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Die Entführung der Musik

Die Entführung der Musik

Titel: Die Entführung der Musik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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wenigstens: warum!«
    »Wir können sie nicht hierlassen. Diese Insel reicht nicht aus, sie zu ernähren.«
    »Das kannst du noch mal sagen.« Bedeutungsvoll strich Zimmer- man sich über den leeren Bauch.
    Jon-Tom fuhr fort: »Und was Mr. Hinckel angeht, so bin ich mir zwar sicher, daß er nicht einmal daran dächte, sein Versprechen zu brechen, aber trotzdem wäre mir wohler, wenn ich wüßte, daß eine verantwortungsbewußte Autorität ihn im Auge hätte.«
    »Danke, vielen, vielen Dank!« Nervös beäugte Hinckel seine frühe- ren Genossen und hielt sich dicht bei Jon-Tom. »Was soll ich tun?«
    »Für den Anfang würde ich Stimmbildung empfehlen.« Er wandte seine Aufmerksamkeit den wartend zuschauenden Prinzessinnen zu.
    »Vielleicht an einem ungewöhnlich toleranten königlichen Hof. Ich denke, zwanzig Jahre oder so könnten reichen.«
    »Zwanzig Jahre!« Hinckel erbleichte.
    »Bei mir hat es funktioniert. Vielleicht hast du bis dahin gelernt, ei- nen Ton zu halten.«
    Der Mann nickte widerstrebend und suchte daraufhin den Boden ab.
    »Meine Mundharmonika! Meine Gitarre!«
    »Weg, kaputt. Ich bin sicher, du wirst geeigneten Ersatz finden. Persönlich sähe ich dich lieber mit einer Laute. Die hat wenig schädli- ches Potential.«
    »In Ordnung.« Der geschlagene Musiker schien sich ein wenig auf- zurichten. »Du wirst sehen. Eines Tages... eines Tages bin ich so gut wie du.« Er zeigte auf die Duar. »Wie machst du diese Art Magie ei- gentlich?«
    Jon-Tom zuckte bescheiden die Schultern. »Keine verdammte Ah- nung. Nur eins weiß ich sicher: Die Magie liegt in der Musik.«
    »Das reicht mir. Ich werde besser werden, wirklich. Du wirst sehen. Eines Tages bin ich der Beste!«
    »O ja, das ist echte Entschlossenheit! Das weiß ich einfach!«
    Eine sinnliche Gestalt stürzte sich vor und warf die Arme um den verblüfften, aber keineswegs unangenehm berührten Hinckel. »Ich werde dir helfen«, gurrte Ansibette, »du armer, beladener, benachtei- ligter, verfehlter Wanderbarde. Ich kann mir vorstellen, wie es für dich war, erst in einer und nun in zwei Welten verunglimpft zu wer- den. Es ist so ungerecht!«
    Jon-Tom war so verblüfft, daß ihm die Worte fehlten, und einen Moment lang verspürte er jähes, heftiges Bedauern. Dann dachte er an Talea, an Buncan und an sein Zuhause und wurde wieder ruhig.
    Ruhig, aber nicht völlig versöhnt.
    Mudge stieß ihn an. »Also jetzt, Kumpel, kannste mir das bitte mal erklären? Is da in unsrer Mitte noch immer 'ne ge'eimnisvolle Form von 'exerei am Werk, oder was is das?«
    Jon-Tom schaute zu, wie Ansibette den noch immer überraschten, aber rasch sich fassenden Hinckel wiederholt und begeistert küßte.
    »Nicht Hexerei, Mudge. Manchmal können Menschenfrauen einen unerklärlich perversen Geschmack zeigen.«
    »Ach, mehr is da nich dran? Na, wußteste nich, Kumpel, daß der Geschmack der Frauen aller Arten pervers is? Das is 'n bekanntes Na- turgesetz, wahr'aftig.«
    »Ich bin vertraut mit den Konsequenzen: Die schönsten Frauen nei- gen immer zu den häßlichsten Männern. Ausgemergelte, unmusikali- sche Musiker scheinen etwas besonders Verführerisches an sich zu haben. Ich denke, das muß einer der Wege der Natur sein, das Be- völkerungswachstum in Grenzen zu halten. Es besteht die Hoffnung, daß es sich eines Tages herauszüchtet.«
    »'ör mal, Kumpel, benimm dich nich wie 'n schwafelndes Walroß. Vielleicht is sie 'ne Prinzessin un all so 'n Kram, aber ich glaub nich, daß sie Talea das Wasser reichen kann. Ganz zu schweigen von den Beinen.« Der Otter grübelte nachdenklich. »Was nu andere Körper- teile angeht...«
    »Du hast recht, das kann sie nicht«, erklärte Jon-Tom abschließend. Und log dabei nur ein kleines bißchen.
    Die Finger hinter seinem dünnen Hals verschränkt, schaute Prinzes- sin Ansibette von Borobos strahlend in Hinckels wäßrige Augen. »Ich werde dafür sorgen, daß du die beste Hilfe bekommst. Wir haben wunderbare Musiklehrer am Hof.« Sie nahm seinen Arm in den ihren und führte ihn sanft zum Rettungsboot.
    Wolf Gathers Gesichtsausdruck zeigte, daß er das alles schon ein- mal erlebt hatte. »Dieser Hundesohn ist somit fein raus, aber was tun wir?«
    Seshenshe trat vor und ließ den krallenbesetzten Finger nachdenk- lich seine Brust auf und ab gleiten. »Ess gibt keinen Hof, der nicht ein oder zzwei zzussätzzliche Mussiker gebrauchen könnte. Wenn ssie wirklich sspielen können.«
    »Natürlich können wir spielen«, kam es wie aus der

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