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Die Endzeit Chroniken - Nemesis (German Edition)

Die Endzeit Chroniken - Nemesis (German Edition)

Titel: Die Endzeit Chroniken - Nemesis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carsten Fischer
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gerichtet.
    »Wenn sie dem Imperium angehören oder es in Schutt und Asche gelegt haben!«, erwiderte Nadra und verschränkte hochmütig die Arme noch etwas enger.
    »Schwestern, bitte!«, rief Sydney dazwischen. Sie erhob sich und stolzierte mit zusammengefalteten Händen ins Innere des Kreises, bis sie dem General direkt in die Augen blicken konnte. »General Torus, ihr habt euren Standpunkt zum Ausdruck gebracht, doch die Vorgehensweise der Bacchae liegt nicht in eurem Ermessen. Es ist tragisch, dass eure Männer diese Lektion mit ihrem Blut bezahlen mussten.« Torus straffte seine Uniform und stand kurz davor, energisch zu protestieren. »Aber weder seid ihr allein schuld am Verlust so vieler Leben, noch seid ihr allein für Streit und Uneinigkeit anfällig.« Bei diesen Worten schwenkten Sydneys Augen in Scarlets Richtung. » Wir werden uns den Problemen von Cor Syrte annehmen und die Vultures von ihrem unvorteilhaften Weg abbringen.«
    Nun blinzelte sie zu Jade, die noch immer an der Wand neben dem Eingang lehnte. Dem General war schon die ganze Zeit sichtlich unwohl gewesen, von so vielen Frauen umstellt zu sein, die ihn auf die kreativsten Arten umbringen konnten – und vermutlich auch durften. Genau wie Scarlet sehnte er ein Ende der Anhörung herbei und nickte bestätigend.
    »Eure Probleme, eure Verantwortung!«
    Sydney neigte den Kopf zustimmend nach vorn und blinzelte anschließend den Prätorianerwachen zu, die Torus und seinem Begleiter den Weg nach draußen wiesen.
    Kaum fielen die edlen Holztüren wieder ins Schloss, hallte Scarlets zynisches Klatschen durch den Versammlungsraum.
    »Du hast etwas hinzuzufügen, Schwester?«, fragte Sydney, ohne sich zu ihr umzudrehen. Stattdessen behielt sie Jade im Auge, so als könnte sie Scarlets Reaktion an der Miene ihrer Schülerin ablesen.
    »Es ist interessant zu hören, wie du vom wir sprichst, wo du doch mich meinst!«, rief Scarlet in die Halle.
    Jade runzelte die Stirn, bis sie eine von Kopf bis Fuß verhüllte Gestalt hinter Scarlet bemerkte, die auf einen Fingerzeig hervortrat.
    »Ich weiß nicht, was Faith dazu getrieben hat, ihre Pflichten zu vernachlässigen, aber ich weiß, wann die Zeit gekommen ist, sich neuen Möglichkeiten zu öffnen!«
    Bei diesen Worten schlug die Gestalt ihre Kapuze zurück.
    »Angel!«, hauchte Cassidy heiser durch den Raum, als sie ihre wohlbehaltene Mentorin an der Seite von Scarlet erkannte. Dog wollte auf sie zu stampfen, doch die Prätorianerwachen hielten ihn schon beim ersten Schritt zurück. Es verstieß bereits gegen alle Regeln, dass er der Versammlung beiwohnen durfte. Scarlet verfolgte indes belustigt die Reaktionen der beiden. Auch Jade konnte man die Überraschung für einen Sekundenbruchteil im Gesicht ablesen, ehe sie ihre Selbstkontrolle zurückerlangte.
    »Du wolltest ihr den Kopf verdrehen, sie dir gefügig machen – sie benutzen!«, schmetterte Scarlet scharf in ihre Richtung. Sie stieß sich von der Säule ab und stolzierte unter den verdutzten Augen der anderen Bacchae in den Raum hinein. »Oh ja, ich hatte zwei Tage Zeit, sie ins rechte Bild zu setzen! Ihr zu erklären, wie Jade arbeitet und sie über die wahren Gründe für die Vernichtung ihres Stammes zu unterrichten.«
    »Wen hast du hierher gebracht?«, fragte Azure gereizt, als ihr Scarlets theatralisches Gerede zuviel wurde.
    »Das ist Angel!«, erwiderte Scarlet mit ausgestreckten Handflächen, als sollte die legendäre Scharfschützin auch in der Welt der Sicarii überall bekannt sein. »Anführerin der Ranger, die unsere Legionen zerstört und General Torus vorgeführt haben!« Dann zeigte sie blitzschnell mit dem Finger auf Jade. »Und das neueste Opfer von Jades schizophrenen Spielchen!«
    »Genug!«, rief Sydney mit geballten Fäusten. Erst jetzt drehte sie sich herum und starrte an Scarlet vorbei auf den unangemeldeten Besuch. »Jade hat mit meinem Einverständnis gehandelt.«
    »Aber ... ihr Auftrag war es, mit den Rangern Kontakt aufzunehmen! Zu erfahren, ob sie sich für eine Annexion in das Reich eignen!«, sagte Yolanda und wandte sich anschließend direkt an Jade, ohne ihren Schneidersitz auf dem Tisch zu lösen. »Du hast die Angriffsbefehle auf Sienna und Eagle Village gegeben!«
    »Was sagt dir der Name Jonathan?«, erwiderte Jade stur in Angels Richtung. Es lag nicht der geringste Hauch von Schuldbewusstsein in ihrer Stimme. Scarlets plötzliche Offenbarung hatte sie einen Augenblick lang verwirrt, aber nicht in die Defensive

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