Zigarillo weg. Er war in keiner Weise ein Ersatz. Das Einzige, was ihn jetzt antrieb, war, sie zurückzuerobern – und es würde ihm gelingen, indem er ihr die Furcht nahm, mit der sie tagein, tagaus lebte. »Wenn wir zurück sind, will ich die Namen von jedem einzelnen Parlamentsmitglied. Ich will wissen, was sie denken und warum sie es denken. Die von den Reportern ebenfalls.«
    »Du bekommst sie.« Scarsdale hielt beim Scheppern der landenden Plattform, das durch die Nacht hallte, inne. »Es dauert vielleicht dein ganzes Leben lang.«
    Das spielte keine Rolle. Ohne sie hatte er gar keins.

17
    Mina befand

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