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Die Elben - 03 - Der Krieg der Elben

Die Elben - 03 - Der Krieg der Elben

Titel: Die Elben - 03 - Der Krieg der Elben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Linke sich um den Griff seines Schicksalsbezwingers gelegt hatte, während er mit der Rechten unwillkürlich den Beutel mit den fünf verbliebenen Elbensteinen berührte.
    »Leider weiß von uns auch niemand mehr«, erklärte Siranodir mit den zwei Schwertern, der seine beiden Klingen Hauen und Stechen auf dem Rücken trug. »Doch wer auch immer es wagen sollte, uns erneut anzugreifen, wird schon sehen, was er davon hat!«
    Einer der elbischen Wachmänner kam herbeigelaufen.
    »Kommt schnell herbei! Eine Schar von Schattenkreaturen nähert sich dem Elbenturm!«
    »Der Angriff des Rabenschwarms war offenbar nur so etwas wie die Ouvertüre der Schrecken«, brummte Siranodir düster und wandte sich Keandir zu. »Der Feind fürchtet wohl, dass Ihr Euch mehr und mehr jener Kräfte bewusst werdet, die seit Eurem Aufenthalt auf Naranduin in Euch schlummern. Wenn ich an seiner Stelle wäre, würde ich auch alles daran setzen, Euch baldmöglichst zu vernichten, bevor Ihr noch stärker werdet.«
    »Noch ist der Feind weit entfernt, sodass nicht die Gefahr besteht, dass wir unsere eigenen Leute verletzen«, sagte Waffenmeister Thamandor und hob den Flammenspeer mit einer bedeutungsvollen Geste an.
    »Folgt mir, mein König«, bat der Wachmann aufgeregt. »Im Rohr des Ferngesichts könnt Ihr die Bestien sehen!«
    »Gemach, gemach, werter Shorindorn«, antwortete Thamandor. »Mit dem Flammenspeer bleibt uns Zeit genug, die Gefahr zu beseitigen!«
    »Ihr habt diese Bestien noch nicht gesehen«, entgegnete der Wachmann zerknirscht.
    Keandir wandte sich an Thamandor. »Das Rohr des Ferngesichts?«, fragte er. »Was soll das sein?«
    »Ach, eine kleine Gelegenheitserfindung«, sagte er lapidar.
    »Es erhöht die Reichweite eines Elbenauges derart, dass man die Oberfläche des Mondes damit bestaunen kann. Und wenn man das Gerät gen Süden ausrichtet, könnte man bis zum Zwischenländischen Meer schauen, würden die Höhen von Hochgond einem nicht den Blick darauf verstellen.«
    Auf dem höchsten der Aussichtstürme der Manufaktur war dieses durch Thamandors Erfindungsgabe geschaffene Wunderwerk installiert worden. Das Gerät glich einem Rohr, das allerlei geschliffenes Glas barg. Das Rohr selbst hatte einen Durchmesser von einem Schritt und war auf einem höchst raffinierten Gestell befestigt, mit dessen Hilfe man es in jede Richtung schwenken und ausrichten konnte.
    Als Keandir hindurchschaute, schauderte ihn.
    Yirantil der Scharfäugige befand sich ebenfalls auf dem Turm. Der Hauptmann der Wachmannschaft verneigte sich, bevor er direkt zum König sprach. »Diese Schar von riesigen Fiedertieren dient offensichtlich dem Transport von Schattenkriegern, deren Gesichter an Katzenköpfe erinnern.
    Und die dunkle magische Aura, die diese Wesen umgibt, ist so stark, dass man sie selbst auf diese Entfernung zu spüren vermag, es sei denn, man verfügt nur über sehr schwache magische Sinne.«
    Auf Thamandors Stirn bildete sich jene für ihn charakteristische Falte. »Also, ich muss dazu sagen…« Aber der Waffenmeister brach ab, als die anderen Elben ihn kurz anschauten. Sie alle fühlten das kommende Unheil. Die dunkle, absolut böse Kraft, von der diese Geschöpfe des Limbus erfüllt waren. Den Willen zu töten, die Bereitschaft für ihren Herrn und Meister alles zu tun, was dieser von ihnen verlangte…
    Thamandor wollte nicht als derjenige dastehen, der als Einziger nicht sensibel genug war, diese Dinge zu bemerken, daher schwieg er lieber.
    »Der Krieg hat begonnen«, sagte Keandir. »Viel früher, als ich gedacht habe. Aber es kann wohl keinen Zweifel geben.«
    »Ich dachte, wir hätten noch Zeit, bis Xaror in unsere Welt zurückkehrt«, sagte Sandrilas.
    »Vielleicht ist er das schon«, meinte Siranodir mit den zwei Schwertern. »Was wissen wir schon!«
    »Das Heer der fliegenden Bestien nähert sich schnell«, stellte Thamandor fest, als auch er einen Blick durch das Rohr des Ferngesichts warf. »Doch wir sollten sie noch näher herankommen lassen, um sie nicht durch Fehlschüsse zu warnen.«
    »Hat Euer Flammenspeer denn nicht genug Reichweite, um diese Kreaturen schon jetzt zu vernichten?«, fragte König Keandir.
    Der Waffenmeister zuckte mit den Achseln. »Ehrlich gesagt weiß ich das nicht, mein König. Ihr selbst habt mir bei Fernschüssen und Experimenten in diese Richtung strenge Zurückhaltung auferlegt.«
    »Das ist wahr.«
    »Auch wenn es mir schwerfiel, habe ich mich Euren überlegenen Argumenten gebeugt, mein König.

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