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Die Erben des Terrors (German Edition)

Die Erben des Terrors (German Edition)

Titel: Die Erben des Terrors (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johannes C. Kerner
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tippte auf seine Wange. Er bekam das gestikulativ geforderte Küsschen spontan. „Schau mal nach oben.“
    Elena sah in den Mast. „Und?“
    „Wir haben Segel.“
    „Ach.“
    „Und die haben keine.“
    „Und deswegen haben wir Vorfahrt?“
    „Ja.“
    „Spinner!“, sagte Elena und küsste ihn, bis das Navy-Schiff hinter ihnen war.
    Zur gleichen Zeit
25° 02’ 01.44” Nord, 121° 33’ 54.31” Ost
Taipei 101, Taibei, Republik China (Taiwan)
    Zhang konnte es kaum fassen, was er au f seinem Notebookbildschirm las. Er hatte zuerst nach sich selbst gesucht, und neben einer umfangreichen Akte zu seiner Person, seinem Werdegang und einigen Einträgen zu privaten Kontakten, an die er sich selbst kaum erinnern konnte, las er eine aktuelle, rot hinterlegte Dringlichkeitsmeldung:
    Subjekt: Zhang , Jin
    Gesucht wegen: Hochverrat
    Situation: Subjekt hat von feindlicher Macht Codes für Entschlüsselung staatstragender Nachrichten erhalten und dies nicht gemeldet, nicht-nationalem Kontakt aber verschlüsselte Informationen zukommen lassen. Subjekt befindet sich auf der Flucht und ist zu eliminieren.
    Kontakte: Dreyer, Daniel, Dr. (Deutscher Nationalität)
    Nach kurzem Kopfschütteln hatte er sich mit der Situation abgefunden – das, was da stand, stimmte ja schließlich – mit Ausnahme des Hochverrats. Diesen konnte er sich nicht erklären. Das war jedoch nur eine weitere in einer langen Reihe von Fragen, die er sich stellte – was genau war passiert, wozu waren Daniels One-Time-Pads gut gewesen? Er klickte auf den Namen von Daniel Dreyer. Zu ihm hatte das MSS deutlich weniger Informationen, nur einen kurzen Hinweis auf seinen Werdegang, eine private Homepage www.danieldreyer.com, auf der sich „keinerlei relevante Informationen“ befänden, Registrierungsdokumente für ein Boot namens Hope und, wie auch bei Zhang, eine rot hinterlegte Dringlichkeitsmeldung:
    Subjekt: Dreyer, Daniel, Dr.
    Gesucht wegen: Staatstragendes Interesse
    Situation: Subjekt hat nachweislich nationalem Lande sverräter (Zhang, Jin) Entschlüsselungscodes für staatstragende Nachrichten übermittelt. Subjekt stand in verschlüsseltem eMail-Kontakt zu Landesverräter.
    Kontakte: Zhang, Jin (Chinesischer Nationalität)
    Zhang sah auf seine Uhr. Fünf Minuten, zehn hatte er sicher noch. Er musste he rausfinden, warum Daniels One-Time-Pads von staatstragendem Interesse waren, aber die Dokumente waren nicht verlinkt. Er öffnete daher die Datenbank mit den aktuellen Missionen des MSS. Über zwanzigtausend aktive Einsätze, zeigte ihm ein kleiner Zähler, das würde zu lange dauern. Er gab seinen Namen in die Suchmaske ein, fand aber nur die ihm bereits bekannte Dringlichkeitsmeldung und einen Einsatz gegen einen gleichnamigen Drogenschmuggler in Yunnan, an der südchinesischen Grenze zu Laos, im berühmt-berüchtigten goldenen Dreieck.
    Zhang versuchte es mit Daniels Namen, und bekam sechsundzwanzig aktuelle Einsatzmeldungen. Nach kurzem Anklicken lasen sie sich grundsätzlich alle sehr ähnlich:
    Agent: Xi, Dong
    Mission: Auffinden und Elimination von Dreyer, Daniel, Dr.
    Ort: Antigua
    Status: Offen
    Nur der Einsatzort variierte. Alle diese einte, dass es exotisch klingende Lokalitäten wie Guadeloupe, Martinique, St. Lucia, Aruba, Barbados und Curacao waren. Zhang blickte verunsichert auf seine Uhr. Zehn Minuten war er nun schon online in den Datenbanken des MSS, als die Liste der Einsätze plötzlich eine neue, höchst priorisierte Dringlichkeitsmeldung enthielt:
    Agent: Xi, Fei
    Mission: Elimination von Zhang, Jin
    Ort: Taiwan, Taibei 101, 4. Stock, Starbucks Café
    Status: Laufend, ETA 4 Minuten
    Vier Minuten, dachte Zhang, er sollte hier weg. Aber er wusste immer noch nicht, wieso das MSS Dreyer – und ihn – tot sehen wollten. Es mussten die staatstragenden One-Time-Pads sein, aber wozu sollten die gut gewesen sein? In Ermangelung von mehr Zeit versuchte er, was er in der kurzen Zeit versuchen konnte – er gab das erstbeste in die Suchmaske ein, was ihm einfiel: Boot.
    Zu seinem Erstaunen zeigte das Notebook nur drei Ergebnisse an, und zwei d avon hatten offenbar mit Drogen zu tun. Der dritte aber, ein zwei Wochen alter Eintrag, klang interessant: Mission Wall Street – das hatte nun nichts mit Booten zu tun. Und er sollte Recht behalten:
    Agent: Xi, Langquing
    Mission: Zufällig e Übermittlung staatstragender Informationen an CIA-Agent Matthew West, durch Liegenlassen eines Aktenkoffers. Inhalt: Zwei One-Time-Pads und

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