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Die Engelsmuehle

Die Engelsmuehle

Titel: Die Engelsmuehle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Gruber
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diese Backpfeifen vom Branddezernat.«
    »Und dieser junge Albert Einstein ist wirklich gut?«
    »Falls überhaupt jemand etwas findet, dann er!« Sie atmete tief durch. »Schaffen Sie Ihren Teil bis übermorgen Abend?«
    »Bleibt mir etwas anderes übrig? Mein Bruder sitzt in U-Haft.«
    »Okay.« Sie stand auf und reichte Hogart die Hand, um ihn hochzuziehen. »Danke.« Sie gab ihm sein Sakko zurück.
    Er schlüpfte hinein. Der Kragen roch nach ihrem Parfüm, doch leider würde sich der Duft nur allzu rasch verflüchtigen. Während sie ihren Rock straffte, kramte er die Folien aus seinem Koffer. »Hier, ich hoffe, es ist etwas Brauchbares dabei - geht es Ihnen jetzt besser?«
    Sie betrachtete den Inhalt der Klarsichthüllen. »Wenn ich daran denke, dass ich bis vor einer Stunde noch keine blasse Ahnung hatte, was ich Kommerzialrat Rast von Medeen & Lloyd bezüglich des Brands sagen sollte, und ich um ein Haar von Ihnen erschossen worden wäre …ja, dann geht’s mir jetzt besser!«
    Sie gab ihm die Hand. »Passen Sie auf sich auf.«
    »Mach ich.«
    »Essen Sie gern Steak?«, fragte sie unvermittelt, ohne seine Hand loszulassen. »Ich liebe Steaks. Warum?«
    Sie schmunzelte wieder. »Wegen dieser Sache mit der Pistole in meinem Gesicht schulden Sie mir noch ein Abendessen im Steakhaus, das ist doch wohl klar!«

18
     
    Nach seiner üblichen Joggingrunde und einem kargen Frühstück versuchte Hogart am nächsten Morgen, mehr über die Bohmann-Schwestern herauszufinden. Dass sie durch die Bekanntschaft mit Staatsanwalt Hauser und Madeleines angeblicher Herzschwäche zurzeit tabu für die Kripo waren, erleichterte die Sache nicht gerade. Falls Hauser herausbekam, dass Hogart weiterhin in dem Fall herumschnüffelte, ging es ihm an den Kragen. Im Moment sah er nur eine Möglichkeit, mehr über Linda zu erfahren. Er fuhr zur Luttenberger Kunstakademie.
    Hogart wartete eine halbe Stunde in der Aula und lauschte dem Schlagen einiger Türen und den wenigen Schritten, die durch die Gänge klapperten. Offensichtlich begann der Betrieb in der Akademie erst nach neun Uhr. Endlich tauchte Rektor Priola auf. Mit Mantel, Hut und Aktentasche wirkte er wie ein Beamter, der soeben seinen Dienst beim Finanzamt antrat. Der Schlaf klebte ihm noch in den Augen, und die Krawatte saß schief, als habe er sich in aller Eile angekleidet. Hogarts Besuch vor zwei Tagen, mit Tatjana an seiner Seite, war Priola vermutlich noch in Erinnerung, da er mit erhobenen Augenbrauen auf Hogart zusteuerte.
    »Guten Morgen - melden Sie Ihre Tochter bei uns an?« Priola wollte ihm bereits die Hand geben, als er zurückzuckte. »Was ist Ihnen zugestoßen?« Er starrte unverhohlen auf Hogarts Veilchen und die aufgeplatzte Lippe.
    »Können wir uns über Professor Linda Bohmann unterhalten?«, fragte Hogart knapp.
    Priola stutzte. »Ihre Tochter möchte nicht wirklich an dieser Akademie studieren, nicht wahr?«
    Hogart nickte.
    »Sind Sie von der Polizei?«
    Es hatte keinen Sinn, weiterhin zu lügen. Hogart reichte ihm seine Visitenkarte, die ihn als Versicherungsdetektiv auswies. Er erklärte Priola, dass er für Medeen & Lloyd den Brand in der Wiener Gebietskrankenkasse untersuchte, der vermutlich mit den Morden an Primär Ostrovsky, Doktor Faltl und dem Physiotherapeuten Dornauer zu tun hatte. Möglicherweise sei Linda Bohmann in die Sache verstrickt.
    Priolas Unterlippe bebte. »Die Polizei war deswegen bereits hier, aber die Beamten haben nicht lange mit Professor Bohmann gesprochen.«
    »Ich weiß. Durch das enge Verhältnis zu Staatsanwalt Hauser ist sie im Moment geschützt. Allerdings vermute ich, dass sie der Kripo Informationen verschweigt.«
    »Welcher Art?«
    »Dass sie Primär Ostrovsky und Doktor Dornauer kannte.«
    Für einen Moment zuckten Priolas Augenlider. »Was wollen Sie von mir wissen?«
    »Alles, was Ihnen über Linda oder Madeleine einfällt. In welchem Verhältnis stehen die beiden zueinander? Wie passierte der Autounfall ihrer Eltern und der Unfall, der Linda an den Rollstuhl fesselte?«
    Der Rektor schüttelte unschlüssig den Kopf. »Das sind Lindas Privatangelegenheiten.«
    »Sie ist so verschlossen und wird nicht mit der Kripo kooperieren«, gab Hogart zu bedenken. »Dadurch schlittert sie tiefer in die Sache hinein. Falls Ihnen etwas an ihr liegt, sollten Sie ihr helfen.«
    Priola betrachtete die Visitenkarte mit einem Blick, als könne er sich nicht entscheiden, ob er zornig sein sollte, da ihm Hogart vor zwei Tagen ein Märchen

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