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Die Erben der alten Zeit - Das Amulett (Die Erben der alten Zeit - Trilogie) (German Edition)

Die Erben der alten Zeit - Das Amulett (Die Erben der alten Zeit - Trilogie) (German Edition)

Titel: Die Erben der alten Zeit - Das Amulett (Die Erben der alten Zeit - Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marita Sydow Hamann
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Verdächtiges. Glücklicherweise haben wir beide uns schon immer zum Essen alleine getroffen. Da können wir falls nötig in Ruhe Informationen austauschen.« Er sah lange und sehnsüchtig auf den seltsamen Stein auf Soras Brust. Es musste das sein, was die Menschen früher als Magie bezeichneten!
    »Ich wüsste zu gerne, was da am Werk ist. Was ist das für eine Energie? Leider wären Untersuchungen zu auffällig. Wir müssen uns damit begnügen zu erforschen, ob deine Visionen einen Sinn haben, und wenn ja, welchen.« Archimedes starrte immer noch den Stein an. Welch eine Entdeckung! Eine völlig neue Kraft! Oder besser gesagt neu entdeckt...
    »Apropos Visionen!«, sagte Sora plötzlich. In all der Aufregung über die blutrote, versteckte Inschrift über Rheas Orakel, hatte sie vollkommen vergessen Archimedes zu erzählen, was sie gesehen hatte, als sie den Runenstein angefasst hatte. Sie brachte Archimedes also auf dem neuesten Stand ihres Märchens .
    »Du hast Idun gesehen?« Seine Äußerung war eine Mischung aus ungläubiger Frage und ehrfurchtsvoller Erklärung. Als er Soras verwunderten Gesichtsausdruck sah, erklärte er:
    »Die junge Frau mit den Äpfeln. Idun war eine der nordischen Göttinnen. Sie war die Bewahrerin der Wildäpfel, die ewige Jugend bringen. Laut nordischer Mythologie kamen die Götter regelmäßig zu ihr, um ihre Jugend zu erhalten. Vermutlich eine Sage auf Grund der Einzigartigkeit des Apfelbaumes. Wie du ja weißt, ist der Apfelbaum neben den hohen Wipfeln die einzige Baumart auf Euripides. Unsere Vegetation besteht ja hauptsächlich aus Gewächsen, die sich durch Sporen vermehren, also alle erdenklichen Formen von Pilzen und Moosen. Man hat die ehemals kleinen Wildäpfel von damals zu div ersen großen Apfelsorten weiter gezüchtet. Man sagt, dass Idun die Wildäpfel damals mit nach Euripides nahm und dass sie heute immer noch unter uns lebt. Was natürlich unmöglich ist«, fügte er hinzu.
    »Würde sie bei uns leben, wäre dies aufgefallen. Sieh uns an! Wir haben vier Arme! Idun müsste eher wie du aussehen.« Plötzlich bekam er einen seltsam verworrenen Gesichtsausdruck.
    »Es sei denn, du bist Idun...«, flüsterte er und starrte Sora prüfend an. »Ist das möglich?«, murmelte er, während Sora sich unter seinem ehrfurchtsvoll ergründenden Blick unbehaglich fühlte. Sie rutschte unruhig auf ihrem Stuhl umher.
    »Hör auf!«, sagte sie. »Du machst mir Angst! Ich bin nicht Idun. Ich wusste bis vor wenigen Sekunden nicht mal genau, wer sie war! Außerdem lebe ich nicht ewig!« Sie hielt inne. Archimedes hob eine Augenbraue und sah sie wissend an. Sie verdrehte die Augen.
    »Ja, gut. Ich habe ewig geschlafen. Aber ich kenne keine Wildäpfel oder irgendwelche Götter. Ich bin hier auf Euripides aufgewachsen. Im sechsten Jahrhundert. Ich war ein Kind! Ich kann mich gut daran erinnern!« Archimedes runzelte die Stirn.
    »Ja, das spricht schon eindeutig dagegen. Idun soll zu den ersten Siedlern Euripides gehört haben. Sollte sie da schon ewige Jugend besessen haben, muss sie bereits erwachsen gewesen sein.« Er sah Sora misstrauisch an.
    »Trotzdem. Wer weiß. Irgendeinen Zusammenhang könnte es geben. Immerhin lebst auch du schon ewig...« Sora schüttelte ungläubig den Kopf.
    »Ich bin bestimmt nicht Idun. Das müsste ich doch wissen! Und welchen Zusammenhang sollte es da geben?« Archimedes zuckte mit den Schultern.
    »Das weiß ich so auf die Schnelle auch nicht. Aber merkwürdig ist das alles schon. Du sagtest doch, es war , als wärst du Idun gewesen, als du alle die Dinge...« - er machte eine hastige Handbewegung - »gesehen hast.« Sora schüttelte energisch den Kopf.
    »Nein!«, sagte sie bestimmt. »Ich sagte, es wäre so, als ob ich als Beobachterin mit ihr geflogen wäre. Das ist ein Unterschied!« Archimedes seufzte.
    »Wie du willst. Also, gehen wir davon aus, dass du nicht Idun bist, sondern sie nur gesehen hast.« Er zögerte kurz.
    »Also, warum hast du sie gesehen?« Sora kräuselte die Lippen und zuckte ihrerseits mit den Schultern.
    »Also gut«, konstatierte Archimedes. »Fangen wir ganz von vorne an.« Er lehnte sich zurück und faltete die Hände.
    »Vor gut zwei Jahren haben wir dich gefunden. Du scheinst ein ganz normaler Mensch aus dem sechsten Jahrhundert von Euripides zu sein. Zumindest ergaben Sapfos und Galenus Untersuchungen damals nichts Außergewöhnliches. Bis auf deine Krankheit natürlich, die unserer Meinung nach der Grund für deinen langen

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