Die Eiserne See - Brook, M: Eiserne See
Donnerbüchse mit dem Lauf nach unten locker in seiner Linken. Sie hörte, wie Newberry hinter ihr tief Luft holte.
Die Plattform berührte den Boden, und sie spürte die Vibration unter ihren Füßen. Sie blickte zu Trahaearn. »Die Generatoren?«
»Ja.«
»Dann muss jemand da sein.« Ein Ofen heizte sich nicht von allein.
Er nickte. »Gehen wir.«
Ein Schaf blökte, als sie über den Hof rannten. Minas Herz klopfte, doch es gab weder Rufe noch Gewehrschüsse. Trahaearn erreichte den Zaun und hob Mina hinüber, bevor sie protestieren konnte. Einen Meter vom Zaun entfernt war die bemalte Leinenabdeckung mit Haken und Ösen an einem Metallrahmen befestigt worden. Sie spähte in den unterirdischen Raum hinunter.
Der weiße Ballon der Bontemps berührte beinahe die Segeltuchabdeckung und verdunkelte das, was darunter lag, fast ganz. Mina erkannte ein paar längliche Kisten, die in einer Ecke auf dem Boden standen. Keine Bewegung, kein Licht.
Trahaearn ging neben ihr in die Hocke, das Seil in der Hand, und Mina sah, dass er das andere Ende an dem dicken Zaunpfosten befestigt hatte. Er warf das Seil in den unterirdischen Raum hinab. »Ich klettere zuerst hinunter. Ich winke Ihnen, wenn es sicher ist.«
Das Herz klopfte ihr bis zum Hals, als er sich abstieß und hinuntersprang – ohne das Seil zum Klettern zu benutzen, sondern nur, um den Sprung zu verlangsamen. Auf Knien umklammerte sie den Rand mit ihren Händen, blickte hinab und sah, wie er neben den Kisten landete. Die Seilspannung gab nach. Sie sah sein weißes Hemd leuchten, als er an der Wand des Raumes entlangging, bis er unterhalb des Ballons aus ihrem Blickfeld verschwand.
Sie sah sich nach Newberry um. Der Konstabler hatte seine Nervosität anscheinend überwunden. Mit gezückten Waffen stand er am Zaun und beobachtete den Innenhof. Guter Mann.
Sie blickte erneut in den Raum hinab, als Trahaearn wieder in ihr Blickfeld kam. Mina packte das Seil, als er sie herabwinkte.
»Folgen Sie mir, sobald ich unten bin, Newberry.«
Er nickte, und Mina ließ sich über den Rand gleiten. Obwohl sie durch ihre Bugs stark genug war, um ihr Gewicht zu halten, schützten sie sie nicht vor Reibungshitze. Sie klemmte das Seil zwischen ihre Schuhsohle und den vom Leder geschützten Knöchel des anderen Beins und ließ sich langsam hinunter. Gedämpftes Licht fiel am anderen Ende in den Raum, und sobald sie den Ballon der Bontemps sehen konnte, entdeckte sie auch, dass es aus einem Korridor kam, der Richtung Osten führte. Trahaearn stand in der Nähe eines unbeleuchteten Korridors.
Als sie den Boden erreichte, sagte er leise zu ihr: »Ich höre nichts von dort.«
Sie würden also in die entgegengesetzte Richtung gehen. Sie blickte sich um, während Newberry herunterglitt. Obwohl es feucht war und die Steinwände nass, roch die Luft nicht nach Schimmel oder Moder. Der Raum war warm, als würde er beheizt – doch wenn das so war, musste die Wärme aus dem gegenüberliegenden Korridor kommen.
Newberry sprang den letzten Meter zu Boden. Mina blickte zu Trahaearn und zeigte in Richtung des beleuchteten Korridors. Er nickte und ging voraus.
Im Gegensatz zu den geraden, rechteckigen Wänden des Raumes waren die Korridore oben und an den Seiten abgerundet, als hätte sich ein riesiger Bohrer durch das Gestein gefressen, und als hätte man den Boden erst nachträglich abgeflacht. Ein Draht führte an der Decke entlang und verband kleine Glühbirnen, die in einem flimmernden, summenden gelblichen Licht glühten. Unglaublich . Sie hatte schon elektrische Lampen gesehen, doch immer nur zur Zierde und nie zur praktischen Verwendung – , das war im Vergleich dazu, jeden Tag ein paar Bäume verbrennen zu müssen, um den Untergrund zu beleuchten, praktisch .
Auf halbem Weg den Korridor entlang bemerkte sie den Geruch. Süß und penetrant – und so vertraut wie der in einer Opiumhöhle. Jemand hatte hier geraucht.
»Ist Evans opiumsüchtig?«, fragte sie leise.
Trahaearn schüttelte den Kopf. »Die Dame auch nicht – und sie würde es ihrer Mannschaft niemals erlauben. Sie können nicht arbeiten, wenn sie benebelt sind.«
Der Geruch verschwand, als sie einen weiteren großen Raum betraten – dieser mit einer Decke. Er war vollgestellt mit Maschinen, entweder war es eine Werkstatt oder ein Lager. Stahlmäntel standen auf Bergen von Metallschrott. Tragschrauber lagen an den Wänden, daneben ihre Doppelpropeller wie stählerne Gänseblümchen. Ein Zweisitzer-Ballon mit leerer
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