Die Entfuehrung der Wochentage
für Intrigen. Für etwas Stoff verkauften Süchtige ihre Freunde, in der Not auch die eigene Mutter, Hauptsache sie konnten ihre Gier stillen. Es war für Tom van Darkson gefährlich, sich in die Gesellschaft von Drogenabhängigen zu begeben, sie verrieten Geheimnisse und seinen Aufenthaltsort breitwillig an den, der ihr Verlangen nach Stoff befriedigte. Daher standen auf den illegalen Konsum von Medikamenten, Drogen oder Alkohol harte Strafen bis hin zur Verbannung aus dem Anwesen in eins der grässlichen Sklavenhäuser.
Tom van Darkson registrierte, wie Tristan sich unter seinem durchdringenden Blick unwohl räusperte. Er lächelte den Sklaven an, um ihn nicht zu ängstigen, obwohl er ihn am liebsten geschüttelt hätte. Aber jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt dem jungen Mann den Kopf gerade zu rücken, dieses Vergnügen musste warten, auch wenn Tom schon einige, gemeine Ideen hatte.
»Schön, dass ihr so schnell Zeit für mich gefunden habt. Ich möchte gerne mit euch das Schicksal der Sklavin Sonntag besprechen.«
Nur Tom, der seine Aufmerksamkeit bewusst auf den jungen Sklaven gerichtet hatte, fiel dessen erschrockenes, leises Einatmen auf.
»Tris, du wolltest sie abgeben, richtig?«
Der Angesprochene verlor an Farbe und seine Miene verdunkelte sich. »Nein, ich habe überreagiert, ich würde sie doch gerne weiterhin als mein Mädchen behalten.«
»So?«, hakte Tom gespielt überrascht nach. Eigentlich hatte er nichts anderes als diese Antwort erwartet. Er kannte den jungen Mann einfach zu gut.
Tristan knetete nervös seine Hände und flüsterte heiser: »Ja.«
»Hm«, Tom machte eine ausladende Geste zu seinen anderen Gästen hin. »Was denkt ihr?«
Samir schüttelte betrübt den Kopf. »Ich kann es nicht gutheißen.«
»Warum nicht, Bruder?«
»Sie ist ein Sicherheitsrisiko. Gib ihr ein harmloses Stöckchen und sie bastelt daraus eine Waffe, mit der sie dich erst kastriert und anschließend zerteilt.«
Tom musste bei Samirs Ausführung schallend loslachen. Die Beschreibung passte ganz gut auf Sofia, die wirklich hysterisch und unberechenbar sein konnte, wenn man sie in die Enge trieb.
Tom beobachtete Tristans Reaktionen aus dem Augenwinkel, als er sich Rene zuwandte. »Und du? Bist du der gleichen Ansicht?«
Rene zuckte mit seinen Schultern und stieß einen undefinierbaren Laut aus, der sich wie ein abfälliges Grunzen anhörte, bevor er sagte: »Ich lass mich nicht von einem Mädchen einschüchtern, so wie es Samir tut. Von mir aus kann sie bleiben.«
Den Knuff, den er sich von dem Arzt einfing, musste wehgetan haben, denn er rieb sich empört seine Schulter, während Samir knurrte: »Wage es noch einmal, mich zu beleidigen und ich zerr dich in meinen Folterkeller. Dann können wir sehen, wer vor wem Angst hat!«
»Schon gut«, zischte Rene zurück und machte einen Schritt aus Samirs unmittelbarer Reichweite.
Tom sprach die einzige, weibliche Person in dem Raum an: »Alexa?«
Die Frau winkte ab. »Ich kenn sie nicht, aber ich würde sie gerne treffen, schon allein, um zu sehen, welche Sklavin meinen Mann zu einer solchen Aussage bewegen kann. Also sie soll bleiben.«
»Fang du nicht auch noch an«, warnte Samir Alexa, aber sie lächelte über seinen drohenden Tonfall einfach hinweg.
Darkson ließ sich auf der Tischkannte nieder und stützte seinen Kopf auf der linken Hand ab, dann raunte er: »Geht bitte, ich möchte mit meinem Bruder alleine reden. Ich danke euch für eure Unterstützung und Ehrlichkeit.«
Rene und Alexa nickten ergeben, während Tristan ihn beinahe feindselig anblickte, als er mit den Anderen durch die Tür entschwand.
Tom wartete einige Sekunden, dann murrte er: »Raus mit der Sprache, was ist los? Ich weiß, dass du eigentlich ein Faible für schwererziehbare Gören hast, denn du liebst die Herausforderung, ihren Willen zu brechen, also was soll dein voriges Gerede?«
Der Arzt schwang sich neben Tom auf die Tischplatte und hob das Bild von Sofia hoch, welches Tom dort wieder abgestellt hatte. »Es wird Ärger geben, wenn sie bleibt. Und außerdem …«, ergänzte er nüchtern. »…ist sie durch die vielen Narben minderwertige Ware. Kein würdiges Sammlerstück für deine exklusive Auswahl an Frauen.«
Toms Stimme klang rau: »Es ist nicht die erste Sklavin, die denkt, sie könnte gegen uns gewinnen. Bis jetzt haben wir sie alle erzogen gekriegt. Und was ihren Wert betrifft …« er senkte seinen Tonfall bedeutungsvoll herab. »Soll das mein Problem
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