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Die Elite

Die Elite

Titel: Die Elite Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kiera Cass
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Beispiel das Mädchen, das sie geschlagen hat, provoziert.«
    »Anna? Woher wissen Sie das?«
    »Maxon ist ein guter Mensch«, sagte sie. »Er hat dafür gesorgt, dass sie vor ihrer Abreise hier noch mal untersucht wurde. Sie hat uns erzählt, was Celeste über ihre Eltern gesagt hat. Es war so widerwärtig, dass ich es nicht wiedergeben kann.«
    »Die arme Anna. Ich wusste, dass es so etwas gewesen sein musste.«
    »Dann kam eins der Mädchen mit blutenden Füßen zu uns, nachdem jemand nachts heimlich Glasscherben in ihre Schuhe getan hatte. Wir können nicht beweisen, dass es Celeste war, aber wer sonst sollte so etwas Gemeines tun?«
    Ich schnappte nach Luft. »Davon wusste ich nichts.«
    »Das Mädchen hatte Angst, dass ihr noch Schlimmeres passieren würde. Also hat sie wohl beschlossen, den Mund zu halten. Außerdem schlägt Celeste ihre Zofen. Zwar nur mit den Händen, trotzdem kommen sie ab und zu her und bitten um Eis.«
    »Oh nein!« Alle Zofen, denen ich bisher begegnet war, waren nette Mädchen. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass eine von ihnen etwas tun könnte, was Schläge provozierte, schon gar nicht regelmäßig.
    »Es genügt wohl zu sagen, dass Ihre ›Eskapaden‹ hier bereits die Runde gemacht haben. Für uns sind Sie jedenfalls eine Heldin«, sagte die Krankenschwester mit einem Augenzwinkern.
    Ich fühlte mich aber nicht wie eine Heldin.
    »Moment mal. Sie sagten, Maxon hätte dafür gesorgt, dass Anna noch einmal untersucht wurde, bevor er sie nach Hause geschickt hat?«
    »Ja, Miss. Er ist sehr darum bemüht, dass man sich gut um alle Mitglieder der Elite kümmert.«
    »Was ist mit Marlee? War sie auch hier? In welchem Zustand war sie, als sie abgereist ist?«
    Doch bevor die Krankenschwester antworten konnte, drang Celestes Kleinmädchenstimme durch den Raum.
    »Maxon, Liebster!«, rief sie theatralisch, als er durch die Tür trat.
    Für einen kurzen Augenblick trafen sich unsere Blicke, dann ging er zu Celestes Bett. Die Krankenschwester marschierte davon und ließ mich mit der Frage, ob sie Marlee nun gesehen hatte oder nicht, allein zurück.
    Celestes weinerliche Stimme reizte mich mehr, als ich ertragen konnte. Ich hörte, wie Maxon Mitleidsbekundungen murmelte und das »arme Ding« auch noch tröstete, dann befreite er sich von ihr, kam um den Vorhang herum und richtete seine Augen auf mich. Er wirkte erschöpft, als er den Gang entlangkam.
    »Du kannst von Glück sagen, dass mein Vater alle Kameras aus dem Palast verbannt hat, sonst wäre jetzt der Teufel los.« Verzweifelt fuhr er sich mit der Hand durchs Haar. »Wie soll ich das bloß erklären, America?«
    »Dann wirst du mich also rauswerfen?« Während ich auf seine Antwort wartete, zupfte ich nervös an meinem Kleid herum.
    »Natürlich nicht.«
    »Und was ist mit ihr?«, fragte ich und deutete mit dem Kopf auf Celestes Bett.
    »Auch nicht. Der gestrige Tag hat euch alle aufgewühlt, und ich kann euch keinen Vorwurf machen. Ich bin zwar nicht sicher, ob mein Vater das als Entschuldigung akzeptiert, aber so werde ich es ihm versuchen zu erklären.«
    Ich schwieg. »Vielleicht solltest du ihm sagen, dass es meine Schuld war. Vielleicht solltest du mich einfach nach Hause schicken.«
    »Du reagierst über, America.«
    »Nein, Maxon.« Ich spürte den Kloß in meinem Hals und konnte kaum weitersprechen. »Ich wusste von Anfang an, dass ich nicht die nötigen Voraussetzungen für dieses Amt mitbringe. Ich dachte, ich könnte mich ändern oder es irgendwie anders hinkriegen. Aber ich kann nicht länger hierbleiben. Ich kann nicht.«
    Maxon setzte sich auf meine Bettkante. »America, du hasst das Casting und bist wegen der Sache mit Marlee völlig außer dir. Doch ich weiß, dass ich dir zu viel bedeute, als dass du mich in dieser Situation jetzt einfach im Stich lässt.«
    Ich ergriff seine Hand. »Aber du bedeutest mir auch genug, um dir zu sagen, dass du einen Fehler gemacht hast.«
    Ich sah den Schmerz in Maxons Gesicht, und er drückte meine Hand noch fester, als ob er mich so für immer bei sich behalten könnte. Zögernd beugte er sich vor und flüsterte: »Es ist nicht immer so schwer. Und das würde ich dir gern zeigen. Doch du musst mir Zeit lassen. Ich kann dir beweisen, dass es auch gute Seiten gibt, aber dafür musst du Geduld haben.«
    Ich holte tief Luft und wollte ihm gerade widersprechen, doch er kam mir zuvor.
    »Seit Wochen bittest du mich um Zeit, America, und ich habe sie dir ohne Zögern gewährt, weil ich dir

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