Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Endzeit Chroniken - Exodus (German Edition)

Die Endzeit Chroniken - Exodus (German Edition)

Titel: Die Endzeit Chroniken - Exodus (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carsten Fischer
Vom Netzwerk:
paar Meter blieben sie stehen und lauschten, doch außer ihrem eigenen Atem vernahmen sie nicht das geringste Geräusch. Zu ihrer Erleichterung war schon bald ein schummrig leuchtender Punkt am Ende der großen Lagerhalle vor Ebene zwanzig zu sehen und als Scott die Stimme seines Frauchens hörte, dauerte es keine zehn Sekunden, bevor er durch das Loch herausgeklettert kam und sie freudig begrüßte.
    »Okay, da bin ich wieder! Wie sieht‘s bei euch aus?«, rief Angel in den kleinen Tunnel hinein. Im selben Moment vernahmen sie ein zorniges Grollen hinter der Geröllwand, gefolgt von einem mechanischen Aufprall, der einen Teil des Schuttberges zusammenkrachen ließ und das Loch so weit vergrößerte, dass Cassidy bereits hindurchgepasst hätte.
    »Fast fertig! Helft mal ein bisschen mit!«, schallte die mürrische Antwort aus der Höhle. Schon ein paar Minuten später war der Gang breit genug, so dass sich selbst der dicke Johnny aus dem Gefängnis herausquetschen konnte. Verstaubt, verschwitzt und völlig erschöpft hockten sich die vier auf den Boden und genossen ihre letzten Wasservorräte.
    »Sharon? Bist du das?«, fragte Kim blinzelnd, nachdem sich ihre Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten. »Was ist mit euch passiert? Wo ist -?«
    »Jason hat es nicht geschafft«, unterbrach Angel sie, um die lähmende Frage aus der Welt zu schaffen. Ihr war klar, dass sogar der nörgelnde Miesepeter mehr als ein paar Worte verdient hatte, doch die Zeit lief ihnen davon und ihr Plan mit dem Lastenkran war von der Explosion vereitelt worden. Ihnen blieb nur noch die Treppe – zwanzig Stockwerke, jedes einzelne hoch wie ein Einfamilienhaus, in unter einer Stunde. Die depressive Stimmung verschlechterte sich im Minutentakt, weswegen sie ihre Kameraden zur Eile antrieb.
    Im Treppenhaus angekommen, lauschten sie gemeinsam nach Anzeichen für Bewegung, doch es war absolut still. Kim übernahm mit Cassidy die Vorhut, während Angel als Schlusslicht sicherstellte, dass niemand zurückblieb – und sich nichts an sie heranschleichen konnte. Abenteuer und Entdeckerdrang waren in den Tiefen des Komplexes auf der Strecke geblieben, die Namen und Forschungszweige auf den Schildern vor den Ebenen oder der Inhalt der Lagerräume, die sie bei ihrem Aufstieg passierten, entfachten keinerlei Interesse mehr. Schon nach den ersten fünf Etagen quälte sich Johnny damit, einen Fuß vor den anderen zu setzen. Die stundenlange Schinderei und sein Übergewicht rächten sich nun kurz vor dem Ziel. Auf Level zwölf brach er schließlich zusammen, doch auch Butch und Victor, die den Großteil der Grabungsarbeiten durchgeführt hatten, keuchten vor Erschöpfung und brauchten dringend eine Pause. Sämtliche Wasservorräte waren verbraucht und ihre trockenen Kehlen schmerzten bei jedem Atemzug.
    Weniger als fünfunddreißig Minuten bis zum Einschluss und über die Hälfte des Weges lag noch vor ihnen. Nachdenklich grübelte Angel, wie sich der Aufstieg beschleunigen lassen würde.
    »Kim, nimm Cassidy und Sharon und sprintet nach oben, so schnell ihr könnt! Bereitet die Wagen vor und stellt sicher, dass sie auch anspringen!«, befahl sie schließlich. Kim mochte die Idee, Johnny allein zurückzulassen, überhaupt nicht, aber sie verstand, dass sie gerade die Verantwortung für die beiden erhalten hatte und Angel ohnehin das einzig richtige tat. Nichts wäre schlimmer, als rechtzeitig die rettenden Fahrzeuge zu erreichen und dann dank eines Motorschadens trotzdem eingeschlossen zu werden, also machte sie sich sofort auf den Weg.
    Unterdessen ließ Angel die Männer rasten, bis sie Kim außer Hörweite glaubte.
    »So Johnny, die Mädchen sind weg!«, spottete sie scherzhaft und erntete verdutzte Blicke, als sie ihm das Gewehr abnahm. »Du wolltest dich doch vor den beiden Leistungssportlerinnen nur nicht lächerlich machen! Also los jetzt, Victor und ich nehmen euer Zeug und Butch hilft dir die Treppen hoch!«
    »Na komm Dicker, auf geht’s!«, brummte der hämisch dreinblickende Mechaniker und stampfte Schulter an Schulter mit seinem Kameraden die Stufen hinauf. Angel schmunzelte siegesbewusst, sie kannte ihre Spezialisten eben! Das stolze Schwergewicht hätte sich unter den Augen seiner Freundin niemals wie ein alter Greis stützen lassen, doch in der Gesellschaft der beiden Brüder ließ er sich gerne helfen. Angels Anwesenheit störte dabei niemanden. Ihr Sonderstatus als absolute Vertrauensperson war wohl verdient. Ohne das vier Kilo schwere

Weitere Kostenlose Bücher