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Die Endzeit Chroniken - Exodus (German Edition)

Die Endzeit Chroniken - Exodus (German Edition)

Titel: Die Endzeit Chroniken - Exodus (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carsten Fischer
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Verstanden?«
    »Ich kann nur hoffen, dass du weißt, was du tust«, brummte Butch und überprüfte zum dritten Mal seit dem Aufbruch das schwere Geschütz auf dem Wagendach. Selbst Kim wurde mit jeder Minute unsicherer und stand kurz davor, ihre Entscheidung zu bereuen; doch nun gab es kein zurück mehr. Das galt sowohl für das Aufeinandertreffen mit den Vultures, wie auch der Reise durch den Black Forrest, den alle Wastelandbewohner fürchteten wie der Teufel das Weihwasser. Schon am Horizont war der schwarze Fleck in der sonst so hellen Steppenlandschaft deutlich zu erkennen und je näher sie ihm kamen, desto düsterer und unheimlicher wurde die Landschaft. Im Mondlicht wirkten die verkohlten Überreste des einst majestätischen Forstes wie unförmige Geister, die mit ihren knorrigen Klauen nach den hilflosen Reisenden zu greifen schienen. Waldbrände hatte es bereits vor dem globalen Untergang gegeben, aber mit dem Wegfall der organisierten Feuerwehren konnten schon kleine Brandherde mit der Zeit riesige Landstriche verwüsten. Erbarmungslos verschlangen die Flammenmeere flüchtende Menschen, Tiere und ganze Städte zugleich, bis am Ende Gebiete so groß wie ehemalige Staaten nur noch aus leblosen Aschewüsten bestanden. Eine bedrückende Stille lag wie ein Leichentuch auf dem Niemandsland, in dem kein Vogel mehr zwitscherte, kein nächtlicher Jäger durch das Unterholz pirschte und kein Wind durch das trockene Laub wehte. Die Hitze hatte die einst vierspurige Asphaltstraße schmelzen lassen; nur ein grauer Korridor aus herabgeregneter Asche wies dem Humvee den Weg. Ein Stau aus verschneit wirkenden Autowracks drängte den mächtigen Geländewagen bis an seine Leistungsgrenzen, als Butch ihn durch das verbrannte Dickicht daran vorbeisteuern musste. Unter den Rädern knackten verkohlte Äste und menschliche Überreste zugleich. Ein quer auf der Fahrbahn liegender Tieflader hatte der motorisierten Massenflucht ein jähes Ende gesetzt, doch zu Fuß waren die Menschen dem Feuersturm schutzlos ausgeliefert gewesen. Verstummt und eingeschüchtert blickte die Gruppe aus den gepanzerten Fensterschlitzen auf den Ort des Massensterbens, von dem dutzende Gerüchte und Sagen in den Wastelands kursierten. Trotz der alten Landkarten wagte niemand gern die gefährliche Reise durch das unheimliche Niemandsland, denn wer hier vom Wege abkam, war für immer verloren. Zum Glück schrumpfte die Todeszone mit jedem Jahr etwas und in ein paar Dekaden würde nichts mehr an das grausame Schicksal so vieler Zivilisationsflüchtlinge erinnern, aber bis dahin mieden Ranger und Vultures das furchterregende Waldgebiet gleichermaßen. Es galt als natürliche Grenze im Norden ihrer Hoheitsgebiete, dessen stumme Durchquerung beinahe die ganze Nacht in Anspruch nahm.
     
    ***
     
Als die ersten Sonnenstrahlen weit außerhalb von Black Forrest den neuen Tag einläuteten, hockte Angel fröstelnd auf einem der Wasserkanister. Der löchrige Schlafsack war einige Jahrzehnte alt und hatte die eisige Kälte nicht vollständig von ihrem zusammengekauerten Körper fernhalten können. Umsomehr begrüßte sie die warme Morgensonne mit erleichtert blinzelnden Augen. Heute war der Tag der Entscheidung, heute würde sich alles ändern. Vielleicht würden sie an diesem Tag alle sterben. Die Hände über das erschöpfte Gesicht gefaltet, seufzte sie leise und hämmerte anschließend mit der Faust auf das Heckfenster des Humvees, damit Butch für eine Rast anhielt. Sie sprang von der Ladefläche und musterte versteift die Umgebung.
    »Fernglas, bitte.«
    Es fiel ihr immer schwer, freiwillige Missionen zu leiten. Befehle mit Freundlichkeit zu untermauern lernte man bei den Vultures nicht.
    »Sicher«, flüsterte Kim schmunzelnd. Sie kannte Angels Schwäche nur zu gut und nutzte sie gern schamlos aus. Das Licht der Sonne strahlte noch nicht grell und blendend, der perfekte Moment, den Horizont zu studieren. »Kennst du diese Gegend?«
    »So könnte man es ausdrücken. Hier haben sie mich erwischt«, seufzte Angel, hockte sich auf den Boden und scharrte im feinen Steppensand. Scott winselte überrascht, denn normalerweise war er der Einzige, der mit den Pfoten den Lagerplatz verwüstete.
    »Was? Hier?«, fragte Johnny erstaunt. »Hier ist doch absolut gar nichts!«
    »Es war keine echte Siedlung, sondern ein Nomadencamp«, antwortete Angel. »Vor dreizehn Jahren hörte es auf zu existieren.«
    Die Gegend wirkte deprimierend und trostlos. Neben der löchrigen

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