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Die Entfuehrung der Wochentage

Die Entfuehrung der Wochentage

Titel: Die Entfuehrung der Wochentage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lena Kleine
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dichten, tiefschwarzen Wimpern hervor. Nur ihre blonde Mähne, die wild und ungekämmt auf ihren Rücken hinabfiel, zerstörte das perfekte Bild.
    Samir, der sie ebenfalls aufmerksam studiert hatte, trat hinter sie und zauberte eine Bürste hervor. Mit schnellen, groben Strichen entwirrte er ihr Haar und legte dann die Bürste beiseite.
    »Das muss reichen«, entschied er und drängelte sie vorwärts, indem er sie unsanft anstupste. »Beeil dich, wir sind spät dran.«
    Sie eilten durch die Villa, hinaus in den Garten und zum Mädchenhaus hin. Schon von weitem konnte Sofia die vielen Kerzenlichter und Fackeln sehen, die den Weg und die Fensterbretter des Hauses säumten.
    Bunte Heliumballons waren an das Verandageländer gebunden und Konfetti bedeckte den Boden. Samir zerrte Sofia die wenigen Stufen zum Eingang hoch, tippte den Sicherheitscode ein und schob sie hektisch ins Haus, als die Tür aufging.
    Gelächter schlug ihnen zusammen mit den Gerüchen von Schokolade, Wein und Rauch entgegen.
    Der Arzt verfrachtete sie mit einem weiteren Stoß in den großen Gemeinschaftsraum, den man zum Esszimmer umfunktioniert hatte. An einer langen Tafel, die kunstvoll eingedeckt worden war, saßen alle Wochentage, Rene und Tristan sowie das Geburtstagskind Tom van Darkson. Rene saß zur seiner Linken, während Samir auf dem freien, rechten Sitz neben dem Herrscher Platz nahm.
    Sofia ging zu dem einzig verbleibenden Stuhl, der gegenüber von Tom van Darkson war. Sie schob sich auf den freien Platz und saß jetzt neben Donnerstag und Freitag. Die hellhäutige Frau mit den wunderschönen Kupferlocken reichte ihr zur Begrüßung die Hand. »Ich bin Freitag und du bist also die legendäre Sonntag.«
    Die anderen Wochentage kicherten, steckten die Köpfe zusammen und tuschelten.
    Sofia beugte sich zu Freitag hinüber, sodass nur sie ihre Worte hören konnte: »Wieso legendär?«
    Die hübsche Sklavin zog ihre Hand zurück und breitete die Tischserviette über ihren Oberschenkeln aus. »Keine von uns durfte das Mädchenhaus je verlassen. Bis jetzt war dieses Privileg nur Donnerstag vorbehalten und auch sie musste darauf mehrere Monate warten.« Ihre Erzählung bekam einen neidischen Unterton, als sie neugierig fragte: »Du sollst sogar Waffel vorgesetzt bekommen haben, stimmt das? Oder lügt Donnerstag?«
    Sofia sah keinen Anlass, die Unwahrheit zu berichten, nur um den Mädchen zu gefallen. »Nein, es stimmt.«
    Die Rothaarige stieß einen anerkennenden Pfiff aus. »Nicht schlecht, aber die anderen Mädchen werden dir dafür die Hölle heiß machen. Und glaub mir, wenn sie dich nicht mögen, bist du ihnen hilflos ausgeliefert.« Sie senkte verschwörerisch ihre Stimme. »Ich an deiner Stelle, würde mich in meinem Zimmer einschließen und nicht mehr herauskommen.« Dann lehnte sie sich mit einem zufriedenen Grinsen zurück.
    Sofia schwieg betroffen. Sie hatte nicht mit diesem Hass gerechnet, der ihr entgegenschlug. Völlig abwesend registrierte sie nur am Rande, wie die Mädchen einen Geburtstagskanon anstimmten und ihre nackten Körper im Takt wiegten. Tom van Darkson lachte und klatschte in seine Hände, als die Wochentage mit einem glockenhellen „viiieeeel Glüüüück“ endeten. Die Sklavinnen erhoben sich nacheinander und stellten sich in einer Reihe auf, ehe sie auf die Knie sanken und die Schenkel gespreizt hielten, während ihre Hintern auf den Fersen ruhten. Das Haupt und den Blick gesenkt signalisierten sie ihm ihre Demut und Ergebenheit.
    Tom van Darkson rückte seinen Sessel zurück, erhob sich und ging auf die Mädchen zu.
    »Ein schönes Geschenk«, lobte er sie und ging vor Donnerstag in die Hocke. Seine Hand strich an der Innenseite ihres Schenkels hinauf zu ihrer Scham und teilte sie. Sie stöhnte leise auf, als er sie mit zwei Fingern befriedigte, bevor er seine Hand zurückzog und zur nächsten Frau ging. Er hielt ihr die feucht glänzenden Finger vor den Mund und sie leckte sie artig sauber.
    »Wunderschön. Ich bin ganz begeistert.« Er schlenderte an den nackten, demütigen Sklavinnen vorbei und tippte Freitag und dann Samstag auf die Stirn. »Ihr zwei«, sagte heiser. »Werdet mir heute Nacht Gesellschaft leisten.«
    Die Wochentage nickten wieder brav.
    Der Herrscher ging weiter und hielt vor Mittwoch. »Du wirst mit Tristan gehen.«
    »Aber«, widersprachen Tristan und Mittwoch ihm gleichzeitig.
    »Nichts aber.«
    Der junge Diener schnaubte wütend, während die Sklavin ihre Finger knetete. Sofia war

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