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Die englische Rebellin: Historischer Roman (German Edition)

Die englische Rebellin: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Die englische Rebellin: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Chadwick
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mit einem Lachen und hob die Hände. »Ich habe nur mit ihm gespielt. Ihm ist doch gar nichts passiert.«
    Hugh musterte ihn finster.
    »Zum Spaß stößt man kein Kind um, das gerade laufen lernt. Du hast es schließlich ermutigt, zu dir zu kommen«, versetzte er kalt. »Du bist nicht besser als dein königlicher Bruder. Dein Verhalten ist zwar nicht ganz so extrem, verfolgt aber dasselbe Ziel.« Er küsste den zarten, blassen Hals des Kindes. »Ich will dich nicht mehr in der Nähe meiner Kinder sehen  – nie wieder, hast du mich verstanden?«
    »Hast du den Verstand verloren?« Longespee blickte in die Runde. Die anderen verfolgten die Szene mit versteinerten Gesichtern. Niemand machte Anstalten einzugreifen.
    Hugh fixierte ihn mit einem kalten Blick.
    »Wenn du das nicht einsiehst und begreifst, dann hast du den Verstand verloren, nicht ich.«
    »Mein Gott, warum machst du so ein Gewese um nichts?«
    »Ich bezeichne es nicht als ›nichts‹. Komm nie mehr in die Nähe meiner Kinder, sonst…«
    Longespee schnaubte verächtlich.
    »Du bist hier nicht der Herr, und du kannst mich nicht daran hindern zu besuchen, wen ich will.«
    »Aber ich kann auf deine Gesellschaft verzichten«, gab Hugh zurück, machte auf dem Absatz kehrt, rief seinen älteren Sohn zu sich und verließ mit dem Kleinen auf der Schulter den Raum.
    Mahelt zögerte und machte Anstalten, ihm zu folgen, blieb dann aber vor ihrem Schwager stehen.
    »Du solltest darüber nachdenken«, sagte sie. »Hugh hat
überreagiert, aber nicht ganz ohne Grund. Hättest du dasselbe mit deinem eigenen Kind gemacht?«
    »Ich werde darüber nachdenken«, erwiderte Longespee gepresst. »Aber es ist mir eine Freude, dem Wunsch meines Bruders Bigod Folge zu leisten  – eine große Freude sogar.« Sein Herz hämmerte wie wild gegen seine Rippen. Er war immer noch vollkommen verwirrt und konnte nicht fassen, was gerade geschehen war. Er durfte den Schlag nicht ungestraft hinnehmen, wusste aber im Moment nicht, was er tun sollte.
    Ida stöhnte gequält auf.
    »Ihr dürft euch nicht streiten!«, rief sie. »Söhne dich mit ihm aus, ich bitte dich!«
    Longespee verneigte sich vor ihr.
    »Mutter, wenn Hugh sich bei mir für seine Worte entschuldigt, werde ich das auch tun, aber ich lasse mich nicht so behandeln. Er hat mich immer gehasst, weil ich der Erstgeborene und von königlichem Geblüt bin. Ich habe mit dem Kleinen nur gespielt. Mein Gott, er ist mein Neffe! Glaubt er im Ernst, ich würde meinem eigenen Neffen schaden wollen?« Er zog sich seinen Umhang über die Schulter, rückte die große runde Brosche zurecht und ging. Er fühlte sich schuldbewusst und gekränkt zugleich. Es war immer dasselbe, wenn er nach Framlingham kam. Alle Bestandteile einer Beziehung zu seiner Familie waren vorhanden, aber sie passten entweder nicht zusammen oder zerfielen zu kleinen, scharfen Splittern, die blutende Wunden verursachten.
    Ida rief seinen Namen und streckte eine Hand nach ihm aus, aber er war schon zur Tür hinausgeeilt. Ralph schlang seinen Umhang enger um sich.
    »Ich muss gehen.« Er küsste seine Mutter flüchtig auf die Wange. »Ich versuche, die Dinge wieder einzurenken«, versprach er, dann umarmte er Mahelt. »Longespee kann mit kleinen
Kindern nicht umgehen. Er hat nur aus Unwissenheit gehandelt. Hugh hätte das nicht so ernst nehmen dürfen.« Mit einem knappen Nicken eilte er Longespee hinterher.
    Ida setzte sich auf die Bank und wiegte sich mit Tränen in den Augen hin und her.
    »Immer wieder versuche ich, sie zusammenzubringen, aber immer kommt es zum Streit«, schniefte sie. »Warum können sie keine Freunde werden? Ralph hat keine Probleme mit seinem Halbbruder, und die anderen Jungen auch nicht. Die beiden bringen mich noch ins Grab!«
    »Sag so etwas nicht«, widersprach Mahelt scharf. »Es wird Gras über die Sache wachsen. Du kannst dein Leben nicht von ihnen abhängig machen, sonst wirst du darüber noch krank.« Sie blieb noch einen Moment, um Ida zu trösten, dann machte sie sich auf die Suche nach Hugh und fand ihn im Gang vor der Halle, wo er mit seinem jüngsten Sohn auf dem Schoß in der Wandöffnung einer Schießscharte saß.
    »Ich weiß nicht, warum du dich immer von ihm provozieren lässt«, sagte sie mit einem leisen Vorwurf in der Stimme. »Er hat unbedacht gehandelt, aber es war nicht böswillig gemeint.«
    Hugh drückte seinen Sohn fester an sich.
    »Er hält sich für etwas Besseres«, erwiderte er bitter, »und meint, es wäre ein

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