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Die Eissphinx

Die Eissphinx

Titel: Die Eissphinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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Gefahren völlig nutzlos bestanden hatte, das bedeutete wohl nur, sich einer Abweisung auszusetzen, während es doch kaum meines Amtes war, diese Angelegenheit selbst zu betreiben. Und doch fühlte ich, daß Dirk Peters auf mich rechnete, für seinen armen Pym mit einzutreten.
    Der Erklärung des Mestizen folgte ein langes Stillschweigen. Gewiß kam es niemand in den Sinn, an seiner Aufrichtigkeit zu zweifeln. Er hatte gesagt: »Ich bin Dirk Peters« – und er war das ganz bestimmt.
    Was dann Arthur Pym anging, daß er nach Amerika nicht zurückgekehrt, von seinem einzigen Gefährten getrennt und in dem tsalalischen Boote nach dem Südpol hinausgetrieben worden sei – das waren an und für sich annehmbare Thatsachen, und nichts berechtigte zu einem Zweifel daran, daß Dirk Peters die Wahrheit gesagt hätte. Daß Arthur Pym aber noch immer am Leben sei, wie der Mestize behauptete, daß uns die Verpflichtung obliege, diesen aufzusuchen, wie er es verlangte, und daß wir uns so vielen neuen Gefahren aussetzen sollten – das war denn doch eine andere Frage.
    Um Dirk Peters jedoch zu unterstützen, obwohl ich mich damit auf ein Feld zu begeben fürchtete, von dem ich beim ersten Anlauf zurückgetrieben würde, bezog ich mich auf die mit dem Wunsche des Mestizen ja vereinbarte Angelegenheit des Kapitän William Guy und seiner fünf Matrosen, von denen wir auf der Insel Tsalal doch auch keine Spur gefunden hatten.
    »Ehe wir einen endgiltigen Beschluß fassen, liebe Freunde, so begann ich, erscheint es doch rathsam, den Sachverhalt mit kaltem Blute zu betrachten Würde es uns nicht für alle Zeit gereuen, uns quälende Gewissensbisse bereiten, wenn wir unsere Expedition vielleicht in dem Augenblicke aufgäben, wo ihr einige Aussicht auf Erfolg winkte? Ueberlegen Sie sich das, Herr Kapitän, und auch Ihr alle, liebe Leute! Vor kaum sieben Monaten wurden Ihre Landsleute von dem unglücklichen Patterson hier in vollem Leben zurückgelassen. Befanden sie sich zu dieser Zeit noch auf Tsalal, so ist das ein Beweis, daß ihnen die Insel elf Jahre hindurch genügende Existenzmittel geboten hatte, ohne daß sie weiter etwas von den Eingebornen zu fürchten brauchten, von denen ein Theil unter uns unbekannten Umständen umgekommen war und ein anderer sich jedenfalls auf andere Inseln der hiesigen Gruppe geflüchtet hatte. Das alles liegt doch klar auf der Hand, und ich weiß nicht, was diesen Schlußfolgerungen entgegenzuhalten wäre.«
    Auf meine Rede antwortete niemand – es war eben nichts darauf zu antworten.
    »Haben wir den Kapitän der »Jane« und seine Leute hier nicht angetroffen, fuhr ich lebhafter werdend fort, so liegt das daran, daß sie nach dem Abgange Patterson’s in die Zwangslage gekommen sind, die Insel Tsalal zu verlassen. Meiner Ansicht nach jedenfalls deshalb, weil das Erdbeben diese so stark durcheinander gerüttelt hatte, daß sie unbewohnbar geworden war. Mit Hilfe eines Bootes der Eingebornen haben sie gewiß, unterstützt von der nach Süden verlaufenden Strömung, entweder eine andere Insel oder irgend einen Punkt des antarktischen Festlands erreichen können. Ich glaube nicht zu viel zu behaupten, wenn ich sage, daß die Dinge sich in dieser Weise abgespielt haben werden. Jedenfalls aber weiß ich und wiederhole ich hiermit, daß wir so gut wie nichts gethan hätten, wenn wir jetzt unsere Nachsuchungen aufgäben, von denen die Erlösung Ihrer Landsleute abhängt!«
    Ich sah meine Zuhörer fragend an, erhielt aber noch immer keine Antwort.
     

    »Wer hat Dir erlaubt zu sprechen?« (S. 254.)
     
    Eine Beute tiefer Erregung, hatte Kapitän Len Guy den Kopf gesenkt; er fühlte gewiß, daß ich recht hatte, daß ich mit dem Hinweis auf unsere Menschenpflicht den einzigen Weg bezeichnete, den beherzte und mitfühlende Männer einzuschlagen hatten.
    »Und um was handelt es sich denn? fuhr ich nach kurzem Schweigen fort. Nur darum, noch wenige Breitengrade zu durchsegeln, und zur Zeit, wo das Meer befahrbar ist und uns noch zwei Monate guter Witterung bevorstehen, ohne daß wir etwas vom antarktischen Winter zu fürchten haben, dessen Unbilden zu trotzen ich Sie gar nicht veranlassen möchte. Und wir sollten zaudern, wo die »Halbrane« mit Proviant reichlich versehen, ihre Mannschaft bei vollen Kräften und vollzählig ist, wo keine Krankheit an Bord Eingang gefunden hat!… Wir sollten vor eingebildeten Gefahren zurückweichen!… Wir hätten nicht den Muth, weiter dorthin… dorthin zu gehen!«
    Ich

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