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Die Elben - 03 - Der Krieg der Elben

Die Elben - 03 - Der Krieg der Elben

Titel: Die Elben - 03 - Der Krieg der Elben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Unseren aus dem Limbus führte.«
    »Du sprichst in der Vergangenheit, als wäre dies bereits geschehen«, stellte Magolas fest. »Dabei sind doch erst wenige der Euren aus dem Limbus in unsere Welt gelangt.«
    »Es ist…«, begann Hakin.
    »… Vergangenheit«, vollendete Makin.
    Und Makin fuhr fort: »Es ist immer eine Frage der Sichtweise. Wir erwarten nicht, dass du das begreifst.«
    Einige Augenblicke lang herrschte Schweigen, das eisiger nicht hätte sein können. Im Grunde hatte Makin dem Großkönig gerade vorgeworfen, ein Dummkopf zu sein, der die Verstrickungen im Hintergrund nicht durchschaute. Es war eine Beleidigung, und da Magolas nicht entsprechend darauf reagieren konnte, kam sie einer Erniedrigung gleich. Er fühlte einen Kloß im Hals. Die vollkommene Abhängigkeit, in die er sich begeben hatte, wurde ihm schmerzlich bewusst. Er hatte sich zum Werkzeug einer Kreatur gemacht, der Laranas Leben so gleichgültig war wie das Leben irgendeines lästigen Insekts, das man beiläufig zerquetschte. Wie sehr hätte sich Magolas gewünscht, es hätte eine andere Möglichkeit gegeben, Laranas Leben zu verlängern. Ihr Glück hätte perfekt sein können.
    Stattdessen war nacktes Grauen daraus erwachsen.
    Ihm bleib nichts anderes übrig, als eine erneute Erniedrigung auf sich zu nehmen und den Herrscher des Dunklen Reichs anzubetteln: »Erhabener Xaror, was spricht dagegen, wenn die Mutter jener Kinder, denen du eine so große Bedeutung für deine Pläne beimisst, einen etwas größeren Vorrat an jener Essenz bekommt, die ihr Leben erhält? Nur wenn sie lebt, kann sie für die Kinder sorgen…«
    »… die du Xaror geweiht hast«, sagte Hakin.
    »Durch Hunderte von Ritualen«, ergänzte Makin.
    »Wenn du mehr von der Essenz willst, musst du dafür etwas für mich tun«, meldete sich Xaror wieder zu Wort, und seine Gedankenstimme dröhnte in Magolas’ Kopf.
    »Was verlangst du?«, fragte der Großkönig.
    Ein paar Blasen stiegen aus dem dunklen Schlund vor dem Altar auf und zerplatzten an der Oberfläche. Dabei entstand ein Geräusch, das entfernt an ein höhnisches Gelächter erinnerte.
    Allerdings war sich Magolas nicht wirklich sicher, ob er diese Laute tatsächlich hörte oder sie nur in seinen Gedanken und seiner Vorstellung existierten. Aber das spielte eigentlich auch keine Rolle. Xaror demonstrierte einfach, dass er die absolute Macht über den Großkönig und sein Magolasisches Reich hatte, das seinen Namen wohl zu Unrecht trug.
    »Unser Herr Xaror will, dass du ihm das erste Schwert bringst, das einst der Eisenfürst Comrrm mit eigener Hand schmiedete«, erklärte Hakin, und dabei wurde er erstaunlicherweise von Makin weder unterbrochen, noch vollendete dieser seinen Satz. Hakin fuhr fort: »Die Rhagar verehrten es als Reliquie, obwohl es nur ein brüchiges Stück Metall von zweifelhafter handwerklicher Qualität ist.«
    »Ein weiteres Artefakt?«, wunderte sich Magolas angesichts der schier unglaublichen Fülle von magischen Gegenständen, die bereits im Tempel der Sechs Türme angehäuft waren.
    »Ein sehr wichtiges Artefakt. Mächtig genug, um den Ansprüchen des Herrschers zu genügen.«
    »Wo befindet es sich?«, fragte Magolas.
    »Die Gnomenkrieger des Axtherrschers raubten die Klinge einst aus dem Palast von Cosan. Aber anstatt sie in den Tempel unseres Herrn zu bringen, schafften sie das Schwert in die Dunkle Festung am See der Finsternis.«
    Dieser See war Magolas bekannt. Es handelte sich um den Quellsee des ganz Karanor durchziehenden Flusses Kar.
    »Der Axtherrscher ist tot«, stellte Magolas fest. »Mein Vater Keandir vernichtete ihn.«
    »Aber du musst damit rechnen, dass noch eine Horde seiner Gnomenkrieger dort haust«, sagte Makin. »Eigentlich wäre es die Aufgabe des Axtherrschers gewesen – deines Vorgängers als Statthalter unseres Dunklen Herrn –, diese uralte, noch aus der Zeit des Dunklen Reichs stammende Festung für seine Rückkehr herzurichten, auf dass er sie wieder als Residenz hätte beziehen können, sobald das Dunkle Reich neu ersteht.
    Nun fällt diese Aufgabe dir zu.«
    »Warum lässt er dies nicht von Kreaturen wie euch beiden erledigen?«, fragte Magolas. »Der See der Finsternis liegt schließlich mit dem Flussschiff nur ein paar Tagesreisen den Kar hinauf.«
    »Leider hat der Axtherrscher unseren Herrn betrogen und ein doppeltes Spiel versucht«, gab Hakin Auskunft. »Die Dunkle Festung wurde mit einem Zauber belegt, der es meinesgleichen verwehrt, sie zu

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