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Die Entscheidung

Die Entscheidung

Titel: Die Entscheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vince Flynn
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versprechen kann ich dir nichts.«
    Coleman gab Rapp den Notizblock zurück. »Nach der Beschreibung könnte das einer der Jungs sein, die ich in Colorado gesehen habe. Was hat Villaume sonst noch gesagt?«
    Rapp berichtete ihm, was er noch erfahren hatte, und betonte vor allem die Tatsache, dass der Professor derjenige war, der in Evergreen die Schüsse abgegeben hatte. Dumond warf unterdessen einen Blick auf die Notizen und begann schon wieder auf seine Tastatur einzuhämmern. »Dieser Professor muss eine Vergangenheit haben«, stellte Rapp fest. »Man fängt nicht einfach so in diesem Geschäft an. Er arbeitet entweder im Geheimdienstgeschäft oder hat es irgendwann einmal getan. Marcus, kannst du mal nachsehen, wie viele aktuelle und ehemalige Agency-Leute du anhand dieser Beschreibung bekommst?«
    »Ja, aber ich fürchte, das dürften ziemlich viele werden.«
    »Das macht nichts. Wir brauchen vor allem die Fotos – dann kann Scott nachsehen, ob er jemanden wieder erkennt. Wenn wir in der Agency nicht fündig werden, dann versuchen wir es mit der NSA und danach in der DIA.« Er zeigte auf die Telefonnummer, die er notiert hatte. »Was ist mit der Nummer?«, fragte er.
    Dumond rollte mit seinem Stuhl zu dem zweiten Computer hinüber und versuchte, mithilfe einer Inverssuche den Mann hinter der Telefonnummer ausfindig zu machen. Er tippte die Nummer ein, und der Computer begann zu arbeiten. Fünf Sekunden später meldete er, dass die Nummer nicht im Verzeichnis war.
    »Was bedeutet das?«, wollte Rapp wissen. »Ist es eine falsche Nummer?«
    »Nicht unbedingt. Telefonnummern ändern sich ständig. Da kann kein System Schritt halten.«
    »Was können wir dann tun?«
    Dumond lehnte sich in seinem Stuhl zurück und kaute eine Weile an seinem Kugelschreiber herum. »Es muss eine Handy-Nummer sein, nicht wahr?«
    »Das nehme ich auf jeden Fall an.« Rapp blickte zu Coleman hinüber. »Scott?«
    »Ja, ganz sicher.«
    Dumond kaute weiter an seinem Kuli. »Wenn wir die Nummer anrufen, kann ich den Provider ausfindig machen, und dann kommen wir der Sache schon sehr nahe.«
    Rapp und Coleman sahen einander an. »Wie das?«, fragte Rapp.
    »Wenn wir erst einmal den Provider kennen, dann kann ich mich ein wenig in den Unterlagen der Firma umsehen und herausfinden, welche Handymasten im Spiel sind.«
    »Was heißt das genau?«
    »Der Anruf geht immer über einen bestimmten Handymasten. Wir sehen uns an, über welche Masten seine Gespräche in letzter Zeit gelaufen sind.«
    »Können wir ihn damit fassen?«
    »Vielleicht, wenn ich einen der Spezialwagen der Agency bekommen könnte. Außerdem müsste das Gespräch eine Weile dauern.«
    »Wie lange?«, wollte Rapp wissen.
    »Wenn wir Glück haben und schon in seiner Nähe sind, wenn wir ihn anrufen, dann könnte es schon nach ein, zwei Minuten klappen. Ansonsten wären mehrere Anrufe nötig.«
    »Was ist, wenn er gerade unterwegs ist?«
    »Das wäre nicht so gut für uns«, antwortete Dumond kopfschüttelnd.
    »Warum kannst du das nicht auch mit Villaume machen?«
    »Dazu brauchte ich zuerst einmal seine Nummer. Er ist es ja, der anruft, und seine Nummer ist unterdrückt. Außerdem bleibt er immer nur für ein, zwei Minuten dran. Das reicht nicht, um ihn aufzuspüren.«
    »Aber bei diesem Professor könnte es klappen?«
    »Kann schon sein.«
    Rapp rieb sich das Kinn und überlegte eine Weile. »Was schlägst du also vor?«
    »Ich meine, wir sollten diese Nummer anrufen und sehen, was sich machen lässt«, antwortete Dumond eifrig.
    »Besteht die Möglichkeit, dass man den Anruf hierher zurückverfolgen kann?«
    »Nicht bei meiner Ausrüstung«, antwortete Dumond, der den Gedanken geradezu lächerlich fand.
    »Könnte es sein, dass die NSA den Anruf abfängt?«
    »Schwer zu sagen«, antwortete Dumond achselzuckend. »Manchmal denke ich, diese Leute sind allwissend, und dann habe ich wieder das Gefühl, dass sie überhaupt nichts mitbekommen. Ich würde jedenfalls empfehlen, das Gespräch kurz zu halten und keine Details auszusprechen.«
    Rapp und Coleman nickten beide. Sie hielten sich schon jahrelang an diese Grundsätze. Rapp wandte sich dem ehemaligen SEAL zu. »Was meinst du dazu?«
    Coleman blickte auf den Notizblock hinunter und dachte an den Mann, den er in Colorado gesehen hatte und den sie nun als »Professor« kannten. Er war ihm jedenfalls nicht wie ein Killer vorgekommen – und auch nicht wie eine Führungspersönlichkeit. Der Mann arbeitete für irgendjemanden –

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