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Die Entscheidung

Die Entscheidung

Titel: Die Entscheidung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vince Flynn
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gekühlten Wodka.
    »Wie ernst?«
    Cameron verdrehte die Augen. »Es hätte sehr ernst werden können, aber ich habe mich um die Sache gekümmert.«
    »Einzelheiten, bitte«, forderte ihn der Senator auf und legte eine Hand auf das Kaminsims.
    »Die Jansens haben es vermasselt. Sie haben Rapp entwischen lassen. Wie es aussieht, ist er am Leben, und ich nehme an, er ist schon unterwegs zurück in die Staaten.«
    Clark sah ihn verwirrt und verärgert an. »Das verstehe ich nicht. In der Nachricht, die ich am Sonntag bekommen habe, hieß es doch, dass alles planmäßig verlaufen sei.«
    »Das dachte ich auch. Das haben mir jedenfalls die Jansens versichert, als ich mich auf dem Flugplatz in Deutschland mit ihnen traf – aber es war nicht so. Ich weiß nicht, wie Rapp überlebt hat – aber er hat es wohl irgendwie geschafft.«
    Clark war wütend darüber, dass Rapp noch am Leben war – doch das würde er sich vor Cameron nicht anmerken lassen. Er nahm einen Schluck von seinem Drink. »Die Jansens sind ein Unsicherheitsfaktor«, bemerkte er.
    »Nicht mehr. Das war es ja, womit ich die letzten Tage beschäftigt war. Ich bin mit Villaume und ein paar seiner Leute nach Colorado geflogen, wo die Jansens wohnen … oder sollte ich sagen: gewohnt haben.«
    Der Senator nickte. »Einzelheiten, bitte.«
    »Es ging alles glatt. Ich habe beiden eine Kugel in den Kopf gejagt, als sie am Sonntagmorgen aus dem Haus kamen. Keine Zeugen. Ich habe das ganze Haus nach irgendwelchen Spuren durchsucht, die auf eine Verbindung zu mir hindeuten könnten – aber da war nichts zu finden.«
    »Sie haben selbst geschossen?«, fragte der Senator überrascht.
    »Ja. Ich wollte die Sache selbst in Ordnung bringen«, antwortete Cameron voller Stolz.
    »Haben Sie das Honorar der Jansens gefunden?«
    Cameron hatte die fünfzigtausend Dollar in der Tat gefunden und mitgenommen. Er hatte gehofft, dass der Senator das Thema nicht anschneiden würde – doch das wäre wohl zu schön gewesen. Jedenfalls war Hank Clark kein Mann, den man so einfach belügen konnte. »Ja, ich habe das Geld mitgenommen.«
    »Gut. Nehmen Sie es für Ihre laufenden Spesen, und behalten Sie den Rest.«
    »Ja, Sir«, sagte Cameron überaus zufrieden.
    »Was haben Sie mit den Leichen gemacht?«
    »Ich habe sie mit dem Flugzeug von Colorado auf die Insel gebracht, dann habe ich sie auf das Boot geladen, bin ungefähr fünfzehn Kilometer hinausgefahren und habe sie an die Haie verfüttert.« Clark besaß ein stattliches Domizil auf Williams Island, mit einer eigenen Lagune und einem privaten Jachthafen.
    »Hat Sie auf der Insel irgendjemand gesehen?«
    »Ja, aber ich hatte die Leichen in zwei großen Säcken verstaut. Ich habe darauf geachtet, dass Ihr Hausverwalter nicht in der Nähe war, als ich sie auf das Boot brachte. Ich bin heute Morgen vor Sonnenaufgang hinausgefahren, so als wollte ich fischen. Fünf Stunden später bin ich dann zurückgekommen und habe ein paar Geschichten erzählt – von Fischen, die ich gefangen und wieder freigelassen hätte. Keiner hat geahnt, was ich wirklich da draußen gemacht habe.«
    »Und was ist mit den Piloten?«
    »Ich habe die Fracht selbst verladen. Sie haben nichts davon mitbekommen.«
    Clark überlegte einige Augenblicke. Es hatte den Anschein, als hätte der Professor tatsächlich keine verräterischen Spuren hinterlassen. Blieb immer noch das Problem mit Irene Kennedy, deren Ruf nach wie vor in keiner Weise angekratzt war. Noch schwerwiegender war wohl das Problem, dass Mitch Rapp noch am Leben war.
    »Besteht irgendeine Möglichkeit, dass Kennedy oder Rapp Sie mit den Jansens in Verbindung bringen?«
    »Nein«, sagte Cameron und schüttelte den Kopf.
    »Peter, wissen Sie eigentlich, dass die meisten Verbrecher immer glauben, dass sie nie erwischt werden – bis man sie eines Tages erwischt?«
    Cameron versuchte zu ignorieren, dass der Senator in seinem Zusammenhang das Wort Verbrecher verwendet hatte.
    Er wusste, dass es nicht im landläufigen Sinn gemeint war. »Was sollte ich Ihrer Meinung nach tun, Sir?«
    »Ich möchte, dass Sie sich um unseren größten Unsicherheitsfaktor kümmern. Nach allem, was ich gehört habe, ist Mitch Rapp ein Mann, dem alles zuzutrauen ist. Es wäre mir lieber, wenn er für immer aus dem Spiel wäre.«
    »Ich kümmere mich darum«, antwortete Cameron zuversichtlich.
    »Villaume und seine Leute?«
    »Ja?«
    Der Senator sah Cameron in die Augen. »Sie wissen zu viel.«
    Cameron nickte. »Okay, aber dafür

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