Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Elben - 03 - Der Krieg der Elben

Die Elben - 03 - Der Krieg der Elben

Titel: Die Elben - 03 - Der Krieg der Elben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
Vom Netzwerk:
Stierkriegers bildete sich eine tiefe Furche, die von Unmut und Ärger zeugte. Ein kehliger Laut, der an das Grollen von fernem Donner erinnerte, drang aus seinem Maul.
    »Xaror befiehlt!«
    Magolas wandte sich an den Anführer der Garde. »Wartet hier, bis ich zurück bin.«
    Dem Offizier gefiel das nicht, das war seinem Gesicht deutlich anzusehen. Aber er hütete sich davor, auch nur noch ein einziges Wort darüber verlauten zu lassen. Er nahm die Hand von der Einhandarmbrust und entspannte seine Körperhaltung etwas. »Wie Ihr meint, o Sohn der Sonne!«
    Magolas ließ sein Elbenpferd nach vorne preschen. Ein Teil der Stierkrieger nahm ihn in die Mitte und lief links und rechts neben dem Ross her. Mit einem Pferd im schnellen Trab konnten sie mühelos mithalten. Eigene Reittiere hatten diese Kreaturen nicht nötig.
    Es dauerte nicht lange, und sie hatten die letzte Meile bis zum Tempel zurückgelegt. Dort angekommen, stieg Magolas von seinem Ross. Überall hatten Stierkrieger ihre Posten bezogen und die Männer der Norischen Garde abgelöst. Das Signal, das Xaror damit zu geben beabsichtigte, war eindeutig: ER war der Herr des Tempels der Sechs Türme, nicht Magolas.
    Die gewaltigen Tore öffneten sich wie von selbst, und Magolas betrat den Tempel und ging bis zu dem finsteren Schlund vor dem Altar. Zwei weitere Stierkrieger, die sich von jenen, die draußen Posten bezogen hatten, vor allem dadurch unterschieden, dass sie vier Hörner hatten, waren gerade mit den Artefakten auf dem Altar beschäftigt. Sie nahmen einige davon und warfen sie in den Schlund vor dem Altar, der einer nachtschwarzen Schlammpfütze ähnelte. Mit Lauten, die Magolas an menschliches Schmatzen erinnerten, verschwanden die Gegenstände in der zähflüssigen Masse. Ein mit Gold überzogener Knochen war darunter, ebenso ein mumifiziertes Krokodil, von dem man im Süden Karanors behauptete, dass seine Seele ein Repräsentant des Sonnengottes wäre.
    Xaror schien aus irgendeinem Grund frische Kraft zu benötigen, ging es Magolas durch den Sinn.
    »Du hast es erkannt!«, bestätigte Xarors Gedankenstimme.
    Die Knochen des schaurigen Mobiles über dem Altar führten einen makabren Tanz auf. Magolas erschrak. Xaror schien seine Gedanken noch bis in sehr viel tiefere Schichten zu erkennen, als es dem Großkönig bisher bewusst gewesen war.
    Die beiden vierhörnigen Stierkrieger wandten sich zu Magolas herum. Sie verschränkten die Arme vor der Brust.
    Jeder der beiden Krieger trug einen Harnisch sowie ein monströses, auf den Rücken gegürtetes Schwert. Am Gürtel hatten sie eine Ledertasche und mehrere Wurfdolche und Ringe, über deren Sinn und Zweck Magolas nur spekulieren konnte.
    »Das sind Hakin und Makin«, erklärte Xaror. »Sie werden von nun an für die Sicherheit des Großkönigs sorgen.«
    »Ich fühle mich unter meinen Männern durchaus sicher aufgehoben«, erwiderte Magolas, aber er ahnte, dass es kaum Sinn hatte, sich gegen Xarors Willen zu sträuben.
    »Man kann Sicherheit sehr unterschiedlich definieren«, sagte Xaror. »Ich halte es jedenfalls so für besser. Ich mache mir Sorgen um dich. Aber Hakin und Makin werden dafür sorgen, dass du vor allen Anfechtungen bewahrt bleibst, mein Sklave.
    Darüber hinaus sind die beiden meine direkten Botschafter. Sie empfangen meine Gedanken ohne irgendeine Verzögerung.
    Was sie tun, ist von mir getan, was sie sagen, ist von mir gesagt.«
    Es lag für Magolas auf der Hand, was Xaror mit seinen Maßnahmen eigentlich bezweckte. Er wollte sicherstellen, dass Magolas nicht seiner Kontrolle entglitt.
    Der Großkönig unterdrückte jeden Gedanken an Andir und die Tatsache, dass seine Gemahlin ihn in gewisser Weise herbeigerufen hatte. Dieses Problem war gelöst, und Magolas wollte den Eindruck vermeiden, dass Larana ein Risiko für den Dunklen Herrscher darstellte.
    »So geh denn dahin, mein Sklave, und höre, was meine Boten Hakin und Makin zu sagen haben.«
    »Da ich jetzt schon einmal hier bin«, sagte Magolas hastig, und er kam sich dabei vor wie ein unwürdiger Bittsteller,
    »könnte ich doch auch etwas von der Essenz des Lebens mitnehmen, das meine Gemahlin benötigt.«
    »Hat unser Herr Xaror dir nicht genug davon gegeben?«, ergriff auf einmal einer der beiden Stierkrieger das Wort.
    »Bist du Hakin oder Makin?«, fragte Magolas.
    »Hakin. Aber das spielt keine Rolle.«
    »Wir teilen dieselben Gedanken«, ergänzte Makin.
    »Und wir sind Stimme und Hand des Herrn des Dunklen Reiches, der die

Weitere Kostenlose Bücher