Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Endzeit Chroniken - Nemesis (German Edition)

Die Endzeit Chroniken - Nemesis (German Edition)

Titel: Die Endzeit Chroniken - Nemesis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carsten Fischer
Vom Netzwerk:
mit Daumen und Zeigefinger. Er wollte am liebsten gar nicht mehr daran erinnert werden.
    »Faith ist Scarlets Schülerin. Aber sie hatte ihre Ausbildung noch nicht beendet, als Scarlet plötzlich als verschollen galt«, fuhr Angel fort. »Sie glaubt, dass Faith deswegen erst zu uns übergelaufen ist, uns dann verraten und anschließend wieder geholfen hat. Sie würde es nie zugeben, aber sie ist mit Jade einer Meinung, dass bei Faith eine Schraube locker ist.«
    »Ich werd sie trotzdem umbringen«, brummte Dog. Er hielt die Augen nach wie vor geschlossen und kreuzte die Arme, als bereitete er sich auf ein Mittagsschläfchen vor. »Und du auch. Schließlich hat sie deinen Kumpel auf dem Gewissen.«
    Angel lehnte sich in ihrem Sessel zurück und starrte durch die Panoramafenster auf den Nachmittagshimmel. Es stimmte. Faith hatte Victor hinterrücks abgestochen und damit vielen Rangern das Leben gekostet. Aber gleichzeitig erinnerte sie sich an ihre Starre auf der Flachstelle im Gebirge, als die Amazone ihr als Einzige bedingungslos zu Hilfe gekommen war.
    »Nein«, entschied sie für sich selbst. »Butch hätte ihr vermutlich mit bloßen Händen das Genick gebrochen und ich hätte ihn nicht aufgehalten, aber ...« Sie drehte ihren Kopf in Richtung Couch. »Butch ist tot. Sein Racheanspruch ist mit ihm gestorben. Wir müssen jetzt nach vorne schauen, wenn wir heil aus dieser Sache rauskommen wollen.«
    »Pfft«, erwiderte Dog abweisend. »Ich übernehm keine Garantie für ...« Er unterbrach sein gekränktes Theaterstück, als er sah, wie Angel bei der Erinnerung an ihren Freund verstummt war. »Hey«, brachte er bemerkenswert einfühlsam hervor. »Wie hast du eigentlich davon erfahren?«
    »Jiaos Luftangriff stand am nächsten Tag in der Zeitung. Scarlet hat mir den Rest erzählt.«
    »War sie dabei?«
    »Nein«, antwortete Angel und schüttelte die Trauer von sich. »Sie hätte den Offizier selbst erschossen, der mit Zhang Yuen zusammengearbeitet hat. Auch so ein Grund, warum sie nicht gut auf General Torus zu sprechen ist.«
    »Sie wollte also dasselbe wie Jade von dir?«
    »In etwa, ja. Aber irgendwie alles eine Nummer kleiner«, bestätigte Angel. »Ihr Ziel ist es, die Militärherrschaft von Torus zu beenden, ehe er sie überhaupt antreten kann, um sich anschließend in aller Ruhe an Zhang Yuen zu rächen. Im Gegensatz zu Jade, die unsere Ranger, die Ragnars, die Vultures und das ganze Imperium da mit reinzuziehen gedenkt, schwebt ihr eher eine Kugel in den Kopf von Torus vor.«
    »Deine Kugel«, brummte Dog.
    »Ich hätte doch ein gutes Motiv. Anschließend wäre für die Bacchae der Weg frei, Frieden mit uns zu schließen.«
    »Das löst aber nicht deren andere Probleme.«
    Angel hob ihre rechte Hand wie einen Fächer und wehte seine Worte davon. »Zwei Jahre von der Bildfläche zu verschwinden, hinterlässt eben Spuren.«
    In diesem Moment klopfte es an der Tür.
    »Na endlich!«, rief Dog und sprang auf wie ein achtzehnjähriger Leistungssportler. »Ich bin am verhungern!«
    Angel konnte ihn erst kurz vor der Tür einholen, wo die Enttäuschung in seinem Gesicht bilderbuchreif wirkte. Die Mundwinkel vor Traurigkeit nach unten gezogen, die Augenbrauen in Unglauben hochgeklappt und die Schultern schlapp in den Achselhöhlen hängend.
    »Dein Obst ist da«, grunzte er in den Flur.
    Beim Anblick der gefüllten Kristallschale klappte Angel zum ersten Mal seit Monaten vor Erstaunen die Kinnlade zu Boden. Bananen, Datteln, Mangos, Pflaumen und Weintrauben rankten sich um bereits in Scheiben geschnittene Ananasringe in der Mitte. Insgesamt waren es genug Früchte, um sie alle drei satt zu bekommen.
    »Ahem ... danke!«, sagte Angel und versuchte ihre Überwältigung hinter ihrem Pokerface zu verstecken. »Cassidy!«, rief sie durch die Wohnung. »Das Essen ist da!«
    »Und ... wie ist es mit meinem ...«, fragte Dog kleinlaut, als Angel schon weg war.
    »Sofort, Herr«, antwortete ihm die junge Arbiterin.
    Er steckte abermals den Kopf in den Flur und sah, dass sie mit einem Dienstmädchenwagen gekommen war. Sie holte eine silberne Platte mit blitzblank poliertem Deckel hervor, den sie vor seinen Augen anhob. Nun erging es Dog wie Angel. Leckere Fleischbällchen aus der Pfanne, Würstchen und Schaschlik vom Grill, komplettiert mit drei verschiedenen Soßen und einem halben Laib Brot.
    »Ich hoffe, ich habe eure Wünsche erfüllen können.« Die Dienerin machte einen Knicks und lächelte mit ihrem unverändert

Weitere Kostenlose Bücher