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Die Elben - 02 - Die Könige der Elben

Die Elben - 02 - Die Könige der Elben

Titel: Die Elben - 02 - Die Könige der Elben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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überlebten.«
    »Habt Ihr Hoffnung, dass noch von anderswo Verstärkung anrücken könnte?«
    »Mein Sohn Asagorn ist mit den Elben Meerlands hierher unterwegs. Aber auch dort gab es bereits erhebliche Probleme mit den Trorks. Kleinere Horden drangen bis Meerhaven vor, konnten dort allerdings zurückgeschlagen werden, da sie zahlenmäßig nicht so stark waren wie jene Gruppe, mit der wir es zu tun haben.«
    Thamandor und Siranodir, die einige Schritte hinter dem König standen, wechselten einen kurzen Blick miteinander.
    Der Waffenmeister hatte seine volle Bewaffnung angelegt, wozu nun abgesehen von den Einhandarmbrüsten und dem monströsen Schwert »Der leichte Tod« auch noch der Flammenspeer gehörte. Er trug ihn am Riemen über der Schulter. Mit der Rechten griff er nach dieser Waffe und nahm sie ab.
    König Keandir bemerkte es aus den Augenwinkeln und erklärte: »Glücklicherweise hat unser Waffenmeister Thamandor gerade zur rechten Zeit ein funktionstüchtiges Modell seines Flammenspeers fertiggestellt.«
    Isidorn schien darüber nur eine sehr eingeschränkte Freude zu empfinden. Auf seiner Stirn bildete sich eine tiefe Furche, die Skepsis verriet. »Hieß diese Waffe, an der unser werter Waffenmeister schon so lange arbeitet, nicht ursprünglich Flammen lanze ?«
    »Es handelt sich dabei um ein und dieselbe Waffe«, erklärte Keandir. »Und wir denken, dass sie die Trorks derart zu beeindrucken vermag, dass sie Hals über Kopf zurück in ihr Wilderland fliehen und die wasserscheue Brut dafür sogar schwimmend den Grenzfluss überqueren wird.«
    Herzog Isidorn atmete tief durch. »Ich gebe zu, dass ich innerhalb des letzten Jahrhunderts nur sporadisch die Zeit dazu gefunden habe, Elbenhaven zu besuchen – und noch seltener hatte ich Gelegenheit, mich über die Fortschritte kundig zu machen, die in Thamandors Manufaktur erreicht wurden. Aber meiner Erinnerung nach war diese Waffe – ganz gleich, welchen Namen sie nun trägt – auch für diejenigen recht gefährlich, die sie anwenden – von Unbeteiligten, die dabei zufällig in der Nähe stehen, mal ganz abgesehen.«
    »Ich versichere Euch, dass die Schwierigkeiten, die es früher gab, restlos behoben sind«, sagte Thamandor.
    Herzog Isidorn schien davon noch nicht vollkommen überzeugt zu sein. Er schritt auf Thamandor zu und ließ sich von diesem die Waffe aushändigen. Nachdenklich wog er sie in seiner Rechten. »Selbst unter den Elben von Nordbergen dürfte es einige geben, die sich noch an die zahlreichen Unglücksfälle in Elbenhaven erinnern, die Ihr dort verursacht habt«, sagte er hart, »daran, dass die Stadt beinahe ein Opfer Eurer Experimentierfreude geworden wäre, Waffenmeister Thamandor.«
    »Das ist alles lange her«, verteidigte sich der Waffenmeister.
    »Ähnliche Dinge sind in diesem Fall nicht zu befürchten – und selbst wenn da ein gewisses Risiko bestünde, würde es nicht völlig verblassen gegen die Aussicht, dass die Stadt von den Trorks geplündert wird?«
    »Ich bin mir nicht sicher, ob dies alle Bürger Turandirs ebenso beurteilen«, erwiderte Herzog Isidorn ernst. Er wandte sich an Keandir. »Aber zu Euch habe ich Vertrauen, mein König. Wenn Ihr glaubt, dass man diese Waffe einsetzen sollte, will ich mich Eurer Entscheidung keinesfalls widersetzen.«
    Keandir antwortete nicht gleich darauf, sondern wollte wissen: »Gibt es irgendwelche Hinweise darauf, weshalb die Trorks plötzlich so ungehemmt ihrer Angriffslust frönen?«
    »Der Umstand, dass die Zentauren von uns gelernt haben, sich besser gegen sie zu verteidigen, mag sicher eine Rolle spielen«, glaubte Herzog Isidorn. »Aber ich persönlich bezweifle, dass dies die einzige Ursache ist.«
    »Und was ist Eurer Meinung nach der wirkliche Grund für ihre Überfälle?«
    »Vielleicht stehen auch sie unter Druck.«
    Keandir runzelte verwirrt die Stirn. »Wie meint Ihr das?«
    »Vielleicht sitzt ihnen ein Feind im Nacken«, präzisierte Isidorn. »Ein Feind, mit dem sie nicht so umspringen können wie in der Vergangenheit mit den Zentauren.«
    »Ihr meint, jemand vertreibt sie aus Wilderland?«, fragte Thamandor, der leicht beleidigt gewesen war wegen Isidorns Einschätzung seines Feuerspeers.
    Isidorn hob in einer ratlosen Geste die Schultern. »Ich vermute es nur«, erklärte er. »Aber kein Elb und kein Zentaur hat es je geschafft, die Sprache dieser Monster zu erlernen, deshalb ist es unmöglich, sich mit ihnen zu verständigen.«
    »Bisher gingen wir doch davon aus, dass

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