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Die Elben - 03 - Der Krieg der Elben

Die Elben - 03 - Der Krieg der Elben

Titel: Die Elben - 03 - Der Krieg der Elben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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kleinere, ruckartige Bewegungen zu erkennen.
    Sie erreichten einen Kuppelsaal, in dem ebensolche Bilder die gesamte Wandfläche bedeckten. Es war unmöglich, ihnen mit dem Blick auszuweichen. So schloss Magolas die Augen und tastete gleichzeitig mit seinen magischen Sinnen nach dem ersten Schwert des Eisenfürsten Comrrm. Da war tatsächlich eine Aura, der vielleicht etwas Rhagarhaftes anhaftete.
    Magolas hatte Ähnliches erspürt, wenn menschliche Magier, wie es sie in Karanor recht häufig gab, auf den Jahrmärkten oder in den Tempeln ihre erbärmlichen Künste vorgeführt hatten, die mit der Elbenmagie nichts gemein hatten und im Übrigen so gut wie wirkungslos waren.
    Dieses Artefakt aber hatte sich tatsächlich im Lauf der Zeitalter mit gewaltigen Kräften aufgeladen. Kräften, die sich Xaror zunutze machen wollte.
    Magolas öffnete wieder die Augen, ließ den Blick schweifen, fand das gesuchte Objekt allerdings zunächst nicht, obwohl er das Gefühl hatte, dass es sich ganz in seiner Nähe befand.
    In der Mitte des Saales standen Säulen, die so dick waren, dass zehn Männer nötig gewesen wären, um sie zu umspannen.
    Auch diese Säulen waren von Bildern bedeckt, sodass man das Gefühl hatte, sich inmitten eines Kaleidoskops aus Farben, Formen und teils recht absonderlichen Gestalten zu befinden.
    Hinter den Säulen waren einige Dutzend Gnomenkrieger in Deckung gegangen. Sie hatten sich vollkommen ruhig verhalten und vielleicht darauf gehofft, dass man sie nicht entdecken würde. Zwischen all den so plastisch dargestellten Gestalten war es sogar möglich, sie zu übersehen, da sich ihre Gestalt nicht so sehr von einigen der auf den Bildern verewigten Geschöpfe unterschied.
    Doch nun blieb ihnen nichts anderes übrig, als um ihr Leben zu kämpfen.
    Sie schossen mit ihren Schleudern in kurzer Folge einen Hagel von Metallhaken ab. Fast zwanzig Norier gingen innerhalb von wenigen Augenblicken tödlich getroffen zu Boden, denn die Gnomen vermochten auf diese Kurzdistanz sehr genau zu zielen. Sie trafen Gesichter, Augen, Kehlen, anstatt wie zuvor den Harnischen der Norier lediglich ein paar Beulen zuzufügen.

Hin und wieder verfehlte jedoch auch ein Metallhaken sein Ziel und traf dann die Wände. Stöhnende, erstaunte, aber auch ärgerliche Laute drangen aus den Bildern, und die darauf dargestellten Wesen zuckten und bewegten sich.
    Magolas und seine Männer antworteten auf den Angriff der Gnomen mit Pfeilen und Armbrustbolzen, doch trotz aller Zielgenauigkeit ließen sich Fehlschüsse nicht vermeiden.
    Immer dann, wenn die Gemälde getroffen wurden, gerieten diese in noch stärkere Bewegung und schienen von Leben erfüllt zu werden. Ein immer lauter werdender Chor unheimlicher Stimmen erhob sich. Schließlich kamen die Gestalten auf den Bildern gar nicht mehr zur Ruhe. Sie wirkten wie ein aufgeregtes, augenloses Publikum hinter einer durchsichtigen Glaswand, durch die der Blick so klar war, wie es kein Elbischer Glasbrennmeister zu Wege gebracht hätte.
    »Aufhören!«, schrie Magolas. »Keine Pfeile und keine Bolzen mehr! Kämpft sie mit dem Schwert nieder!«
    Viele der Norier hatten inzwischen schon von sich aus die Einhandarmbrust oder den Bogen sinken lassen, da es ihnen vor den Folgen eines weiteren Beschusses graute. So stürmten sie mit dem Schwert auf die Gnomen zu, die sich jedoch nicht weiter darum scherten, dass irgendwelche Geister der Vergangenheit in Unruhe und Zorn versetzt wurden; sie benutzten weiterhin ihre Schleudern. Unter den Noriern gab es zunächst hohe Verluste, aber das änderte sich, sobald es zum Nahkampf kam. Die Gnomen wehrten sich verzweifelt, und trotz ihrer geringeren Körpergröße waren sie den Noriern keineswegs an Kraft unterlegen, auch nicht, was die Reichweite ihrer Waffen betraf, denn sie benutzten Streitäxte von monströser Größe, die sie mit einer Leichtigkeit schwangen, als würde es sich um Elbenrapiere mit perforierter Klinge handeln.
    Aber die zahlenmäßige Überlegenheit der Norier war erdrückend. Innerhalb kurzer Zeit wurden die Gnomen niedergekämpft. Die norischen Schwerter spalteten ihre Schädel, ließen Blut und Hirnmasse spritzen und sorgten dafür, dass keiner von ihnen entkam. Selbst den Flüchtenden wurde noch nachgesetzt. Ihre Köpfe rollten, und Lachen aus Blut bildeten sich auf dem glatten Steinboden.
    Der Kampf war kurz, heftig und grausam. Aber als er zu Ende war, konnten sich die Geister der Vergangenheit keineswegs beruhigen. Sie schienen zu

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