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Die Entdeckung der Erde

Die Entdeckung der Erde

Titel: Die Entdeckung der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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alles Werthvolle von derselben auf die übrigen Fahrzeuge vertheilt hatten. Dann kamen sie nahe der Insel Panilongon vorüber und rasteten vor dem zu Mindanao gehörigen Butuan, einer prächtigen Insel mit vielen Häfen, fischreichen Flüssen, von der Luzon, die umfangreichste des Archipels, in nordöstlicher Richtung liegt. Weiterhin ankerten sie vor Paloan, wo sie zu ihrer Verproviantirung Schweine, Hühner, Bananen verschiedener Sorten, Cocosnüsse, Zuckerrohr und Reis vorfanden. Hier war für sie, wie Pigafetta sich ausdrückt, das gelobte Land. Unter den erwähnenswerthen Dingen führt der italienische Reisende vorzüglich die Hähne an, welche sich die Eingebornen für ihre Hahnenkämpfe hielten, eine Volksbelustigung, die, nach so vielen Jahren, noch heute im Archipel der Philippinen gebräuchlich ist. Von Paloan aus gelangten die Spanier nach der Insel Borneo, dem Brennpunkte der malayischen Civilisation. Von jetzt ab haben sie es überhaupt nicht mehr mit Naturvölkern auf der niedrigsten Entwicklungsstufe zu thun, sondern mit reichen Volksstämmen, die sie mit einer gewissen Prachtentfaltung empfangen. Die Art und Weise, wie sie hier z.B. der Rajah aufnahm, ist zu merkwürdig, um sie ganz übergehen zu können. Am Landungsplatze fanden sie zwei mit Seide bedeckte Elephanten, die sie nach dem Hause des Gouverneurs der Stadt trugen, während zwölf Männer ihre für den Rajah bestimmten Geschenke nachbrachten.
     

    Magellan’s Tod. (S. 390.)
     
    Von dem Hause des Gouverneurs aus, wo sie erst der Ruhe pflegten, waren alle Straßen bis zum Palaste des Herrschers mit wohlbewaffneten Leuten besetzt Nachdem sie von den Elephanten herabgestiegen, führte man sie in einen von Hofbedienten gefüllten Saal. Von dem einen Ende desselben ging man in einen kleineren, mit Goldstoffen geschmückten Salon, in welchem dreihundert mit Dolchen Wohlbewaffnete als Leibwache des Königs standen. Von hier aus konnten sie durch eine weitere Thür endlich den König an einem Tische sitzen sehen, in Gesellschaft eines kleinen, Betel kauenden Kindes. Hinter ihm hielten sich einige seiner Frauen auf.
    Die Etikette erforderte, daß ihr Gesuch durch den Mund dreier, in immer höherem Grade stehender Beamten ging, bevor es mittelst eines in der Mauer angebrachten Sprachrohres einem Oberofficier mitgetheilt wurde, der es dem Könige vorzulegen hatte. Darauf kam es zu einem sehr förmlichen Austausch von Geschenken, bis die spanischen Gesandten endlich mit demselben Ceremoniel wie bei der Ankunft nach ihren Schiffen zurückgeleitet wurden. Die Hauptstadt ist im Meere selbst auf Pfählen erbaut; bei der Fluthzeit durchfahren die Lebensmittel-Verkäuferinnen die Straßen auf Barken. Am 29. Juli umringten über hundert Piroguen die beiden Schiffe, während auch mehrere bewaffnete Tjonken die Anker lichteten und sich denselben näherten. Da die Spanier verrätherischer Weise angegriffen zu werden fürchteten, kamen sie jenen zuvor und feuerten eine Artilleriesalve auf die Piroguen ab, durch welche sehr Viele umkamen. Der König beeilte sich, das hier obwaltende unselige Mißverständniß aufzuklären, indem er ihnen sagen ließ, daß die Flotte nicht gegen sie aufgeboten werde, sondern gegen die Heiden, mit denen die Muselmanen täglich zu kämpfen hätten.
     

    Der Sultan Manzor. (S. 395.)
     
    Die Insel Borneo erzeugt Arrak, d. i. durch Gährung des Reises gewonnener Alkohol, Kampher, Zimmet, Ingwer, Orangen, Citronen, Zuckerrohr, Melonen, neben Rettigen, Zwiebeln u. dergl. Als Tauschartikel dienen Kupfer, Quecksilber, Zinnober, Glas, Wollenstoffe und Leinwand, vorzüglich aber Eisen und Augengläser, nebst Porzellan und Diamanten, die man zuweilen in sehr großen und höchst kostbaren Exemplaren findet. Einheimische Thiere sind Elephanten, Pferde, Büffel, Schweine, Ziegen und Hühnervögel. Die gebräuchliche Münze besteht aus Bronze und die des Aufreihens wegen durchbohrten Stücke werden Sapekos genannt.
    Nach ihrer Abfahrt von Borneo suchten die Seefahrer eine geeignete Oertlichkeit zur Ausbesserung der Schiffe, welche derselben sehr bedürftig sein mochten, denn sie nahm nicht weniger als zweiundvierzig Tage in Anspruch. »Das Merkwürdigste, was ich auf jener Insel fand, erzählt Pigafetta, waren Bäume, deren herabfallende Blätter belebt erschienen. Diese Blätter gleichen denen des Maulbeerbaumes, nur sind sie ein wenig kürzer, ihr Blattstiel ist kurz und spitzig und an beiden Seiten desselben haben sie je zwei Füße.

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