Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Elben - 03 - Der Krieg der Elben

Die Elben - 03 - Der Krieg der Elben

Titel: Die Elben - 03 - Der Krieg der Elben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
Vom Netzwerk:
Ziele gleichzeitig anzuvisieren; beide Bolzen trafen jeweils einen der Ouroungour, die daraufhin aus den Baumkronen fielen. Noch bevor sie den Waldboden erreichten, wurden sie zu amorphen Klumpen. Bei einem von ihnen wurde das Bündel mit magischem Pech, das er noch immer in den Pranken hielt, gleich mit vernichtet. Der andere hatte sein Bündel losgelassen, es flog durch das Geäst nach unten, wurde dabei auseinandergerissen, doch die nachtschwarze Substanz traf glücklicherweise keinen Elben, sondern floss zäh den Stamm eines der Bäume hinab. Auf das morsche, tote Holz, das selbst von Käfern und ähnlichem Getier verschmäht wurde, hatte die schwarze Substanz keinen Einfluss, aber die Riesenblätter der Baums veränderten sich: Sie verloren die grüne Farbe, wurden vollkommen schwarz und verwandelten sich in blattförmige Schattenkreaturen, die abfielen und wie fliegende Rochen zu Boden segelten, auf der Suche nach Elben, die sie in Schattenkrieger verwandeln konnten.
    Keandir bekam dies nur aus den Augenwinkeln mit, trotzdem registrierte er es genau: Wenn die schwarze Substanz selbst die Blätter der toten Bäume in Schattenkreaturen verwandelte, warum dann nicht auch jene Blätter, in welchen die Ouroungour sie transportierten? Ein Trick musste dahinterstecken, irgendeine Magie. Oder die Blätter, in welche die Ouroungour die schreckliche Substanz einwickelten, waren von einer anderen Art Baum, die immun war gegen dieses magische Pech.
    Innerhalb kurzer Zeit waren mindestens zwanzig Elbenkrieger zu grauenvollen Schattenkriegern geworden, die unerbittlich gegen ihre ehemaligen Kameraden vorgingen.
    Keandir kämpfte wie ein Berserker. Wenn sein Schicksalsbezwinger mit einer der Schattenklingen der schaurigen Wesen zusammentraf, kam es zwar ebenfalls zu den bläulichen Lichterscheinungen, aber im Gegensatz zu den anderen Elben verspürte der König der Elben nur beim ersten Mal einen höllischen Schmerz. Ein Schmerz, der ihn an die Schmerzen erinnerte, die er vor langer Zeit während seines Kampfes gegen den Furchtbringer hatte erleiden müssen. Alles wiederholte sich, das Schicksal schien eine Folge von Variationen zu sein… Dieser Gedanke drängte sich ihm auf.
    Allerdings hielt der Schmerz nur kurze Zeit an und ließ sehr schnell nach, sodass er im Gegensatz zu seinen Kampfgefährten kaum beeinträchtigt wurde. Als sein Schwert zum zweiten Mal den Hieb seines Schattengegners parierte, übertrug sich trotz der nach wie vor aufleuchtenden Blitze nur noch ein leichtes Kribbeln auf seinen Arm, das beim dritten Aufeinandertreffen der Klingen schon kaum noch zu spüren war.
    Die Augen des Königs hatten sich wieder mit Schwärze gefüllt – und genau das war auch bei jenen Äfflingen der Fall, die aus den Baumkronen heraus die magische Substanz auf die Elben herabregnen ließen!
    Keandir trieb eines der Schattenwesen vor sich her und überlegte, ob die Finsternis in seiner Seele ihn ebenso immun gegen die schwarzmagische Substanz machte, wie es offenbar bei diesen Äfflingen der Fall war; er und diese Ouroungour hatten nachtschwarze Augen, und das magische Pech konnte ja auch ihnen nichts anhaben.
    Der Schattengegner, gegen den er kämpfte, hatte die Umrisse von Yintaril dem Scharfäugigen. Keandir hatte gesehen, wie den ehemaligen Kommandanten der Manufaktur-Wachmannschaft eine volle Blätterladung erwischt hatte.
    Yintarils Gegner, mit dem er gerade in einen tödlichen Zweikampf verstrickt gewesen war, hatte die kurze Ablenkung des Hauptmanns genutzt, um ihm die Schattenklinge in den Leib zu rammen. Anschließend hatte sich Yintaril innerhalb von Augenblicken in eine Schattenkreatur verwandelt, die sich sogleich auf den König konzentriert hatte. Er hatte noch einen Einhandschützen getötet, der seine Waffe nicht schnell genug hatte nachladen können, und sich dann Keandir zum Kampf gestellt.
    Jene Schattenkreaturen, die zuvor Armbrustschützen gewesen waren, hielten zwar die Umrisse von Einhandarmbrüsten in den schwarzen Klauen, aber diese waren zum Glück offenbar nicht funktionsfähig.
    Keandir kreuzte mit seinem Gegner die Klingen. Er hoffte zunächst, dass einer der Einhandschützen die Kreatur vernichten würde, aber das war nicht der Fall. Bisher hatte er es vermieden, sein Schwert Schicksalsbezwinger in den Leib der Schattenkreatur zu rammen, denn er wusste nicht, welche Folgen dies eventuell haben würde. Davon abgesehen hielt ihn eine gewisse Scheu davon ab, da der König in seinem Gegner noch immer

Weitere Kostenlose Bücher