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Die Erben der alten Zeit - Das Amulett (Die Erben der alten Zeit - Trilogie) (German Edition)

Die Erben der alten Zeit - Das Amulett (Die Erben der alten Zeit - Trilogie) (German Edition)

Titel: Die Erben der alten Zeit - Das Amulett (Die Erben der alten Zeit - Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marita Sydow Hamann
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Anhand der mitgebrachten Bücher, erklärte Charlie ihm die Bedeutung der jeweiligen Buchstaben und erklärte ihm, wie man sie zu einem Wort zusammen zog. Kunar war begeistert, hoch motiviert und lernte schnell. Nach und nach versuchte sich sogar Tora an einigen Wörtern, aber ihren Bruder holte sie nicht ein. Unermüdlich nutzte er jede freie Minute, bis er zwar langsam, aber durchaus zusammenhängend aus dem Buch über Fabeltiere vorlesen konnte. Er hatte sich vorgenommen das Buch von vorne bis hinten durchzulesen.
    Bereits am Tag nach ihrer Rückkehr nach Vanaheim entdeckten Tora, Kunar und Charlie den großen Gymers-See. Sie waren über den Berg gewandert und hatten sich umgesehen. Die Gegend um den Gymers-Berg herum war fast nicht wiederzuerkennen! Man konnte zwar noch ganz genau das Neue Land von den alten Wichtelwäldern unterscheiden, aber der Berg schmolz nun mit einer Selbstverständlichkeit in dieser Landschaft ein, als wäre er schon immer hier gewesen!
    Die kleinen Wichtelfichten waren zu großen schlanken Bäumen herangewachsen. Das Unterholz war dicht und hoch und Büsche und Sträucher wuchsen eng und fast undurchdringlich, wo auch immer Platz geblieben war. Kahle Flächen gab es keine mehr. Die Natur hatte alles zurückerobert. Nur eines war vom Berg aus deutlich zu sehen! Direkt am Fuß des Berges breitete sich ein großer See aus!
    »Wie kann das sein«, murmelte Kunar und starrte gemeinsam mit Tora und Charlie auf den See hinunter.
    »Da war doch vorher nie ein See! Nicht einmal bevor Gymers-Berg herkam!« Tora schüttelte den Kopf.
    »Nein, nie!«, bestätigte sie ihren Bruder. Sie konnten die Existenz des Sees nicht erklären.
    »Magie, vielleicht?«, fragte Charlie. »Kann man mit Magie einen See entstehen lassen?« Kunar sah zweifelnd auf das Wasser hinunter. Schnell kletterten die drei zum See hinab. Ein leises Rauschen war zu hören. Je näher sie kamen, desto stärker wurde das Rauschen. Es blubberte und brodelte. Auf ein em Felsvorsprung, der nur etwa zwei Meter über der Wasseroberfläche hing, blieben sie stehen. Direkt unter ihnen war das Wasser in ständiger Bewegung und Blasen und Schaum hielten h ier, auf einer Fläche von etwa vier bis fünf Quadratmeter n , das efeuähnliche Gewächse fern, das sonst überall auf dem See in großen Teppichen umher schwamm.
    »Eine Quelle!«, rief Charlie. »Das muss eine Quelle sein!« Tora beugte sich etwas vor und spähte über den Felsvorsprung.
    »Ja!« Sie nickte aufgeregt. »Un d sie scheint direkt aus Gymers-Berg zu kommen!« Auch Charlie und Kunar kamen näher an die Abbruchkannte. Charlie legte sich flach auf den Felsboden und lugte hinab.
    »Oder aus dem Boden darunter...«, überlegte sie laut. Kunar nickte.
    »Der See wächst!«, sagte er plötzlich. »Deshalb war er vor vier Jahren noch nicht da! Er ist gewachsen!« Begeistert starrten sie auf die brodelnde schaumige Wasseroberfläche unter ihnen.
    »Sind das Lokesranken?«, fragte Charlie plötzlich. Angewidert sah sie auf das efeuartige Gewächs, das in einem kleinen Teppich heran geschwommen kam und dann wieder energisch davon getrieben wurde. Kunar schüttelte den Kopf.
    »Nein, Balderstüpfel! Siehst du?« Er zeigte mit dem Finger auf den grünen Teppich, der schwankend und schwappend wieder davon trieb.
    »Er ist etwas heller als Lokesranken und außerdem hat er k l eine d unkle Punkte!« Ja, das stimmte. Wenn man sehr genau hinsah, konnte man die dunklen Tupfen auf den grünen Efeublättern erkennen.
    »Wir können hier baden!«, rief Tora plötzlich entzückt. Charlie sah sie skeptisch an.
    »Bist du sicher?« Nur zu gut hatte sie die schmerzhafte Begegnung mit den Lokesranken und den Makaras in Erinnerung. Und nicht zu vergessen – der Midgârdsorm! Hier schien es doch in jedem See irgendein Ungeheuer zu geben. Charlie dachte an die Haga in ihrem Höhlensee und an die Hydra, von der Kunar und Tora erzählt hatten. Die, die vermutlich im Meer wohnte.
    »Doch, doch!« Toras Haare wippten auf und ab, als sie wild mit dem Kopfe nickte. »Balderstüpfel! Jedes Kind in Vanaheim weiß, das man in Seen mit Balderstüpfel baden kann! Es hält giftige Tiere und Pflanzen fern! Oh, los kommt!«, drängte Tora. »Lasst uns hinunter gehen und eine geeignete Stelle suchen! Bitte!«
    Nicht ganz überzeugt sah Charlie über den See, der sich in der Sonne glitzernd vor ihnen erstreckte. Er sah sehr idyllisch aus, wenn man davon ausging, dass es hier nichts Gefährliches gab. Bis auf die

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