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Die Elben - 03 - Der Krieg der Elben

Die Elben - 03 - Der Krieg der Elben

Titel: Die Elben - 03 - Der Krieg der Elben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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verwickelt, so brachten sie mit ihren vier vorderen Greifern ihr Arsenal an Hieb-, Stich-und Wurfwaffen zum Einsatz. Einer zog blitzschnell einen dolchartigen Dorn und schleuderte ihn einem Verteidiger mit solcher Wucht in den Kopf, als hätte ein Katapult ihn abgefeuert. Es bestand eine entfernte Ähnlichkeit zwischen ihrer Kampfweise und jener, die man bei Siranodir mit den zwei Schwertern beobachten konnte. Allerdings waren die Bewegungsabläufe der Käferartigen sehr viel schneller, als es bei jedem auch noch so geübten elbischen Schwertkämpfer der Fall war. Sie säbelten mit drei oder vier Klingen in so schnellen Hiebfolgen, dass so mancher Elbenkrieger kaum noch ein surrendes Geräusch hörte, bevor sein Kopf über den Boden rollte.
    Die Aratanische Mauer, die für so lange Zeit die südliche Grenze des Elbenreichs geschützt hatte, brach an mehreren Stellen gleichzeitig. Die Katapulte der Rhagar leisteten dazu genauso ihren Beitrag wie die pure Kraft der Riesenskorpione, mit denen die Käferartigen über den Schutzwall hinwegwalzten und dabei alles unter sich zermalmten, gleichgültig ob Mauerwerk, elbische Kriegsmaschinen oder feindliche Kämpfer.
    Abgesehen davon, dass viel zu wenige Verteidiger an der Mauer standen und die Angreifer zurückzudrängen versuchten, rächte es sich nun auch, dass bei der Errichtung dieses sich von der Aratanischen Küste bis zu den Höhenzügen Hocherdes spannenden Bauwerks nicht immer nur auf solides Mauerwerk und die Künste der elbischen Baumeister, sondern viel häufiger auf Magie gesetzt worden war. Nur die Fundamente waren durchgängig aus wirklichem Stein. Gewaltige Brocken waren es, die vor langer Zeit die Riesen Zylopiens angeschleppt hatten. Und diese Fundamente waren auch durchaus stabil. Anders jene Abschnitte der Mauer, die durch Magie erschaffen worden waren. Sie zerbröckelten schon unter den ersten Schüssen der Katapulte, als ob sie nur aus getrocknetem Lehm bestünden. Die Scheren der Riesenskorpione schaufelten ganze Mauerteile hinweg, die daraufhin zu Staub zerfielen.
    Auf nahe gelegenen Hügeln hatte sich eine große Zahl Elbischer Magier und Schamanen unter der Führung von Brass Shelian versammelt. Schon vor Wochen waren sie gemeinsam mit dem Heereszug von Prinz Sandrilas nach Elbara gekommen. Man erwartete noch den König mit seiner Streitmacht, aber für den Kampf um Elbara würden sie zu spät kommen.
    Brass Shelian hatte die Arme zum Himmel erhoben und versuchte mit den anderen anwesenden Schamanen und Magiern Riboldirs Zauber durchzuführen, so wie es einst in der entscheidenden Schlacht gegen den Eisenfürsten unter Andirs Führung geschehen war, als man Gesteinsbrocken hatte entstehen lassen, die auf die Horden von heranrückenden Rhagar-Kriegern niedergeregnet waren. Daraufhin waren die Riesenechsen, welche die Katapulte gezogen hatten, durchgegangen und über ihre eigenen Herren getrampelt.
    Diesmal allerdings konnten die an der Mauer versammelten Schamanen und Magier kaum etwas ausrichten. Es zeigte sich, dass sie zu schwach waren, um Riboldirs Zauber durchzuführen. Zwar erschienen manchmal Gebilde am Himmel, die wie aufgeblähte Wolken mit unregelmäßiger, eigenartiger Form und Farbgebung aussahen, und einige hatten auch eine entfernte Ähnlichkeit mit einem Feldsbrocken. Aber keines dieser Gebilde gewann Substanz. Sie lösten sich nach einer gewissen Zeit wieder auf; es bedurfte nicht einmal des Einsatzes dunkler Magie, um sie verschwinden zu lassen.
    Schmerzlich erkannten die Magier und Schamanen, wie sehr ihre spirituelle Schwäche bereits fortgeschritten war. Ein Grund des Misserfolgs lag wohl auch darin, dass Andir nicht zugegen war und sie unterstützte. Seine magische Begabung, die außergewöhnliche Stärke seiner magischen Kräfte, hatte damals, bei der Schlacht gegen den Eisenfürsten, die Schwäche der Magier und Schamanen ausgleichen können. In diesem Fall wurde sie offenbar.
    Und noch etwas wurde überdeutlich, und das auf sehr schmerzliche Weise: Die Elbenmagier waren nicht einmal in der Lage gewesen, für die angemessene Pflege der mit Hilfe von Riboldirs Zauber erschaffenen Bauwerke zu sorgen, von denen die Aratanische Mauer zweifellos das größte und bedeutendste war. Die aus reiner Magie bestehenden Abschnitte des Verteidigungswalls hätten eigentlich durch regelmäßig durchzuführende magische Rituale fortwährend erneuert werden müssen. In den ersten Jahren nach Errichtung der Aratanischen Mauer hatte Andir selbst

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