Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Elite

Die Elite

Titel: Die Elite Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kiera Cass
Vom Netzwerk:
vertraut habe. Jetzt bitte ich
dich
um ein wenig Vertrauen.«
    Ich hatte keine Ahnung, was Maxon anführen wollte, damit ich meine Meinung änderte. Aber wie konnte ich ihm nicht mehr Zeit einräumen, wenn er sie mir zuvor immer gewährt hatte?
    Ich seufzte. »Na schön.«
    »Ich danke dir.« Die Erleichterung in seiner Stimme war deutlich herauszuhören. »Ich muss jetzt zurück, aber ich werde dich bald wieder besuchen.«
    Ich nickte. Maxon stand auf und ging, blieb allerdings noch kurz bei Celeste stehen und verabschiedete sich von ihr. Ich sah ihm nachdenklich nach und fragte mich, ob ich gut beraten war, ihm zu vertrauen.

12
    D a Celeste und ich nur geringfügig verletzt waren, wurden wir bereits nach einer Stunde zurück auf unsere Zimmer geschickt. Zum Glück entließ man uns ein wenig zeitversetzt, so dass wir nicht zusammen gehen mussten.
    Als ich oben auf dem Treppenabsatz um die Ecke bog, sah ich eine Wache auf mich zukommen. Aspen. Obwohl er durch das viele Training muskulöser geworden war, erkannte ich ihn sofort an seinem Gang und seiner Silhouette, die wie tausend andere Dinge tief in meinem Herzen verankert waren.
    Im Näherkommen hielt er kurz inne und machte eine kleine Verbeugung.
    »Das Glas«, flüsterte er, richtete sich wieder auf und ging weiter.
    Verwirrt blieb ich einen Moment stehen, dann verstand ich, was er meinte. Eilig schritt ich den Gang entlang und unterdrückte den Wunsch zu rennen.
    Als ich meine Zimmertür öffnete, stellte ich sowohl erleichtert als auch überrascht fest, dass meine Zofen nicht da waren. Also ging ich schnurstracks hinüber zu dem Glas auf dem Tischchen neben meinem Bett und sah, dass der Penny Gesellschaft bekommen hatte. Ich hob den Deckel ab und zog ein gefaltetes Stück Papier heraus. Wie schlau von Aspen. Meine Zofen hätten es wahrscheinlich gar nicht bemerkt. Und selbst wenn, hätten sie nie auf solche Weise meine Privatsphäre verletzt.
    Neugierig faltete ich das Papier auseinander und studierte die Liste klarer Anweisungen. Wie es schien, hatten Aspen und ich heute Abend eine Verabredung.
     
    Aspen hatte alles ganz genau geplant. Über einen Umweg gelangte ich ins Erdgeschoss, wo ich nach der Tür neben der anderthalb Meter hohen Vase Ausschau halten sollte. Von früheren Spaziergängen durch den Palast erinnerte ich mich an diese Vase. Welche Blume brauchte wohl ein so großes Gefäß?
    Ich fand die Tür und vergewisserte mich mehrmals, dass mir niemand gefolgt war. Mir selbst wäre es nie gelungen, mich so erfolgreich der Aufsicht der Wachen zu entziehen. Nicht eine von ihnen war zu entdecken. Langsam öffnete ich die Tür und betrat das dahinter liegende Zimmer. Der Mond schien durchs Fenster und spendete ein spärliches Licht.
    »Aspen?«, flüsterte ich, wobei ich gleichzeitig Angst hatte und mir blöd vorkam.
    »Wie in alten Zeiten, was?«, ertönte seine Stimme, obwohl ich ihn nicht sehen konnte.
    »Wo bist du?« Ich kniff die Augen zusammen. Dann bewegte sich der schwere Vorhang am Fenster, und Aspen kam zum Vorschein.
    »Himmel, hast du mich erschreckt!«, beschwerte ich mich scherzhaft.
    »Das wäre nicht das erste Mal und wird auch nicht das letzte Mal sein, hoffe ich.« Am Klang seiner Stimme merkte ich, dass er grinste.
    Ich ging zu ihm hinüber, wobei ich auf dem Weg gegen jedes einzelne Hindernis stieß.
    »Pssst!«, zischte er mich an. »Wenn du weiterhin alles umstößt, wird bald der ganze Palast wissen, dass wir hier sind.«
    »Tut mir leid«, sagte ich und lachte leise. »Können wir denn nicht das Licht einschalten?«
    »Nein. Wenn jemand den Lichtschein durch den Türschlitz sieht, könnte man uns entdecken. Dieser Gang wird zwar kaum bewacht, aber ich möchte lieber kein Risiko eingehen.«
    »Woher kennst du dieses Zimmer überhaupt?« Ich streckte die Hand aus und bekam endlich Aspens Arme zu fassen. Er zog mich an sich und führte mich dann in die rückwärtige Ecke des Raums.
    »Ich bin schließlich eine Palastwache«, sagte er. »Und ich mache meinen Job sehr gut. Ich kenne das gesamte Palastgelände in- und auswendig. Jeden noch so kleinen Winkel, alle Verstecke und die meisten der verborgenen Zimmer und Schutzräume. Außerdem kenne ich zufälligerweise den Turnus des Wachwechsels, weiß, welche Bereiche gewöhnlich am wenigsten bewacht werden und wann die Wachmannschaft am schwächsten besetzt ist. Falls du also jemals unbemerkt im Palast herumschleichen möchtest, dann bin ich genau der richtige Mann.«
    »Nicht zu

Weitere Kostenlose Bücher