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Die englische Rebellin: Historischer Roman (German Edition)

Die englische Rebellin: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Die englische Rebellin: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Chadwick
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rachsüchtig. Er wird unseren Vater nicht allein in Irland lassen, schon gar nicht jetzt, wo William de Braose dorthin geflohen ist.«
    Mahelts Augen weiteten sich.
    »De Braose ist geflohen?« Sie sah Hugh verwirrt an, doch er wich ihrem Blick aus. »Warum?«
    Will wirkte überrascht.
    »Ich dachte, das wüsstest du. Er hat sich mit seiner Frau und seiner Familie nach Irland abgesetzt. Der König behauptet, de Braose schulde ihm viel Geld und hat ihm befohlen, es zurückzuzahlen und ihm zum Zeichen seines guten Willens Geiseln zu stellen.« In Wills Stimme schwang Wut und Abscheu mit. »Aber hinter der ganzen Sache steckt noch mehr als nur Geldschulden.«
    Hugh warf Will einen warnenden Blick zu.
    »Ein solches Gespräch sollte nicht so offen geführt werden.«
    »Wie und wo denn dann?«, wollte Will wissen. »Sollen wir alle Tatsachen in eine Jauchegrube kehren und so tun, als würde der daraus aufsteigende Gestank nicht existieren?«
    »Macht es denn einen Unterschied, wenn man Bescheid weiß?«, hielt Hugh kopfschüttelnd dagegen. »Niemand stochert in einer Jauchegrube herum, wenn es nicht unbedingt sein muss.«
    Mahelt funkelte ihn böse an.
    »Erzähl mir alles«, wandte sie sich an Will. »Ich lege Wert darauf, informiert zu sein.«
    Hugh presste die Lippen zusammen.
    Will drehte sich zu ihr.
    »De Braose war der Letzte, der Prinz Arthur lebend gesehen hat, und er weiß, was mit ihm geschehen ist.« Er blickte sich
in der Runde um. »John hat seinen eigenen Neffen kaltblütig ermordet.«
    »Das ist bloß ein Gerücht«, fauchte Hugh.
    »Aber es reichte aus, dass de Braoses Frau John die Auslieferung ihrer Söhne verweigerte«, gab Will zurück. »Es reichte aus, dass de Braose als Gegenleistung für sein Schweigen immer weiter aufgestiegen und dann in die Enge getrieben worden ist wie eine Ratte am Ende eines verschlossenen Tunnels. Es reichte aus, um ihn und seine Familie zu vernichten. Wie stark muss ein Gerücht sein, damit es zur Wahrheit wird? Wie viel müssen wir unter der Herrschaft dieses Tyrannen noch erdulden?«
    »Das ist genug!« Hughs Stimme klang hart vor Zorn. »Ihr seid herzlich willkommen, um eure Schwester zu besuchen und auf meinem Land zu jagen, aber solche Reden werde ich in meinem Haus nicht dulden.«
    Will hielt seinem Blick stand.
    »Das Problem verschwindet nicht, wenn man nicht darüber redet. Es wird wachsen und wachsen, während du es ignorierst  – weil du es ignorierst  –, und eines Tages wird es dich verschlingen, und du wirst dir wünschen, dass du auf uns gehört hättest.«
    »Nicht, wenn wir uns schützen. Es gibt immer mehrere Wege  – innerhalb des Rahmens des Gesetzes. Bislang sind wir hier in Ostanglien kaum behelligt worden.«
    Wills Gesichtsausdruck besagte deutlich, dass Hugh seiner Meinung nach den Verstand verloren haben musste.
    »Weil Ihr es hier so bequem habt, fällt es Euch leicht, die Augen vor allem zu verschließen«, warf FitzRobert ein.
    Es lag Hugh auf der Zunge, ihm vorzuhalten, dass es besser war, die Augen zu verschließen, als sich blenden zu lassen, aber er bezwang sich. FitzRoberts Vater war nicht nur der Burgvogt
von Newcastle, sondern auch der Sheriff von Norfolk, und es empfahl sich, Vorsicht walten zu lassen.
    »Ich sehe klar genug, dass wir alle in Gefahr schweben«, erwiderte er bestimmt. »Und jetzt Schluss damit. Wären eure Väter mit euch einverstanden, wenn sie hier säßen? Wie würden sie wohl auf eure Worte reagieren?«
    Ein unbehagliches Schweigen breitete sich aus. Dann murmelte Will eine Entschuldigung, Richard stellte eine Frage bezüglich eines am Feuer schlafenden Jagdhundes, und das Gespräch wurde in sicherere Gefilde gesteuert.
     
    Mahelt kämmte ihr Haar und beobachtete Hugh, der von rastloser Energie erfüllt durch die Kammer schritt. Ihre Brüder und FitzRobert hatten sich in die ihnen zugewiesene Kammer zurückgezogen und würden morgen beim ersten Tageslicht aufbrechen, um auf die Jagd zu gehen, und dann in den Norden zurückkehren.
    Hugh stieß vernehmlich den Atem aus.
    »Will beschreitet einen gefährlichen Weg.«
    »Was würdest du denn an seiner Stelle tun?«, fragte Mahelt aufgebracht. »Wenn du von deiner Familie getrennt worden und ständigen Schikanen und Grausamkeit ausgesetzt wärst?«
    Hugh rieb sich über die Brauen.
    »Wenn du den Kopf über die Brustwehr steckst, forderst du einen Bogenschützen geradezu dazu auf, dir einen Pfeil durch das Auge zu jagen. Also ist es besser, in Deckung zu

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