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Die Eiserne See - Brook, M: Eiserne See

Die Eiserne See - Brook, M: Eiserne See

Titel: Die Eiserne See - Brook, M: Eiserne See Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meljean Brook
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Wright.
    »Vierzehn Jahre alt, blondes Haar.« Sie zeigte auf den Jungen gegenüber Wright. »So groß wie Sie. Er war Fähnrich.«
    Es herrschte betroffene Stille – dann gab es lautes Gelächter.
    Wright schüttelte den Kopf. »Der Sohn eines Grafen ein Fähnrich? Sie wollen uns auf den Arm nehmen.«
    »Nein, nein! Sie!« Ein anderer Junge schlug mit der Hand auf den Tisch und zeigte dann mit großen Augen auf Mina. »Sie ist es, von der ich gesprochen habe. Ihre Mutter ist die blinde Gräfin, die sich die Augen ausgestochen hat, als … «
    »… sie ihren Hordenbastard gesehen hat! Der Fähnrich ist also der Sohn des gehörnten Grafen?« Wright lachte hämisch und schüttelte den Kopf. Mit den Fingern verzog er seine Augen zu Schlitzen. »Wir haben noch nie jemanden gesehen, der … «
    Plötzlich verstummte er und wurde blass. Die anderen Jungen blickten nun nicht mehr zu Mina, sondern lachten den Mann neben ihr an.
    »Verlassen Sie die Messe, Inspektor.«
    Trahaearns leiser Befehl jagte ihr eisige Schauer über den Rücken. Plötzlich brach ein Höllenlärm los. Es wurde gebettelt und gefleht, Stühle fielen um, als die Hälfte der Jungen mit ausgestreckten Händen wie zur Entschuldigung oder Kapitulation aufsprang.
    »Ich bin hier noch nicht fertig, Euer Hoheit.« Sie schaute ihn noch immer nicht an. Ihr Gesicht glühte. Ihr Herz pochte laut. »Hat irgendjemand von Ihnen meinen Bruder gesehen? Vierzehn. Blond.« Sie fixierte den Jungen, der ihr am Nächsten stand. »Sie?«
    Er wurde puterrot. »Nein. Oder wenn, dann habe ich es nicht bemerkt.«
    »Jemand anders?«
    Wie versteinert blickten sie auf den Herzog und schüttelten kaum merklich den Kopf.
    »Irgendjemand?«, bellte Trahaearn.
    Diesmal gab es einen Chor von Neins und ein Schütteln der Köpfe wie bei einer Affentrommel.
    Mina nickte. »Danke, meine Herren.«
    Sie versuchte rasch zu entkommen, doch er erwischte sie im Flur und stützte sich mit der Hand gegen das Schott, um ihr den Weg zu versperren. Sie blickte über die Sperre hinweg, die sein linker Arm bildete. Ihre Füße taten weh. Sie wollte sich hinsetzen. Sie wollte das nicht tun.
    Doch etwas musste sie loswerden.
    »Danke, dass Ihr meine Familienehre verteidigt habt, Euer Hoheit.«
    Sanft strich er ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Sie hörte seinen tiefen Seufzer. »Was brauchen Sie, Inspektor?«
    Wollte er eine Liste haben? Aber sie konnte sich noch nicht einmal dazu aufraffen. Die passendere Frage war: Was konnte sie jetzt bekommen?
    »Eine Kabine, wo ich allein sein kann«, sagte sie. »Eine Waschschüssel, kaltes Wasser und Haarnadeln.«
    »Ich sorge dafür, dass Sie es bekommen.« Doch er ließ sie noch nicht gehen. »Warum ist Ihr Bruder nicht auf die Bontemps gebracht worden? Er muss gewusst haben, dass er als Geisel genommen würde, wenn die Dame erfuhr, wer er war.«
    Ja, er hatte es gewusst. Und ihr Vater hatte Andrew befohlen, diese Gelegenheit wahrzunehmen, falls sich die Notwendigkeit ergab – womit niemand gerechnet hatte. Die Marco’s Terror war angeblich das sicherste Schiff der Königlichen Marine, stets umgeben von einer Flotte und nie in gefährlichen Gewässern unterwegs. Mina wusste nicht, wie viele Briefe ihr Vater geschrieben und um wie viele Gefallen er gebeten hatte, um sicherzugehen, dass Andrew auf dieses Schiff kommen würde. Doch sie waren alle vergebens gewesen, und dieser dumme, dumme Junge hatte nicht den Mund aufgemacht und gesagt, wer er war.
    »Er wusste, dass wir das Lösegeld nicht zahlen könnten. Und er wusste auch, was wir tun würden, um das Geld zu beschaffen.«
    »Und das wäre?«
    »Was immer wir hätten tun müssen. Die beste Möglichkeit wäre gewesen, dass meine Mutter den Vertrag mit dem Schmied auflöst und ihre Automaten direkt verkauft anstatt in seinen Geschäften. Andrew wusste das – und er wusste auch, dass der Schmied ihre Augen zurücknehmen würde, wenn wir das täten.«
    Er antwortete lange nicht. »Wäre es Ihrer Familie nicht in den Sinn gekommen, den Schmied um einen Aufschub zu bitten?«
    Machte er Scherze? Sie blickte zu ihm auf. Er sah sie mit ernsten, dunklen Augen an. Sie konnte es nicht fassen.
    »Und den Schmied damit vor dem warnen, was wir vorhatten? Warum ihr nicht die Augen selbst herausreißen und sie ihm zurückgeben?«
    Seine Augen verengten sich. »Sie haben zu lange unter der Hordenherrschaft gelebt.«
    Sie musste lachen. Vielleicht war es in einer anderen Welt leichter, darauf zu vertrauen, dass jemand

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