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Die Erben der Nacht - Pyras

Die Erben der Nacht - Pyras

Titel: Die Erben der Nacht - Pyras Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrike Schweikert
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schützen, nachkommen soll. - Was? Warum lachst du?«

    Ivy brauchte eine Weile, bis sie sich beruhigt hatte: »Erben, die ihren Beschützern Sorgen bereiten, weil sie sich unbedacht in Abenteuer stürzen und sich ständig unerlaubt davonmachen? Sprichst du wirklich von Franz Leopold und Matthias? Fällt dir da niemand sonst ein, auf den das ebenso passen könnte?«
    Alisa zog einen Schmollmund. »Du meinst aber nicht etwa mich und Hindrik?«
    Ivy tat, als müsste sie überlegen. »Der Gedanke ist mir allerdings gekommen.«
    »Langsam reicht es«, beschwerte sich Alisa. »Schon wieder werde ich mit Franz Leopold verglichen. Lass dir das nicht zur Gewohnheit werden, mich mit dem in einen Topf zu werfen!«
    »Du und ich in einem Topf?«, erklang eine amüsierte Stimme hinter ihr. »Das stelle ich mir wirklich schauderhaft vor. Darf ich fragen, um welchen Topf es sich handelt? Nur aus Interesse. Es klingt ein wenig nach Teufelsküche.«
    Ivy lächelte. »Ja, so ähnlich. Dort gerätst du gleich hin, solltest du Alisa weiter reizen.«
    Franz Leopold musterte die Vamalia. »Ja, da könntest du recht haben. Der Dampfdruck steigt und kann jeden Augenblick den Deckel emporschleudern, wenn wir bei den Küchenvergleichen bleiben wollen.«
    Ivy lachte, Alisa jedoch fuhr ihn an, endlich den Mund zu halten. Sie stürmte davon. Franz Leopold sah ihr ein wenig verwundert nach.
    »Habe ich etwas Falsches gesagt? Ich dachte, die Vamalia würde ein wenig Humor besitzen, aber da habe ich mich anscheinend geirrt.«
    Ivy legte ihm die Hand auf den Arm. Franz Leopold zuckte kaum merklich zusammen, zog ihn jedoch nicht zurück.
    »Alisa besitzt Humor und das weißt du auch. Sie ist in manchen Dingen eben ein wenig unsicher. Du solltest Nachsicht üben, statt sie immer aufzuziehen und zu reizen.«
    »Unsicher? Die Vamalia? Die vor Wissen nur so sprüht und alles besser weiß und kann?«, widersprach Franz Leopold.
    »Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun und das weißt du
auch. Oder willst du behaupten, du würdest nicht mehr in den Gedanken und Gefühlen anderer lesen? Leo, das nehme ich dir nicht ab!«
    Franz Leopold öffnete den Mund zum Protest, schloss ihn dann aber wieder. Seine Miene wurde nachdenklich. »Ja, du hast recht. Das ist ja seltsam. Sehr seltsam.« Kopfschüttelnd ging er davon.

TEUFELSBESCHWÖRUNG
    Obwohl endlich wieder Ruhe in die unterirdische Welt der Pyras einkehrte, standen die Erben unter ständiger Aufsicht. Zwei der Altehrwürdigen übernahmen nun die Schulung. Martine war eine Vampirin von erschreckenden Ausmaßen. Obwohl ihre Haut zerknittert war wie altes Pergament, machte sie den Eindruck von außergewöhnlicher Körperkraft. Henri dagegen wirkte schmächtig. Er war sicherlich auch einige Jahrzehnte älter als Martine, ging ein wenig gebeugt und ließ die Schultern hängen. Dennoch schien sein Geist noch sehr hell zu sein, und seine Sinne waren von geradezu u nheimlicher Schärfe, was Luciano als Erster erfahren musste, als er bei Henris Anblick eine abfällige Bemerkung in Ivys Ohr flüsterte. Der Alte, der sich mit Seigneur Lucien unterhalten hatte, verstummte, drehte sich um und sah Luciano durch die weitläufige Höhle hinweg mit einem Blick an, dass der Nosferas einige Schritte zurücktaumelte.
    »Das kann er nicht gehört haben«, murmelte Luciano entsetzt.
    »Doch, er kann«, schnarrte Henri. »Und er findet, dass das eine sehr respektlose Bemerkung war. Du kannst dich gleich meiner Prüfung stellen, dann werden wir ja sehen, ob du deine Meinung über die Alten revidieren musst.«
    »Verzeihung«, hauchte Luciano, aber das nützte ihm nichts. Er musste vortreten und wurde richtig in die Mangel genommen.
    »Was hat er denn gesagt?«, fragte Franz Leopold neugierig.
    »Das werde ich nicht wiederholen«, gab Ivy zurück.
    Zumindest nicht, solange der Alte mit den scharfen Ohren in der Nähe ist, sandte ihr Franz Leopold in Gedanken.
    Genau! Du kannst nur hoffen, dass er nicht auch noch Gedanken über diese Entfernung auffangen kann, denn sonst bist du der Nächste.
    Franz Leopold hob lässig die Schultern. Und? Das würde mir nichts
ausmachen. Welche Aufgabe kann er mir schon stellen, der ich nicht gewachsen wäre?
    Es ist immer wieder schön zu sehen, wie unerschütterlich dein Selbstbewusstsein ist!
    Alisa sah misstrauisch von Franz Leopold zu Ivy. »Ihr unterhaltet euch doch schon wieder!«
    »Ja, das kann in manchen Fällen recht nützlich sein«, gab der Dracas zu.
    Alisa stöhnte. »Wenn ich

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