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Die Elben - 03 - Der Krieg der Elben

Die Elben - 03 - Der Krieg der Elben

Titel: Die Elben - 03 - Der Krieg der Elben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Elbentöter, sondern Trorkvernichter soll man dich einst nennen!«, rief er grimmig.
    Der erste, im Vergleich zu Magolas’ Gestalt riesenhafte Trork ließ seine Axt niedersausen. Sie verfehlte Magolas nur knapp. Mochte dieser augenlose Krieger auch ein Gespenst der Vergangenheit sein oder aus irgendeiner anderen Sphäre des Polyversums stammen – dass seine Axthiebe auch für einen Elben tödlich waren, daran hatte Magolas nicht einen Moment lang Zweifel.
    Magolas wich blitzschnell aus.
    Seine Männer konnten ihm nicht helfen. Sie standen auf der anderen Seite jener unsichtbaren Grenze, die die Welt der Wandbilder von jener trennte, in der die Rhagar lebten.
    Gebannt sahen sie zu, wie ihr Großkönig sich schlug.
    Mit einem schnellen Vorstoß trennte Magolas dem Trork mit einem einzigen Hieb den Waffenarm ab. Dieser brüllte erneut auf, diesmal vor Schmerz, und ging in die Knie, während der zweite Trork Magolas angriff. Der wich dem Axthieb aus, drängte den Trork mit einer Reihe schneller Schwerthiebe zurück, brachte ihm eine stark blutende Wunde am Oberschenkel bei, wirbelte dann herum und rammte dem ersten Trork die Klinge durchs rechte Auge in den Kopf.
    Bevor der zweite Trork ihn erneut angreifen konnte, streckte Magolas die linke Hand nach dem Schwert auf dem Altar aus, konzentrierte seine Kräfte, spürte die Verbindung zur Aura des Schwertes, und die Klinge erhob sich, flog durch die Luft und landete in Magolas’ Hand.
    Als der Trork ihn humpelnd attackierte, begegnete ihm Magolas mit beiden Klingen, so wie er es früher bei Siranodir mit den zwei Schwertern oft genug gesehen hatte. Er parierte die furchtbaren Axthiebe seines Gegners mit Leichtigkeit.
    Schwarze Funken sprühten dabei aus dem Schwert Comrrms, wann immer die Klinge gegen die Waffe des Trorks prallte.
    Magolas versuchte, den Geist seines Gegners zu beeinflussen, allerdings ohne Erfolg; er war einfach zu fremdartig, um auf die Schnelle Zugang zu ihm zu gewinnen.
    Dann wich Magolas einem Hieb seines Gegners aus, blockte den nächsten Schlag mit seinen gekreuzten Klingen ab und stieß dann mit dem Schwert Comrrms zu. Zwischen Harnisch und Hüftschutz drang die Klinge tief in den Leib des Trorks.
    Schwarze Blitze gingen dabei von ihr aus und pflanzten sich über den gesamten Körper des Kolosses fort. Er öffnete sein Maul und brüllte, während die schwarzen Blitze über seinen Körper tanzten, zu verwaschenen Schlieren wurden und sich schließlich auflösten. Wie ein gefällter Baum ging der Trork zu Boden.
    Magolas wirbelte herum. Einige der kleineren Augenlosen, von denen manche Magolas kaum bis zum Knie reichten, hatten sich ihm genähert, standen aber wie erstarrt da.
    Magolas trat zurück, durchdrang wieder die Barriere zwischen der Bildwelt und jener, aus der er gekommen war und die er als eine seinige betrachtete. Mit der Linken reckte er triumphierend das erste Schwert des Eisenfürsten empor, und er fühlte, wie ein Strom der Kraft von diesem Artefakt ausging und seinen gesamten Körper durchströmte. Eine Kraft, die mit der Finsternis verwandt war, die ohnehin in seiner Seele wohnte.
    Der Großkönig des Magolasischen Reichs atmete tief durch.
    Das Gefühl des Triumphs verflog sehr schnell. Dieses Schwert würde er Xaror übergeben müssen, auch wenn er ihn dadurch stärker machte. Magolas blickte sich noch einmal um, sah das Bild mit dem Altar, das er gerade verlassen hatte: Vor dem Altar lagen jetzt zwei blutüberströmte Trorks, und daneben standen einige Gnomen und starrten offensichtlich entsetzt auf die verstümmelten Leichen. Er fragte sich, welchen Plan der Axtherrscher gehabt hatte, um sich der Sklaverei zu entwinden und seinen Herrn loszuwerden. Er würde es wohl nie erfahren, glaubte Magolas. Und es sah ganz so aus, als gäbe es für ihn selbst nur den Weg der bedingungslosen Treue zu Xaror, der ihn in der Hand hatte, solange Larana lebte.
    »Verflucht sei dieser Schattenherr!«, rief er grimmig aus, benutzte dabei jedoch die Elbensprache, sodass die norischen Söldner ihn nicht verstanden.
    Dann starrte er auf einmal das Schwert in seiner Hand an.
    Denn Magolas hatte plötzlich eine Vision. Er sah seine beiden Kinder auf dem Altar im Tempel der Sechs Türme liegen. Und das Schwert des Comrrm, von unsichtbarer Hand geführt, schlug ihnen nacheinander die Köpfe ab; sie rollten von dem massiven Steinquader und fielen in den dunklen Schlund, wo sie in der schlammigen, schwarzen Masse versanken, worauf ein schmatzendes

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