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Die Elfen 01 - Vor der Elfendämmerung

Titel: Die Elfen 01 - Vor der Elfendämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean-Louis Fetjaine
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den Mund mit einem Schluck Wasser aus und kramte in seiner Tasche nach etwas Essbarem.
    »Wir werden dran denken müssen, etwas zu jagen«, sagte er. »Bald haben wir nur noch Haferkekse ...«
    Auch Rogor und Blade waren mittlerweile erwacht und blickten ebenfalls missmutig drein.
    »Guten Morgen, meine werten Herren!«, rief er mit ziemlich plumper Ehrerbietung. »Was für ein schöner Tag! Ein richtiges Elfenwetter, nasse Füße von unten und Regen von oben!«
    Blade hob die Augen zum Himmel und zuckte die Achseln.
    »Du redest Unsinn, Zwerg. Es regnet überhaupt nicht...«
    »Und wenn schon! Wird bestimmt noch kommen! Seit Beginn unserer Reise regnet es, schneit es, und wir sind klitschnass. Warum sollte es jetzt plötzlich schönes Wetter geben?«
    »Ach sei doch ruhig ... Ich gehe jetzt erst einmal pinkeln.«
    Der Dieb schlug seine Decke hoch, stand leichtfüßig auf und verschwand im Gesträuch.
    Im selben Augenblick erbebte der Laubvorhang, und Königin Lliane trat heraus, gefolgt von Till und seinem Hund.
    »Sieh mal an, wer da kommt!«, meinte Miolnir. »Ein Geist!«
    Der Fährtenleser warf ihm einen finsteren Blick zu, doch Tsimmi trat mit einem jovialen Lächeln auf die Königin zu.
    »Ihr habt ihn gerettet?«, rief er bewundernd und ungläubig und maß den Spurensucher mit einem Kennerblick. »Ich würde gern erfahren, wie Ihr das geschafft habt... Und Uther?«
    »Es geht so.«
    Tsimmi tat einen Schritt zur Seite und entdeckte hinter der Königin die hoch gewachsene Gestalt Uthers, des Braunen, noch schwach auf den Beinen, aber lebendig.
    »Es geht so«, wiederholte der Recke. »Es muss ja ...«
    »Mein Freund!«, murmelte der Zwerg, trabte auf Uther zu und ergriff seine Hände. »Das freut mich aber!«
    Auch der Ritter lächelte ihm zu, aber seine graue Haut und sein erbärmlicher Zustand wollten dem Meister der Steine gar nicht gefallen.
    »Warte mal«, sagte er und holte eine seiner wertvollen Umhängetaschen. Ich hab da eine Arznei, die dich wieder zu Kräften kommen lassen wird ...«
    Er hob den Kopf und zwinkerte dem Ritter verständnisinnig zu. »Das heißt ... wenn die Königin es gestattet!«
    Lliane ließ ein kurzes silberhelles Lachen hören.
    »Meister Tsimmi, wenn Ihr irgendetwas habt, was uns unsere Kräfte zurückgibt, dann bin ich Eure erste Kundin!«
    Hochzufrieden warf sich Tsimmi in die Brust, aber dann brachte ihn ein erstickter Schrei jäh zur Besinnung.
    »Ruhe!«, zischte Blade, der im Gebüsch hockte. »Da kommt jemand!«
    Wie auf Kommando ergriffen sie alle ihre Waffen und stürzten in Deckung, hinter einen morschen Baumstumpf, in ein Gebüsch oder hinter eine Erderhebung. Hinter einen großen Felsbrocken gekauert, seine Schleuder in der Hand, biss sich Tsimmi vor Anspannung auf die Lippen. Plötzlich knackte ein Zweig ganz in seiner Nähe und er fuhr hoch, als direkt vor seiner Nase das breite Gesicht Frehirs auftauchte, das unter seiner Maske von getrocknetem Schlamm Furcht erregend aussah.
    »Buuh!«, brüllte der Barbar und rollte die Augen.
    »Bei deinem Blut, Herr Frehir, das ist nicht witzig!«, protestierte Tsimmi und griff sich ans Herz.
    Der Krieger grinste und ging bis in die Mitte des Wäldchens, zufrieden mit seinem Streich, aber auch mit der kleinen Demonstration seiner Geschicklichkeit, sich in waldigem Gelände unbemerkt zu bewegen.
    Sobald er Uther erblickte, der dabei war, sich das Gesicht mit reinem Wasser zu waschen, wurde sein Grinsen noch ein wenig breiter.
    »Du bist nicht mehr krank«, meinte er und versetzte ihm einen Klaps auf den Rücken, der ihn beinahe zu Boden gestreckt hätte. »Das freut Frehir sehr.«'
     
    »Danke, mein Freund«, antwortete Uther mit müdem Lächeln. »Königin Lliane hat eine Menge Talente ...«
    Die Elfe bedankte sich mit einem flüchtigen Lächeln bei Uther und wandte sich dann wieder ab, um fertig zu packen. Die Augen des Ritters blieben auf ihr haften, er vermochte nicht, sich von ihrem Anblick loszureißen. Die Erinnerung an die Nacht erhitzte noch seinen Geist, aber Llianes distanziertes Verhalten erfüllte ihn mit Zweifeln. War es möglich, dass er nur geträumt hatte? Nein, es war alles viel klarer als bei einem Traum. Er konnte sich noch an den Geschmack ihrer Lippen erinnern, an die Wärme ihrer Haut; kein Traum löst derartige Empfindungen aus.
    »Hast du etwas entdeckt?«, fragte Blade.
    Der Barbar hockte sich hin, das Schwert zwischen den Beinen. Mit einem Mal war seine Stirn wieder in Sorgenfalten gehüllt. Alle

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