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Die Entlarvung

Titel: Die Entlarvung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Evelyn
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nicht namentlich erwähnt werden. Mir geht es lediglich darum, etwas gegen die Leute zu unternehmen, die zu derartigen Methoden greifen. Glauben Sie mir, Sie haben nichts von uns zu befürchten. Ich möchte nur um Ihre Mithilfe bitten.«
    Er schüttelte den Kopf. »Ich bin ruiniert«, rief er verzweifelt. »Ruiniert und am Ende. Wenn Sie die Bilder nicht veröffentlichen, wird es jemand anders …«
    »Wir haben die Negative gekauft«, fiel Julia ein. »Ihre Gegner haben sich speziell unsere neue Serie für Sie ausgesucht. Warum? Sagen Sie mir bitte ehrlich, ob Sie erpreßt worden sind. Und wenn ja, weshalb Sie auf die Forderungen nicht eingegangen sind.«
    »Bei den Bildern? O Gott, ich hätte meinen letzten Pfennig hergegeben, um die Negative zurückzukaufen. Nein, ich bin von niemandem erpreßt worden. O Gott«, rief er erneut.
    »Ich muß etwas trinken. Entschuldigen Sie mich.«
    Er stand auf und öffnete ein Barfach, in dem verschiedene Flaschen und Gläser aufgereiht waren. Er goß sich einen doppelten Wodka ein und kam zurück an den Tisch.
    »Was für ein Schlag«, murmelte er. »Was für ein fürchterlicher Schlag.«
    »Haben Sie irgendeine Vorstellung, wer Ihnen dies angetan haben könnte?« erkundigte sich Julia. »Haben Sie Feinde?«
    Er kippte seinen Wodka hinunter. »Im Lauf der Zeit habe ich mir viele Feinde gemacht – das Schicksal eines jeden Politikers.«
    »Wußte irgend jemand von Ihrer Affäre? Trifft sich diese Frau auch mit anderen Männern? Wie sind Sie an sie herangekommen?«
    Leo Derwent schnitt eine Grimasse. »Ich habe sie nicht irgendwo aufgelesen, falls Sie das meinen. Ich habe sie auf einer Abendgesellschaft kennengelernt.« Er zog die Stirn in Falten. »Sie war keine Prostituierte, sondern zu Gast auf dieser Party. Wir haben uns sofort verstanden – sie mag die gleichen Spiele wie ich. Ich habe sie nie für irgend etwas bezahlt, sondern ihr nur gelegentlich ein Geschenk mitgebracht – oder ein paar Blumen …«
    »Sie war bestimmt kein Gast«, warf Julia ein. »Die Bezeichnung Lockvogel würde schon eher passen. Wer hat die Party gegeben?«
    Er antwortete nicht gleich. Nach einer Weile sagte er: »Harold King. Er hatte mich übers Wochenende auf sein Landhaus eingeladen. Die Frau ist zusammen mit einem anderen Mann dort erschienen.«
    »Und hat sich dann an Sie herangemacht«, vermutete Julia. Derwent nickte.
    »Ja, sie hat die Initiative ergriffen. Großer Gott, ich hätte nie gedacht …«
    »Wieso sollten Sie auch?« unterbrach Julia. »Sie haben sie schließlich bei einem Freund kennengelernt. Würden Sie King als Freund bezeichnen?«
    »Wir sind bekannt miteinander. Ich bin zwei-, dreimal auf seinem Landsitz gewesen. Ich hatte den Eindruck, daß er mich mit seiner Tochter verkuppeln wollte. Sie saß immer neben mir und mußte mich unterhalten. Ich fand das alles ziemlich absurd. Und Sie meinen also, King steckt dahinter?«
    »Wer sonst?« entgegnete Julia. »Anscheinend war er daran interessiert, etwas gegen Sie in der Hand zu haben. Die Frau hatte ihre Finger ebenfalls im Spiel. Sie muß die Kamera und den Rekorder aufgestellt und das Material weitergeleitet haben.«
    »Und warum benutzt er es nicht?« wollte Derwent wissen. »Wieso läßt er es Ihnen zukommen? Normalerweise würde er Western doch nicht den kleinen Finger reichen.«
    »Offensichtlich geht es um etwas Wichtigeres. Deshalb hat er Sie geopfert.«
    »Sie sagten, Sie brauchten meine Mithilfe. Was kann ich tun?«
    Er hatte sich wieder gefangen. Seine anfängliche Furcht war von Wut und Rage verdrängt worden. Ein gefährlicher Feind für King, dachte Julia. Derwent erinnerte sie an ein eingekesseltes Tier, das seinem Angreifer sofort an den Hals springen würde, sobald sich nur die Gelegenheit dazu ergab. »Sie sollen überhaupt nichts tun«, erwiderte sie schnell. »Verhalten Sie sich so, als ob nichts passiert wäre. Treffen Sie sich mit King, seien Sie freundlich, gehen Sie mit der Tochter aus – sofern Sie sich dazu überwinden können.«
    Er hing gebannt an ihren Lippen. »Wozu das alles?«
    »Weil wir an etwas arbeiten, womit wir King vor Gericht bringen wollen. Mit einer schweren Anklage.«
    Leo Derwent lächelte. »Hört sich gut an. Sonst noch etwas, das ich beachten soll?«
    »Spitzen Sie die Ohren, und halten Sie mich auf dem laufenden. Deshalb habe ich auch die Tochter vorgeschlagen. Meinen Sie, sie hat ein Auge auf Sie geworfen?«
    Er schüttelte den Kopf. »Ich habe gehört, daß sie nur auf

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