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Die Elfen 01 - Vor der Elfendämmerung

Titel: Die Elfen 01 - Vor der Elfendämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean-Louis Fetjaine
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achten, die ihren Körper streiften. Alle beide benutzten sie die Magie, aber nun war der Zwerg gegenüber der Magierin im Vorteil: Er hatte seine Kräfte noch nicht offenbart.
    Tsimmi wollte ihr gerade ein subtiles Kompliment aussprechen, als eine unvorhergesehene Bewegung auf der Bühne seinen Blick auf sich lenkte. Eine riesige dunkle Masse war aus dem Käfig gestürzt...
    »Vorsicht!«
    Uther fuhr herum, zuckte unwillkürlich zusammen, als er die monströse Gestalt des Dämons sah, der das breite Messer des Tierbändigers in der Hand hielt, mit dem er das Schloss seines Käfigs hatte aufbrechen können.
    Er war mehr als zwei Meter groß und in Lumpen gehüllt, zwischen denen man hier und da dunkle, haarige Haut von aschgrauer Farbe sehen konnte, unter der sehnige Muskeln spielten. Selbst seine Hände wirkten mit den schwarzen, krallenhaften Nägeln wie Waffen. Das Monster röhrte und stürzte sich angriffslustig direkt in Richtung der Gruppe der Gesandten des Großen Rats. Schleimiger Speichel rann ihm aus den Mundwinkeln, und zwischen den kräftigen Kiefern standen abgebrochene Zähne hervor, ebenso scharf wie die Reißzähne eines Wolfs.
    Einen Moment lang übertönte das Angstgekreisch der Gnome, die vor ihm flüchteten, das Gebrüll des Dämonen. Der Tumult war so groß, dass die in Panik geratenen Gnome das Monster daran hinderten vorwärts zu kommen, aber auch den Männern, der Elfe oder dem Zwerg den Weg versperrten, um mit ihm kämpfen zu können.
    »Könnt Ihr die hier nicht auch alle zur Ruhe bringen?«, rief Uther der Königin zu.
    »Auf eine solche Menschenmenge habe ich keinen Einfluss!«
    Dann ertönte ein Schrei, der noch spitzer war als die übrigen, und der gedrungene Körper eines Gnoms klatschte an die Decke, dass das Blut durch die Luft spritzte. Rings um den entfesselten Dämon ließen Angehörige aller Rassen brüllend ihr Leben, wurden von seinen wilden Messerstichen zerhackt, aber um diese Toten kümmerte sich das Monster nicht weiter. Das Massaker hatte nur einen Zweck: an den Barbaren heranzukommen, der ihn in seinem Käfig mit seinen Schwertschlägen traktiert hatte, und ihn das Wergeid zahlen zu lassen; er würde bluten ... Ein Tisch wurde in eine Ecke des Saals geschleudert, und das Monster war eine Sekunde lang abgelenkt, als es zusah, wie er an der Wand in Stücke sprang. Als sein Blick sich wieder auf seinen Peiniger richtete, entdeckte es vor sich einen jungen Ritter mit braunem, zu Zöpfen geflochtenem Haar in einer Rüstung aus glänzendem Metall. Der Mann hatte Angst, das war an den kleinen Schweißtröpfchen zu sehen, die auf seinem Gesicht standen, aber seine Augen leuchteten vor Entschlossenheit. Kein Gnom und kein Tisch trennten ihn jetzt mehr von seinem Gegner, also stieß der Dämon ein entsetzliches Grollen aus und ging, das Messer voraus, zum Angriff über.
    Uther, ganz wie man es ihm beigebracht hatte, bewegte sich erst im letzten Moment. Sein langer Zweihänder ruhte zu seiner Linken auf dem Boden, so dass der Ritter seinem Angreifer die Flanke zu bieten schien. Als der Dämon sich vorbeugte, um zuzustoßen, wich Uther mit einer plötzlichen Bewegung aus. Das Monster, von seinem eigenen Schwung mitgerissen, stolperte über sein rechtes Bein und fiel nach vorn. Da pfiff Uthers Schwert durch die Luft, mit der ganzen Kraft seiner Arme geschwungen. Der Streich war so mächtig, dass das Schwert den entsetzlichen Kopf des Dämons glatt ab trennte und einige Meter weit durch die Luft katapultierte, während der enthauptete Leib noch weiterlief und dann zu Füßen Tsim- mis zusammenbrach.
    Eine Weile lang war nichts anderes mehr zu hören als das Geknister der Fackeln und das brutzelnde Fett auf den Rosten. Ein Schwall dicken schwarzen Bluts strömte gurgelnd aus dem abgehackten Kopf des Dämons und sammelte sich auf dem Bo den zu einer entsetzlichen, klebrigen Lache, von der Uther so gebannt war, dass er den Blick nicht abwenden konnte.
    Dieser grausige Kopf, dieser dämonische Kopf, sah genauso aus wie die der Wasserspeier, die die Mönche bildhauerten und auf die Frontgiebel ihrer Kirche setzten ... Jemand klopfte ihm herzlich auf die Schulter und er riss sich aus seiner Erstarrung los. Es war Frehir.
    »Hübscher Schlag«, sagte der Barbar mit einem breiten Lächeln. »Den würde ich gerne lernen.«
    Uther nickte und zwang sich zu einem Lächeln.
    Ringsherum nahmen die Gnome und die Reisenden wieder Platz und kommentierten das Vorgefallene mit einer Erleichterung, aus der

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