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Die Entlarvung

Titel: Die Entlarvung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Evelyn
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leise. »Bei jemandem wie dir.«
    »Hallo«, grüßte Felix. »Warburton sagt, Sie wollen mich sprechen?«
    Ben musterte ihn abschätzig. Er gab sich keine Mühe, freundlich zu sein. »Setzen Sie sich«, sagte er knapp. Felix ließ sich auf einem der Stühle nieder, schlug die Beine übereinander und sah Ben auffordernd an. Er hegte für sein Gegenüber ebenfalls eher unfreundliche Gedanken.
    Das also war sein Nachfolger. So ein altes Haus – mit dicker Brille und grauen Strähnen im Haar. »Julia hat ein Problem«, sagte Ben. »Deshalb habe ich Sie hergebeten.«
    »Oh? Wieso spricht Julia nicht selbst mit mir?«
    »Sie ist beschäftigt. Also frage ich Sie. Julia hat Ihnen von ihrer Serie – den ›Enthüllungen‹ – erzählt?«
    »Ja, sie hat davon gesprochen. Ist ganz aus dem Häuschen gewesen. Warum?«
    »Was genau hat sie Ihnen erzählt?«
    Felix stellte ein Bein neben das andere und setzte sich gerade auf. Schon in seiner Körperhaltung lag sehr viel Abwehr. »Was wird das schon gewesen sein? Großer Karrieresprung, schnelles Geld – es gibt viele Möglichkeiten. Sie haben mir immer noch nicht gesagt, warum Sie fragen.«
    »Wie ich bereits erwähnte, gibt es ein Problem. Möglicherweise ein sehr ernstes. Wenn Sie kooperieren und meine Fragen beantworten, werde ich es Ihnen erklären. Hat Julia irgendwann einmal von Harold King gesprochen?«
    Felix runzelte die Stirn. »Ja, das schon. Er war ihr negativ aufgefallen. Sie schien richtig haßerfüllt gegen ihn zu sein.«
    »Viele Leute hassen King«, bemerkte Ben. »Aber das hier ist jetzt sehr wichtig. Haben Sie irgend jemandem von Julias Abneigung gegen King erzählt? Haben Sie vielleicht sogar angedeutet, daß Julia ihn im Visier haben könnte?«
    »Nein«, protestierte Felix. »Wieso sollte ich? Dieser Hund ist eigentlich daran schuld, daß unsere Beziehung in die Brüche gegangen ist. Wir waren bei Mario's. Dort haben wir einen von Kings Wutausbrüchen miterleben dürfen. Julia hat sich furchtbar über ihn aufgeregt – und mich am nächsten Tag vor die Tür gesetzt.«
    »Denken Sie nach«, beharrte Ben. »Hat irgend jemand bei Ihnen nachgefragt, womit sie gerade beschäftigt ist?«
    »Nun sagen Sie schon, worum es geht«, verlangte Felix. »Ich weiß, daß King ein harter Brocken ist. Er hat Julia nicht verklagt, oder?«
    »Nein«, erwiderte Ben. Er beschloß, ein paar Details preiszugeben. Aus Felix würde sonst nichts herauszulocken sein.
    »Aber ihr Telefon ist abgehört worden, und ihre Wohnung wimmelte vor Wanzen.«
    »Großer Gott …« Felix starrte ihn mit offenem Mund an. »Warum? Wer steckt dahinter?«
    »Aller Wahrscheinlichkeit nach King. Sie recherchiert tatsächlich über ihn – diese Information ist streng vertraulich, haben Sie mich verstanden? Sie haben King als harten Brocken bezeichnet … meiner Meinung nach eine glatte Untertreibung. Auf irgendeine Weise hat er erfahren, daß Julia ihm auf den Fersen ist. Wir müssen herausfinden, wie er an diese Information gekommen ist. Sonst schwebt Julia demnächst in ernster Gefahr. Wir sind auf Sie gekommen, Felix, weil sie nur Ihnen gegenüber den Namen King je erwähnt hat. Bitte fassen Sie das nicht als Vorwurf auf. Es würde uns nur sehr helfen, wenn Sie sich erinnern könnten, ob Sie Julias Interesse an King irgendwann einmal zur Sprache gebracht haben.«
    Felix dachte angestrengt nach. »Warten Sie … mich hat vor einiger Zeit ein äußerst zwielichtiger Typ angesprochen, der mir eine Story anbieten wollte. Ich habe fünfzig Mäuse dafür hingelegt, konnte dann aber doch nichts damit anfangen …« Er hielt einen Moment inne und fuhr dann schnell fort. »Genau, so ein schmieriger Kerl mit einer richtigen Skandalgeschichte. Ein Politiker, der eine Vorliebe für Kinderpornographie hat und einem pädophilen Ring angehört. Ich habe dem Mann gesagt, daß ich mit solch einem Material nichts anfangen könne. Er hat dann die ›Enthüllungen‹ vorgeschlagen. Ich habe ihm sofort klargemacht, daß sie die Sache erst recht nicht anrühren würde.« Sie, dachte Ben, ließ ihn aber weitersprechen.
    »Er wollte das nicht akzeptieren, hat angefangen, mit mir zu diskutieren. Der Kerl war mir äußerst unsympathisch, ein richtiger Zuhältertyp. Er ist mir auf die Nerven gegangen. Deswegen habe ich gesagt, daß sie auf größere Fische aus ist als auf diesen Politiker.«
    Er zögerte.
    »Er wollte Ihnen Informationen entlocken. Wie ging es weiter?« drängte Ben.
    »Ich glaube, ich habe King

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