Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Erben der alten Zeit - Das Amulett (Die Erben der alten Zeit - Trilogie) (German Edition)

Die Erben der alten Zeit - Das Amulett (Die Erben der alten Zeit - Trilogie) (German Edition)

Titel: Die Erben der alten Zeit - Das Amulett (Die Erben der alten Zeit - Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marita Sydow Hamann
Vom Netzwerk:
richtige war, wenn es dann so weit war.
    Außerdem machte Charlie sich Gedanken über ihre grünen Träume , wie sie sie im Stillen nannte. Eine Lagu erhielt Einsicht durch Träume, Intuition und Geduld hatte Biarn gesagt. Sie war schon einmal ihrer Intuition nach einem Traum gefolgt. Damals hatte sie sich selbst auf einem Baumstumpf in den Wäldern Smâlands sitzen sehen. Als Junge, mit kurzen, schwarzen Locken. Ihr war sehr schnell klar geworden, was ihr der Traum sagen wollte. Dieses Mal war es weitaus schwieriger. Charlie hatte trotz intensiven Überlegungen nicht die leiseste Ahnung, was es mit diesem grünen Felsvorsprung auf sich hatte. Und wieso schien da etwas an einem Seil zu hängen? Was war das für ein grünes Zeug von dem sie da träumte?
    Auf einer gemeinsamen Jagd, erzählte Charlie sogar Kunar von ihren seltsamen, wiederkehrenden Träumen. Aber auch er hatte nicht die geringste Idee, wobei es sich dabei handeln konnte. Er hatte ihr aber den Rat gegeben, die Träume zuzulassen, anstatt sie zu ignorieren.
    »Irgendwann kommst du schon hinter das Geheimnis deiner Träume. Du wirst schon sehen!« Ein schwacher Trost. Aber was blieb ihr anderes übrig, als diesem Rat folgen? Die Antwort lag in ihr, das fühlte sie.
    Sie befanden sich mitten im Monat Sommar, was bei uns etwa Anfang Juli bedeutete.
    An einem sonnigen Nachmittag saß Charlie wieder einmal vor der Höhle und ließ ihren Blick von ihren drei Fingern in die Ferne gleiten. Sie atmete tief durch. Es war ein wunderschöner Sommermorgen. Die Vögel zwitscherten und die Strahlen der Sonne kitzelten auf ihrer Haut. Sie streckte sich wohlig und lehnte sich entspannt zurück.
    Plötzlich und ohne Vorwarnung schoss es durch ihren Körper! Als ob ihr jemand den Boden unter den Füßen weggezogen hätte! Panik, Verzweiflung, Angst, Unverständnis, alles zur gleichen Zeit rollte wie eine Flutwelle über sie hinweg! Ihr wurde übel, schwindelig und kalter Angstschweiß perlte auf ihrer Stirn! Weit entfernt, wie durch eine fast undurchdringliche Wand hörte sie jemanden rufen!
    Plötzlich war es vorbei! Sie lag auf der Seite und blinzelte benommen zu Tora hoch, die sich äußerst besorgt über sie beugte.
    »Charlie! Charlie? Charlie wach auf!« Charlie schüttelte sich und rappelte sich hoch.
    »Ich bin wach«, flüste rte sie und blickte sich verstö rt um. Was war passiert?
    »Was hast du gefühlt, Charlie? Geht es dir wieder gut?« Verwirrt starrte Charlie Tora an. Auch Hanna und Kunar waren durch Toras erregtes Rufen herbeigeeilt.
    »Was...? Wieso...?... Was meinst du damit?«, stammelte Charlie. Auch wenn es ihr wieder gut ging, fühlte sie sich doch noch etwas mitgenommen.
    »Du hast das Blaukraut berührt! Ich habe es durch Zufall gesehen! Und plötzlich bist du...« Tora warf aufgebracht beide Arme in die Höhe.
    »Geht es dir wieder gut?« Charlie nickte und drehte sich vorsichtig um. Ja, sie hatte sich offensichtlich gegen das Blaukraut gelehnt. Aber hatte Tora nicht gesagt, dass es keine besondere Heilpflanze war? Was hatte Charlie dann so von den Füßen gehauen?
    Misstrauisch betrachtete sie die hübsche, blaulila blühende, heideähnliche Pflanze. Und außerdem hatte sie ihre Wirkung auch schon einmal ausprobiert. Sie hatte das Kraut berührt und nichts gefühlt! Die blauen, kleinen Blüten schimmerten in der Sonne. Sie waren winzig, aber dafür unendlich viele. Wenn man nicht genauer hinsah, erkannte man die verborgene Schönheit des Gewächses kaum. Wann hatte es angefangen zu blühen? Charlie konnte sich nicht erinnern. Nachdem Kunar erklärt hatte, dass es in Vanaheim häufig vorkam und sie keine Heilkräfte gespürt hatte, war sie täglich achtlos daran vorbeigegangen. Charlie beugte sich vor und sah sich die Blüten genauer an.
    »Du meinst es war das Blaukraut?«, fragte sie Tora und streckte vorsichtig die Hand danach aus.
    »Ich glaube es zumindest«, sagte Tora. »Als ich dich davon weggestoßen habe, hast du aufgehört zu zittern und warst wieder ansprechbar.« Tora hatte sie weggestoßen? Das hatte sie nicht einmal bemerkt! Die Wirkung des Krautes, falls es das Blaukraut war, hatte sie überwältigt!
    Charlie atmete tief durch und überwand ihre Unlust das Kraut noch einmal zu berühren. Ihre Finger streiften die blauen Blüten. Dieses Mal war sie vorbereitet. Trotzdem verschlug ihr die Kraft der Pflanze fast den Atem! Wieder brach kalter Angstschweiß aus allen Poren, wieder hatte sie das Gefühl ihr würde der Boden unter den

Weitere Kostenlose Bücher