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Die Elben - 03 - Der Krieg der Elben

Die Elben - 03 - Der Krieg der Elben

Titel: Die Elben - 03 - Der Krieg der Elben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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und kratzte am Mauerwerk des Palasts.
    Der zweite Wachmann schoss fast im selben Moment. Der Bolzen drang Larana in den Oberkörper, die Wucht des Treffers ließ sie taumeln. Sie presste sich eine Pranke auf die Wunde, doch das Blut quoll dennoch hervor. Es war dünnflüssiges rotes Rhagar-Blut, vielleicht das Einzige, was an ihr menschlich geblieben war. Ein Schrei entrang sich ihrer Kehle, der so durchdringend war, dass Magolas glaubte, er würde sein Gehör verlieren, dann stürzte sie auf den terrassengroßen Balkon und krümmte sich dort zusammen.
    »Was hast du getan, verfluchter Rhagar!«, schrie Magolas.
    Ohne dass er es selbst bemerkte, hatte er jene Sprache benutzt, die er mit seinem Bruder Andir während ihrer Kindheit erfunden hatte, und so starrte der Wächter seinen König nur erstaunt an. Voller Wut stürmte Magolas auf ihn zu, riss das Schwert hervor und stieß dem völlig verdutzten Wachmann die Klinge in den Leib. Mit einem ungläubigen Blick, der langsam gefror, sank dieser zu Boden.
    Magolas atmete tief durch. Ein furchtbarer seelischer Schmerz tobte in ihm, und er war für Augenblicke außerstande, einen klaren Gedanken zu fassen. Er trat auf Laranas monströsen, offenbar tödlich verwundeten Körper zu, der sich kaum noch bewegte. Ihre tierischen Schreie waren zu einem leisen Wimmern geworden. Ein Wimmern, das beinahe schon wieder menschlich klang. Magolas kniete neben ihr nieder.
    »Stirb nicht!«, rief er, diesmal im Idiom der Rhagar von Aratan. »Verlass mich nicht endgültig, Larana!«
    Ein Strahl aus schwarzem Licht fuhr dicht an Magolas’
    Schulter vorbei und traf die Stelle, an der Larana durch den Bolzen verwundet worden war. Auch wenn es sich nur um einen konventionellen Bolzen aus der Produktion der Rhagar-Schmiede handelte und nicht um einen mit magischem Gift gefüllten, mit dem die elbischen Waffen geladen wurden, so hatte er Larana doch eine tödliche Verletzung beigebracht.
    Magolas fuhr herum und sah die Gestalt eines Stierkriegers.
    Es war Hakin. Sein Zwilling Makin stand ein paar Schritte im Hintergrund in der Tür, die auf den Balkon führte.
    Hakin hielt die Hand seines linken Arms ausgestreckt, sodass sie auf Larana gerichtet war. Aus seinen sechs Fingern drangen schwarze Strahlen, die sich gut eine Elle später zu einem einzigen Strahl bündelten.
    Dann brach der Strahl plötzlich ab. Larana betastete mit ihren mörderischen Pranken ungläubig die Stelle, an der zuvor noch der Bolzen in ihrem Leib gesteckt hatte. Er lag auf einmal direkt vor ihr auf dem Balkon, und die Wunde hatte sich geschlossen; es war nichts mehr davon zu sehen bis auf ein dunkles Mal, das wirkte, als wäre etwas in sie hineingebrannt worden. Außerdem fehlte an dieser Stelle das Fell, das ihren gesamten tierhaften Körper bedeckte; stattdessen war dort eine Handbreit Haut zu sehen.
    Rhagar-Haut.
    Larana fuhr auf, stieß einen Schrei aus, der eine Mischung aus Drohung und Verwunderung war. Dann wich sie vor Magolas zurück, als hätte sie eine der grausamsten Schreckensgestalten aus der Sagenwelt der Rhagar vor sich.
    Sie kroch über den Balkon, erhob sich dabei und schwang sich dann mit einem Schlag ihrer Flügel auf die Brüstung.
    »Larana!«, rief Magolas.
    Sie drehte sich ein letztes Mal zu ihm um. Zähnefletschend und mit weit aufgerissenen Augen, die wie die Versinnbildlichung des Begriffs Wahnsinn wirkten.
    Dann stieß sie sich ab. Sie machte einen so kräftigen Sprung, wie sie es in ihrer menschlichen Rhagar-Gestalt niemals hätte tun können, und fiel in die Tiefe.
    Magolas eilte an die Brüstung und sah ihr nach.
    Unten im Schlosshof des Palasts lag der zerschmetterte Körper jenes norischen Wachmanns, den Larana in die Tiefe geschleudert hatte. Sie selbst breitete während des Falls die Schwingen aus. Dicht über dem Boden glitt sie dahin, bog ein paar Sträucher des Palastgartens nieder und gab ihrem Flug eine in die Höhe gerichtete Bahn. Sie schraubte sich mit kräftigen Bewegungen ihrer Flügel empor und verschwand wenig später hinter den nächsten Dächern.
    Magolas starrte ihr fassungslos nach.
    »Sie lebt«, stellte Hakin fest.
    »Ich danke dir für deine Tat«, sagte Magolas.
    »Danke nicht mir. Es war Xaror, der dies für dich tat«, stellte Hakin klar, »denn es war seine Kraft, die der Herrscher durch meine Finger strömen ließ. Dein Weib lebt, und sie wird, wenn die Zeit ihrer Bestrafung zu Ende ist, vielleicht auch zu dir zurückkehren.«
    Magolas verzog den Mund zu einem

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