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Die Elben - 03 - Der Krieg der Elben

Die Elben - 03 - Der Krieg der Elben

Titel: Die Elben - 03 - Der Krieg der Elben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Magolas – einschlug, welche Entscheidungen er traf. Warum scheute er vor dem zurück, was er als notwendig erkannte? Er wusste seit Langem, dass es keinen anderen Weg gab.
    Magolas’ Gedanken schweiften in jene ferne Vergangenheit zurück, in der ihm sein Bruder so nahegestanden hatte wie sonst keine andere Seele, auch wenn sie andererseits ständig konkurriert und sogar in der Geschwindigkeit des Wachstums miteinander gewetteifert hatten. Das Königreich des Geistes war Magolas’ Feind. Also musste er dementsprechend handeln, und das konsequent!
    »Herr?«, fragte der Kommandant der Assassinen-Truppe.
    Seine Männer hatten Haltung angenommen. Sie trugen die traditionellen Lederkappen der Norischen Garde, aber ihre Gesichter waren durch ein Tuch verdeckt. Außerdem trug jeder von ihnen ein magisches Amulett vor der Brust, das es Großkönig Magolas erlaubte, mit dem Betreffenden in geistige Verbindung zu treten, und dies auch über große Entfernungen hinweg. Zudem schirmte es die Träger bis zu einem gewissen Grad gegen magische Einflüsse ab, doch gegen Andir würde dieser Schutz vielleicht nur sehr kurze Zeit reichen, wenn überhaupt. Die einzige Waffe, die den Assassinen letztlich zur Verfügung stand, war ihre Schnelligkeit.
    Der Kommandant der Assassinen war ein Krieger der Norischen Garde im Rang eines Oberst. Sein Name war Sobos, und er führte seine Herkunft auf einen norischen Söldner zurück, der schon vor Jahrhunderten in den Diensten der Garde gestanden hatte, als diese mit dem Heer des Eisenfürsten gegen die Aratanische Mauer gezogen war. Sein Vorfahr hatte sich gebrüstet, dem König der Elben ein paar funkelnde Juwelen abgenommen zu haben, die man auch als Elbensteine bezeichnete, die ihm später jedoch wieder abhanden kamen und inzwischen wohl ihren Weg zurück zum Elbenkönig gefunden hatten.
    Oberst Sobos fühlte sich sichtlich unwohl in seiner Haut. Er wirkte nervös. Vielleicht deshalb, weil er die Unsicherheit seines Großkönigs spürte, des unsterblichen Sohnes des Sonnengottes, der für Sobos und seine Mannen selbst gottgleich war. Der Auftrag, mit dem der Großkönig die Assassinen betraute, musste also von ganz besonderer Wichtigkeit sein.
    Ein Ruck durchlief Magolas, und er löste sich aus der erstarrten Haltung, die er eingenommen hatte. Er erhob sich, ging die Reihe der Krieger entlang und berührte eines jeden Stirn mit den Fingerspitzen seiner rechten Hand, um ihre Abwehrkräfte gegen magische Beeinflussung durch ein kurzes Ritual noch einmal zu stärken.
    Sobos kam als Letzter an die Reihe. Die Finger des Magiers fühlten sich kalt an, aber sie waren nicht ungewöhnlich kalt für einen Elben.
    »Der Mann, den ich euch gezeigt habe, ist mein Bruder«, erklärte Großkönig Magolas. »Seid also nicht verwirrt, dass er mir äußerlich ähnelt. Doch er ist nicht wie ich ein Sohn des Sonnengotts, sondern ein Verräter, der den wahren Glauben ablehnt und noch nie zum Sonnengott gebetet hat. Wenn ihr ihn trefft, tötet ihn sofort. Denn kaum, dass euch der erste Gedanke an ihn durch euren Kopf geht, erkennt er euer Vorhaben und wird euch angreifen.«
    »Jawohl, Herr«, sagte Oberst Sobos.
    Zur gleichen Zeit wurde viele Meilen südöstlich von Aratania, in den Wäldern Karanors, der Kommandant jener Einheit geweckt, die den Tempel der Sechs Türme bewachten.
    Oberst Orantos verließ sein Zelt. Dumpfe, stöhnende Laute drangen an sein Ohr. Noch während er ins Freie trat, gürtete er sich sein Schwert um.
    Die norischen Söldner standen in voller Bewaffnung da und starrten zu den Toren des Tempels hinüber, hinter denen sich unfassbare Dinge abzuspielen schienen. Das Stöhnen veränderte sich, ein Chor von Stimmen erhob sich. Aber diese Stimmen wirkten nicht menschlich. Und außerdem hörte man sie zweifach, einmal mit den Ohren und ein zweites Mal als eine Art Echo im Kopf.
    »Was sollen wir tun?«, fragte der herbeigeeilte Adjutant, der Haltung angenommen und seine Linke um den Schwertgriff gelegt hatte.
    »Was auch immer hinter diesen Toren geschieht, es geht uns nichts an«, erklärte Orantos.
    Der Großkönig hatte ihnen strikt verboten, den Tempel zu betreten, und Orantos war entschlossen, sich auch daran zu halten.
    »Gleich kommen erneut seltsame Geschöpfe durch die Tore des Tempels«, vermutete einer der Krieger.
    Wie gebannt standen die Norier da, und anstatt ihre Aufmerksamkeit darauf zu richten, dass sich kein Fremder dem Tempel näherte, nahm das Bauwerk selbst ihre ganze

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